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Bangkok Reloaded - Neue Ecken

Veröffentlicht: 21.03.2018

Samstag abends kamen wir mit dem Bus von Koh Tao wieder in unser (nicht) geliebtes Bangkok... Auf der Khao San Road begrüßten uns wieder tausende Verkäufer und laute Musik, sodass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte... Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem wir uns doch noch mit dieser Straße anfreunden, aber heute Abend nach der stressigen langen Fahrt auf jeden Fall nicht mehr. Wir schnappten uns ein Taxi und fuhren in unser Hotel. Für die letzten 3 Nächte in Asien haben wir uns mal was besseres gegönnt, deshalb schliefen wir selig in unseren gemütlichen Betten ein.


Am nächsten Morgen erwartete uns ein leckeres Frühstücksbuffet. Über Nacht hatte sich Tina ziemlich erkältet, was im Laufe der nächsten Tage noch deutlich schlimmer werden sollte, trotzdem wollten wir das letzte Stück der Reise nicht untätig im Hotel herumsitzen... Also stürzten wir uns ins Getümmel des Chatuchak Weekend Markets um ein bisschen rumzubummeln und ein paar Mitbringsel zu ergattern. Sich auf diesem riesigen Markt zurechtzufinden ist aber gar nicht so einfach! In ungefähr 5 Stunden sahen wir nicht einmal ein Drittel. Gut war auch, dass wir nach einer Stunde bemerkten, dass wir nicht genug Bargeld dabei und die Kreditkarte vergessen hatten... Der Weg mit dem Taxi war aber zu weit, teuer und kompliziert um nochmal zurückzufahren. Das erfordert also System, weshalb wir den Markt erst einmal umrundeten, auf der Karte alles markierten, was uns interessierte, um dann eine zweite Runde zu drehen und das zu kaufen, wofür das Geld reichte. Wir sind schon solche Spezialisten... Danach taten unsere Füße weh, wir waren nassgeschwitzt, genervt und die Sonne gab uns den Rest. Ein paar thailändische Bath hatten wir uns noch für die Rückfahrt aufgehoben, aber es wollte uns keiner mitnehmen! Den Taxifahrern ist es offenbar oft zu blöd Englisch zu sprechen, sie wollen kein Geld verdienen, unserer Navigation nicht folgen oder kennen unser Hotel einfach nicht (okay, es ist auch ziemlich neu und unbekannt, aber in einer der größten und wichtigsten Straßen Bangkoks). Sehr nervtötend diese öffentlichen Verkehrsmittel, die für so eine Weltstadt absolut unorganisiert sind!

Abends wollten wir uns dann aber tatsächlich nochmal einen Nachtmarkt antun, diesmal aber ein Geheimtipp einer Freundin von Carstens Schwester (Danke, Lisa!). The New Rot Fai Market war richtig cool, entspannt, ein bisschen Hipster, mit anderen Ständen als sonst, einem großen Streetfood Markt und einer relaxten Kneipen-Szene für junge Locals drum herum - perfekt und das glatte Gegenteil von unserem nachmittäglichen Programm! Wir shoppten ein paar Kleinigkeiten, ließen es uns bei allerlei verschiedenem Essen und einem großen Bier mit Blick über die Marktzelte gut gehen und bemerkten dann plötzlich, dass die Händler schon sehr viel früher zusammenpackten, als uns bekannt war... Das Glück war uns irgendwie nicht hold an diesem Tag und so waren die Dinge, die wir uns zuvor gemerkt hatten, leider schon weg. >Notiz an uns selbst: Wenn dir was gefällt, kauf es gleich oder lass es! Die gleiche Chance kommt oftmals nicht nochmal...< Trotzdem war es ein sehr schöner Abend, der uns gezeigt hat, dass Bangkok auch schöne und hippe Ecken haben kann :)


Ein bisschen Morgensport war angesagt, als wir schon vor dem Frühstück in den Pool sprangen. Eine angenehme Erfrischung und man ist sofort wach ;) Danach machten wir uns auf den laaaaangen, komplizierten und sehr beschwerlichen Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zu einem neuen geheimen Tipp: einem Flugzeugfriedhof mitten in der Stadt! „Mitten“ heißt in Bangkok aber nicht unbedingt leicht erreichbar oder nahe gelegen... Irgendwann kamen wir dann aber doch dort an.

Auf einem kleinen Gelände mit alten ausrangierten Flugzeugen (oder besser gesagt Bruchteilen davon) leben ein paar Familien in und um die Flugzeugteile. Das ist natürlich kein offizieller Sightseeing Punkt, aber dafür waren wir auch sehr dankbar, da keiner außer uns da war. Natürlich verlangen die Familien eine kleine „Gebühr“, wenn man auf das Gelände will, aber okay. Die Fotos waren auf jeden Fall cool :) Je nach Anreise sollte man sich aber überlegen, ob man den Weg auf sich nehmen will.

Danach suchten wir irgendwo nach einer Bushaltestelle, an der auch unser sehr seltener Bus fahren sollte. Irgendwann saßen wir dann in einem, der aber alles andere als vertrauenserweckend aussah... Immerhin Retro mit Holzboden... Es war allerdings in den Straßen entlang der Universität so viel los und mehrere große Baustellen, dass wir zu Fuß schneller vorangekommen wären. Tina wurde von üblen Hustenattacken regelrecht durchgeschüttelt und wir überlegten zwischenzeitlich tatsächlich auszusteigen, blieben dann aber doch im Bus und retteten uns mit Bonbons über die Fahrt. Nachdem der Bus schon die ganze Zeit komische Geräusche von sich gegeben hatte, blieb er schließlich ganz stehen. Der Busfahrer klappte den Sitz neben sich auf, zum Vorschein kam ein dampfender Motor und dann versuchte er den Schaden mit einem Geschenkband seiner Deko im Bus zu beheben... Es funktionierte wohl irgendwie und wir konnten noch ein Stück weiter fahren. Dennoch entschieden wir uns kurzerhand dafür, schon am Lumpini-Park auszusteigen.

Im Lumpini-Park kann man ein bisschen die Seele baumeln lassen, hier „joggen“ viele Einheimische und es gibt einen Haufen dort lebende Warane (warum auch immer). Diese wollten wir sowieso mal sehen und mit Carstens scharfen Augen entdeckten wir auch einige. Interessante Tiere und es gab sie wirklich in allen Größen. Wir hofften auch etwas zu essen dort zu finden, aber der Foodcourt war geschlossen und nichts hatte offen. Da wir aber seit dem Frühstück ziemlich ausgehungert waren, beschlossen wir zum nächsten Geheimtipp, einem tollen Restaurant in Chinatown, zu gehen. Als wir dieses eeeeendlich gefunden hatten, standen wir vor verschlossenen Türen. Irgendwie hatten wir heute ein bisschen Pech... Also zurück zum Hotel, frisch machen, schick anziehen und unseren letzten Abend in Südostasien genießen.

Nach einem kurzen Sprung in den Pool (man muss ja auch ausnutzen was man bezahlt hat ;) , warfen wir uns in unsere maßgeschneiderten Sachen, bestellten einen Tisch in einer angesagten Skybar und ließen uns von einem Taxi dort hinbringen. Auch dem Hotelpersonal, das uns das Taxi organisieren wollte, erging es nicht anders als uns, denn etliche wollten uns nicht mitnehmen und dorthin bringen. Irgendwie suchen wir uns wohl immer die falschen Ziele aus... Schließlich willigte doch einer auf einen hohen Preis ein und wir kamen tatsächlich dort an.

Mit dem Aufzug ging es in den 32. Stock der Skybar „Above Eleven“ und was sollen wir sagen, der Blick über die Skyline Bangkoks war atemberaubend! Nach einem ersten ausgefallenen Cocktail an der Bar wurde unser Tisch frei und wir konnten an der Kante ins Nichts von einer besonderen peruanisch-japanischen Karte unser Abendessen wählen. Es hatte seinen Preis, aber wir genossen dieses super tolle Essen an unserem letzten Abend auch in vollen Zügen! Danach ließen wir uns noch zu einem zweiten Cocktail hinreißen und schwelgten in den Erinnerungen der letzten 11 Wochen.


Müde schälten wir uns am Morgen aus den Betten, denn wir mussten all unsere Sachen packen und gut verteilen... Dies beanspruchte eine Menge Zeit. Als wir ausgecheckt hatten, machten wir uns erneut auf einen ausgefallenen langen Weg, um zum Chang Chui Cultural Center zu gelangen. Noch so ein Geheimtipp ;) Dieser Ort könnte direkt so in Berlin stehen. Jedes Gebäude, jedes Kunstwerk, jede Bar usw. wird hier aus weggeworfenen oder recycelten Gegenständen geschaffen. Aus alten Fenstern, Gittern, Zäunen, Türen, Fensterläden, Wellblech, Holz bis hin zu Flugzeugteilen und ähnlichem - alles wird verwendet! Ein cooler Ort für Kunst und kreative Köpfe, für junge Leute und Designliebhaber. Es gibt viele kleine Stores, in denen ausgefallene Sachen verkauft werden (überwiegend aber wohl abends, weswegen viele nicht offen hatten) und ein paar fancy Restaurants und Bars, wo man Hipster-mäßig abhängen kann :)

Die Zeit bis zum Abflug schritt aber leider schneller voran, als uns lieb war und so mussten wir bald aufbrechen. Ein kurzer Stop an der Khao San Road war noch eingeplant, aber ohne Zeit wollten wir uns nicht schnell schnell für etwas entscheiden und so fuhren wir ohne weitere neue Sachen wieder zum Hotel.

Schnell in zwei Packesel verwandeln und los Richtung MRT Skytrain Station, die uns zum Flughafen bringen sollte. Und Ruck-Zuck war die Zeit auch schon um und wir fanden uns am Gate wieder, wo vor 75 Tagen alles begann... Als wir im Flugzeug langsam auf das Rollfeld fuhren, blickten wir melancholisch zurück und schworen uns, dass dies nicht unsere letzte Reise und auch nicht die letzte nach Asien sein würde... Und wie uns unsere liebe Reise-Freundin Georgi noch in einer Nachricht kurz vor dem Abflug schrieb: „aber wie das mit dem Reisen so ist: einmal infiziert, immer infiziert.“

Tschüss, Südostasien, it was a pleasure! <3 Und hallo, kaltes Deutschland...

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