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Das Kite-Surfer-Paradies Mui Ne

Veröffentlicht: 26.02.2018

Hallo aus Mui Ne! Das Dorf erstreckt sich mit dem Mui Ne Beach über mehrere Kilometer an der Küste entlang und wird in den letzten Jahren leider immer mehr von russischen Resorts zugebaut. Tatsächlich findet man hier überwiegend Schilder auf Vietnamesisch und Russisch, manchmal dann auch auf Englisch. Ursprünglich war Mui Ne ein kleines Fischerdorf, heute ist es ein Ferienparadies mit langgezogenen Stränden und so viel Wind und Wellen, dass es sich zu einem Kitesurfer Hotspot entwickelt hat. Überall sieht man nur Kitedrachen am Himmel, Sportler die durch die Luft fliegen und spürt den peitschenden Sand, den der Wind einem an den ganzen Körper klebt. Nichts für Leute, die einen gemütlichen Badeurlaub zum Sonnen und Schwimmen suchen!

Den ersten Nachmittag verbrachten wir, nach einer super bequemen Fahrt in einem Sleeping-Bus mit Betten, am Strand und beobachteten die Kitesurfer. Diese rauschen wirklich elegant über‘s Wasser und mit coolen Sprüngen durch die Luft - sieht alles ganz leicht aus und damit war Carstens Lust am Kiten wieder geweckt!

Um das Fischerdorf zu erkunden und irgendwo leckere Meeresfrüchte zu essen, schnappten wir uns abends noch einen Roller und fuhren los. Gerade so erwischten wir noch den kitschigsten Sonnenuntergang unserer bisherigen Reise, aber er war wirklich atemberaubend, wie bei einer Fototapete! Auf dem Weg wollten wir noch irgendwo Geld abheben, was an drei verschiedenen Automaten aber nicht funktionierte und schon wurden wir aus begründeter Erfahrung wieder misstrauisch... schließlich fanden wir nach langer Fahrt doch noch eine Bank und konnten endlich Essen gehen. Auch diesmal verstanden die Einheimischen kein Wort, deshalb zeigten wir auf irgendwelche Bilder, ohne zu wissen, was wir tatsächlich bekommen sollten. Wir haben oft den Eindruck, dass die Vietnamesen eigentlich schon Englisch können, sich aber dann nicht trauen oder zu aufgeregt sind, um mit den Touristen zu sprechen. Leider wird man deshalb auch später bedient, bis sich endlich einer findet, der ein paar Worte versteht. Wie dem auch sei, am Ende schmeckte das Essen, eine Art Omelett mit Muscheln und Reis, wieder mal sehr lecker!

Wir buchten im Anschluss noch eine Jeep-Tour für den morgigen Tag (schon wieder zum Sunrise aufstehen...) und kehrten in unser schönes Hotel mit Meerblick zurück.

Die bisher früheste Uhrzeit der ganzen Reise warf uns um 3.45 Uhr morgens aus dem Bett, da die Abholung zur Sonnenaufgangstour an den Sanddünen von Mui Ne um 4.30 Uhr war. Geplant war eine Gruppenreise mit maximal 6 Personen pro Jeep (eben so viele Sitzplätze, wie es auch gab), was aber später auf gequetschte 10 Personen rauslief... Aber okay, wir sind da ja flexibel. Gut durchgepustet vom Fahrtwind kamen wir am Fuße der Sanddünen an, wo uns dann offenbart wurde, dass wir für 200000 Dong pro Person (ca. 7,50€) noch ein Quad mieten müssen, um auf die Spitze zu kommen. Laufen könne man die 5 km nicht, weil der Sonnenaufgang ja auch schon kurz bevor stünde. Da keiner der Gruppe dafür Geld ausgeben wollte, versuchten wir alle so schnell wie möglich hochzulaufen. Dabei lernten wir wieder eine Menge netter Leute aus Holland, Mallorca und England kennen. Tatsächlich schafften wir den anstrengenden Aufstieg durch den Sand, der vielleicht aus 2 km Weg bestand, noch vor dem eigentlichen Sunrise. Hier oben auf der Düne waren zwar eine Menge Leute, aber man hatte einen tollen Blick über diese einmalige Landschaft und konnte ein kleines Fotoshootings veranstalten. Als wir auf dem Rückweg zwischen all den verschiednen Jeeps endlich wieder unseren fanden, konnte die Tour weitergehen.

Wir hielten bei anderen Sanddünen, bei denen man sich Rutsch-Planen von Kindern für ca. 1€ ausleihen und damit die Düne runterfahren konnte. Soviel zur Theorie. Tatsächlich waren die Dünen aber nicht steil genug, dass diese Rutschpartie wirklich schnell funktioniert hätte. Da wir für die Ausfeilung der richtigen Technik nur 10 Minuten hatten, müssen wir das wohl woanders noch einmal ausprobieren...

Plötzlich wurden wir in einen anderen Jeep verfrachtet, was aber nicht schlimm war, da der weitaus weniger Insassen hatte. Der nächste Stopp führte uns zu einem tollen Blick über die Fischerbucht von Mui Ne, mit ihren vielen bunten Booten. An diesem Fleck waren wir zwar gestern bei Dämmerung schon, bei Tageslicht waren die Boote aber auch hübsch anzusehen.

Weiter ging es zum Märchenfluss (Fairystream). Hier läuft man im seichten Wasser eines kleinen Flusses, was aussieht wie wenn man über das Wasser gehen könnte. Es lohnt sich unbedingt bis ganz zum Ende durchzulaufen, da die Landschaft in dem kleinen Tal wirklich wunderschön ist und auf dem Weg immer besser wird! Es eröffnen sich einem toll geformte Sandsteinfelsen zwischen roten Sanddünen und grünen Mangrovenbäumen - ein märchenhaftes Träumchen, wie aus einer anderen Welt. Als wir am Ende unsere Schuhe abholen wollten, wo wir sie abgestellt hatten, wollte ein Vietnamese dafür eine Gebühr abkassieren, wobei da einfach alle Schuhe standen und wie bei den Tempeln ja auch nicht wegkamen. Als wir unsere Schuhe nahmen ohne ein „Trinkgeld“ zu bezahlen, wurden wir zum ersten Mal bei den sonst sehr freundlichen Einheimischen auf‘s Übelste beschimpft. Aber es kann sich auch nicht einfach jemand überall hinstellen und Gebühren für etwas verlangen, das ihm nicht gehört und über das er vorher nicht informiert hat. Naja, danach ging es nach einem guten Frühstück nochmal ins Hotel zurück, wo wir eine kurzen Mittagsschlaf machten.

Etwas ausgeruht wollte Carsten sich nach den Preisen für 2 Kitesurf-Stunden mit einem Lehrer erkundigen. In dem Restaurant vom Frühstück lernten wir einen Surf-Lehrer aus Deutschland von der Ostsee kennen, der hier gerade Urlaub machte und uns eine gute Schule empfohlen hat. Diese wurde von einem Deutschen geführt und hatte auch den deutschen Lehrer Sven. Mit diesem sollte Carsten also die nächsten zwei Stunden verbringen. An Land wurde zuerst nochmal die Theorie durchgegangen und geschaut was bei Carsten, der vor 10 Jahren schonmal gekitet hatte, noch hängen geblieben ist. Dann wurde der Kite aufgebaut und eine Technik zur Selbstrettung geübt. Als das alles klar war, konnte es nach einer halben Stunde schon ins Wasser gehen. Hier machte sich Carsten ohne Board zuerst wieder mit dem Kite vertraut und lies sich von ihm durchs Wasser ziehen. Da das alles schon super klappte, holte der Lehrer gleich das Board. Die ersten Versuche aufzustehen waren zwar noch etwas holprig, aber nach einer Weile klappte es schon ganz gut und trotz der hohen Wellen (teilweise höher als Carsten groß ist) und dem böigen Wind gelang es ihm in beide Richtungen zu fahren. Für zwei Stunden gar nicht schlecht! Stolz wie Oskar und mit breitem Grinsen kam er wieder aus dem Wasser ;) Die Stunden hatten sich auf jeden Fall gelohnt. Zurück in Deutschland werden wir auf jeden Fall mal ein Trip an die Ostsee machen, um das ganze nochmal auszuprobieren...

Tina lief währenddessen die ganze Zeit an dem langen Strand auf und ab um ein gutes Foto von Carsten zu erhaschen, was bei diesen vielen Kitern und der großen Entfernung gar nicht so einfach war... Die beiden verschwanden immer wieder in den hohen Wellen und der Drachen war nicht immer so leicht von den anderen zu unterscheiden. Trotzdem ist das ein oder andere Bild dabei rausgekommen.

Nach den erfolgreichen Unterrichtsstunden bekam Carsten noch sein Zertifikat, womit er sich ohne Probleme überall Material ausleihen kann.

Am Abend wollten wir uns noch einen Bus für den nächsten Tag nach Dalat buchen und taten das bei der selben Travel Agency wie die Jeep-Tour. Wir beschwerten uns, da einige Stops, die eigentlich in der Tour inbegriffen waren, nicht angefahren wurden und bekamen einen Rabatt auf unser Busticket.

Also los nach Dalat!

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