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Landschaft, Erdbebengebiet, Gewitter

Veröffentlicht: 14.06.2023

Heute war es nicht ganz so heiss. Gestartet bin ich um 08:30 bei 19 Grad. Die Temperatur sollte dann im laufe des Tages aber noch ansteigen. 

Zunächst ging es auf einer sehr gut ausgebauten Straße flott voran. Vorbei an den Stauseen des Euphrat durch kleine Ortschaften und tolle Landschaften.

Der ersten Tankstop war angesagt. Einmal volltanken und eine Flasche Wasser. 

Nun ist es so das man getrennt bezahlt. Erst das Benzin und danach erst alle weiteren Artikel. Irgendwie habe ich mich wohl blöd angestellt. Die Kassiererin und ein Kollege amüsierten sich köstlich. Auf meine Frage ob sie über mich lachen, kam von ihr nur ein „I love you“ 😂

Hab ich ja bei jungen Frauen doch eine Chance😂😂

Weiter ging die Fahrt bei mittlerweile 27 Grad. Es ging links ab in die Berge in Richtung Elbistan. Eine traumhafte Gegend. Eine von Erdbewegungen gezeichnete Straße. Man konnte teilweise erahnen wie ein neues Gebirge entsteht, wie sich die Gesteinsschichten langsam gegenseitig in die Höhe schieben. 

Dann wurde mir schnell bewusst das ich mich am Rande des Erdbebengebietes befand. Die ersten Schäden an Häusern waren zu erkennen. 

Häuser werden hier in der Regel so gebaut das zuerst ein Betongerippe entsteht welches dann ausgemauert wird. Ganz ähnlich unseren Fachwerkbauten. 

In der Regel stand der Beton noch und die ausgemauerten Wände waren herausgebrochen und es waren viele Dachstühle zusammengefallen. 

Die größten Schäden waren  in Elbistan sichtbar. Manchmal komplett kollabierte Gebäude, aber meist sehr beschädigte unbewohnbare Häuser.  Neubauten waren jedoch kaum betroffen. 

In den Dörfern, Städten und auf Feldern befanden sich noch viele Zelte, manchmal ganze Zeltstädte die von obdachlos gewordenen Menschen immer noch bewohnt wurden. 

Es ist sehr eindrücklich und macht sehr betroffen so etwas mit eigenen Augen gesehen zu haben. Auf Fotos habe ich hier verzichtet. 

Wenige Kilometer weiter waren keine Schäden mehr erkennbar und nur noch vereinzelt Zelte vom roten Halbmond oder der AFAD zu sehen. 

Über den Bergen zogen schwere schwarze Wolken auf und entluden sich dann bald in Gewittern mit Starkregen. Ich wollte vor diesem Wetter eigentlich in ein Hotel fliehen. Aber Fehlanzeige. Die nächsten 50 km bin ich durch das Wetter gefahren, bis zu meinem heutigen Ziel in Kayseri waren es noch über 70 km. Dort konnte ich mir ein Zimmer im Ibis Hotel sichern und mich wieder aufwärmen. Die Temperatur war in der Zwischenzeit auf 13 Grad gefallen. 

Es war ein eindrücklicher Tag mit gezwungenermaßen 430 km mehr auf dem Tacho. 

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