Veröffentlicht: 06.06.2023
Die Nacht war nicht so toll. Unterkunft und Verpflegung waren dem Preis angemessen, die Vermieterin eine ganz liebe Person, sie hätte mich glaube ich am liebsten dabehalten 😅. Für die schlechte Nacht sorgte die Matratze sie war total durchgelegen. Man konnte jede einzelne Feder spüren, Polsterung war nicht mehr vorhanden.
Die Art der Dusche kannte ich schon aus Bulgarien. Vor dem Duschen das Toilettenpapier in Sicherheit bringen. Der Duschschlauch war am Handwaschbecken mit angeschlossen, beim Duschen wird das ganze Bad geflutet, da es weder Duschvorhang noch sonst irgendetwas gibt.
Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück ging es dann los. Zunächst eine sehr gut ausgebaute Straße in Richtung Kutaissi. Aber wie schon so oft verengte sich die Straße bald, wurde schlechter und es ging in die Berge. Die Vegetation ist sehr üppig, riesige Bäume wie ich sie bei uns noch nie gesehen habe und es wurde Bambus angebaut. Beindicke Stämme die zu allem möglichen verarbeitet am Straßenrand angeboten wurden.
In Kutaissi wieder total chaotischer Verkehr. Zum Glück musste nicht die ganze Stadt durchfahren werden. Es ging bald links ab ins Hochgebirge. Die Straße schlängelte sich entlang eines Flusses und war gut zu befahren. Trotzdem muss man ständig hoch konzentriert sein. Georgier schneiden die Kurven ganz massiv, Kühe liegen gerne in Kehren und Kurven mitten auf der Straße. Nicht nur vereinzelte Tiere, ganze Kuhherden! Ziegen und Schweine laufen auch kreuz und quer. Weidehaltung gibts nicht oder nur selten. Die Tiere werden schon zurückkommen werden sich die Bauern denken, spätestens wenn das Euter voll ist. Im weiteren Verlauf der Straße tat sich eine neue zusätzliche Gefahr auf. Geröll und Gesteinsmassen säumten die Straßenränder. Immer mal wieder auch Steine, oder besser Felsbrocken, auf der Straße. Teilweise war die Straße komplett zerstört und mit Schotter wieder aufgefüllt worden. Ich denke der viele Regen der letzten Tage hat für die vielen Gesteinsabgänge gesorgt.
Ich wollte auf dieser Straße weiterfahren bis nach Ushguli, ein Ort der für seine vielen Türme bekannt ist. Entgegenkommende Touristenführer gaben mir zu verstehen das die beiden Straßen die dort hinführen wegen Gesteinsabgängen gesperrt sind. Somit befinde ich mich in einer Sackgasse und werde vermutlich morgen zurückfahren müssen. Wir werden sehen.
Meine heutige Unterkunft liegt auf jeden Fall noch vor der Sperrung. Von meinem Fenster aus habe ich einen schönen Blick auf den hohen und schneebedeckten Kaukasus. Ich bin hier nicht alleine. Im Nebenzimmer hat ein Polnisches Paar Quartier bezogen. Sie sind mit dem Taxi hier her gekommen und werden morgen auf Wanderschaft gehen.
Und übrigens, es gewittert mal wieder😬 ich hoffe das der Rückweg morgen passierbar ist. 🤔