Seetag

1.2.2024 Seetag

Dieser Tag lief zunächst so richtig schlecht. Ich sollte ein Formular ausdrucken, das ich für eine Exkursion benötige. Normalerweise kein Problem: Man sendet die entsprechende Datei an den Guest Service und erhält den Ausdruck.

Ich verbrachte über eine Stunde damit, E-Mails zu versenden. Ich wechselte vom Smartphone zum Tablet, ich wechselte den Mailservice - keine meiner E-Mails kam an. Ich gab entnervt auf. 

Mittags im Büffet-Restaurant kippte ich dann erfolgreich einen Becher Fruchtpunch über meine Hose und auf den Boden. Für meine Hose kein Problem, sie ist tatsächlich wasserabweisend und blieb trocken und sauber. Aber dass ich dem Personal zusätzliche Arbeit machte, tat mir leid und war mir peinlich.

Am Nachmittag ergab sich eine Lösung für mein Ausdruck-Problem: Eine hilfsbereite Mitreisende teilte mir mit, sie habe einen eigenen Drucker und ich könne ihr meine Datei schicken. Diesmal klappte es problemlos und ich konnte den Ausdruck abholen.

Vom Unterhaltungsprogramm nutzte ich heute nur eine Trivia-Veranstaltung als Zuhörer, weil mich das Thema "Unusual Food" interessierte.

Um 18.00 Uhr kam dann der Höhepunkt des Tages. Ich hatte mich für den Anlass wieder richtig in Schale geworfen. Eine Gruppe von Passagieren, darunter ich, hatten den "Chef's Table" gebucht, das beste Restaurant an Bord. Zunächst erhielten wir an unserem Treffpunkt Champagner, dann bezogen wir unsere Plätze an der Tafel. Die personalisierten Menükarten wiesen uns an, wo wir zu sitzen hatten. Wir waren 16 oder 18 Gäste und der Tisch schien voll belegt zu sein.

Vor jedem von uns standen mindestens fünf Weingläser und es lag jede Menge Besteck bereit, denn uns erwartete ein Sechs-Gänge-Menü mit Weinbegleitung.

Zu jedem Gang gab es Erläuterungen von der Küchenchefin persönlich. Und es war sensationell! Ein Jakobsmuschel-Carpaccio, eine wunderbare Tomatensuppe, einen Salat mit reichlich Hummer, ein leckeres Fischgericht, ein herzhaftes Steak und zum Abschluss "Die Welt" - eine Schokoladenkugel, die durch heiße Soße zum Schmelzen gebracht wurde und dann ausgelöffelt werden konnte.

Zum Weinliebhaber wurde ich noch immer nicht, aber die Gerichte habe ich wirklich genossen.

Ach ja, auf ein richtiges Mittagessen hatte ich vorsichtshalber verzichtet. Bei meinem peinlichen Auftritt hatte ich mir lediglich eine Suppe geholt.