Veröffentlicht: 06.10.2019
04.10.2019
Der Tag fing eigentlich super an. Es gab Oatmeal zum Frühstück!!!
Die erste halbe Stunde ging es im Regen auf rutschigen unbefestigten Wegen hinab auf Höhe des Flusses. Man musste langsam und vorsichtig gehen, um nicht auszurutschen und sich echt konzentrieren. Leider führte das bei mir dazu, dass mir andauernd schwarz vor Augen wurde und naja...Unten angekommen war ein kleiner Unterstand, in dem ich mich kurz hinsetzte, weil nichts mehr ging :( Ich war körperlich und nervlich kurz davor aufzugeben.
Genau dann kam natürlich Rischab und fragte, ob alles in Ordnung sei. Wieder bot er Maultiere an aber wieder lehnte ich ab. Ein bisschen war da vielleicht der Stolz, wobei ich den nicht über die Vernunft stellen würde. Wenn man krank ist, muss man sich schonen. Und wenn man in den letzten drei Tagen fast nichts außer zwei Packungen Kekse gegessen hatte, sollte man halt vorsichtig sein. Aber, die Idee auf so einem Maultier zu sitzen, wo es wackelt und keine Ahnung… ich wollte einfach nicht.
So blieb nur die Möglichkeit, zu laufen. Es lagen immerhin noch 12 km durch schweres Terrain vor uns. Jonas war auch noch nicht 100% fit aber um mir den Gedanken an das Bevorstehende etwas zu erleichtern nahm er mir den gesamten Inhalt meines Rucksacks ab und stopfe ihn in seinen. Zusammen und ganz langsam bewegten wir uns dann voran. Wir bildeten dieses Mal das Schlusslicht der Gruppe, aber das war ja völlig okay. An einem kleinen Shop holte Jonas Schokokekse
Der Weg schien niemals zu enden. Es ging zwar insgesamt bergab aber kleine Anstiege gab es unzählige und jeder war eine reine Tortur. Wir waren im Tunnel, machten Schritt für Schritt durch den Regen, die Eselkacke, den Schlamm, die Bäche, in der Hoffnung, dass es irgendwann vorbei ist :D :D
Wie gefährlich der Weg sein kann, wurde uns bewusst, als wir in einen Menschenstau gerieten, da vor uns ein Wanderer gestürzt war. Maultiere wurden umgesattelt, damit der Gestürzte abtransportiert werden konnte, d.h. er muss die restlichen 7-8km auf dem Maultier überstehen, dann die Jeeptour bis nach Sankri und von da aus über Straßen in ein Dorf/eine Stadt mit medizinischer Versorgung :O
Als es einige Stunden später den nächsten monsunartigen Wolkenbruch gab ließen wir unserem Frust freien Lauf und zählten auf, was alles scheiße läuft und wie wenig Lust wir auf verschiedene Sachen haben. Das ging so weit, bis ich lachen musste aber Lachen war ja anstrengend und das war auch wieder doof und keine Ahnung. Nach 6 Stunden und dem kompletten Verlust der Moral kamen wir zurück an den Startpunkt. Natürlich mussten die letzten 100 Meter auf einer schmalen, mit Maultierexkrementen bedeckten Treppe, steil bergauf gehen.
Begrüßt wurden wir mit einem kräftigen Regenschauer und wir sollten uns in einer Bude unterstellen, in der es nach Essen und Lagerfeuer roch. No way! ;-) Wir blieben im Regen stehen, Regencape komplett durchnässt, keinen Bock mehr, und warteten auf den Jeep, der uns über die Horrorstrecke zurück nach Sankri bringen sollte.
Als er dann kam, durften Jonas und ich vorne sitzen (zusammen mit dem Fahrer und einem vierten Typen, versteht sich ;-) ). Hinten saßen auch vier Personen, zwei saßen im Kofferraum beim Gepäck und dann stiegen auch noch ein paar Leute auf, die sich aufs Dach setzten. Japp. Das ist Transport in Indien :)
Vielleicht waren wir zu erschöpft oder vielleicht sind wir mittlerweile abgehärtet aber die Rückfahrt war gar nicht soo schlimm. Aus den Boxen blies laute indische Musik und Jonas machte sich einen Spaß daraus, den absurden Weg zu filmen^^
Schneller als gedacht kamen wir nach Sankri, wo dieses Mal in unserem Zimmer zwar das Licht aber nicht der Boiler funktionierte (wobei „funktionieren“ ja relativ war). Wir holten unser im Hotel gelassenes Gepäck ab und trafen ein letztes Mal unseren Koch. Ich glaube, ich habe ihn hier noch nicht genug gelobt. Jonas und ich mochten ihn beide sehr :) Er hat sich in der Nacht im Küchenzelt auch immer nach uns umgesehen und auf uns aufgepasst und am Tag danach die Kekse besorgt und ja. Er war echt klasse!! Er hat danach extra Sachen ohne Zwiebeln gekocht zweimal
Das Positive an dem Ressort war, dass Ashka dafür gesorgt hatte, dass die Caretaker dieses Mal alle Spinnen beseitigen! Leider war unser Bad aber komplett verdreckt, vor allem die Toilette aber hey. Nach den letzten Tagen war das so was von egal für uns :D Einmal Desinfektionsmittel raus, alles putzen. Zack. Dann nur noch ins Bett und dösen…
Abends gab es dann wieder Abendessen natürlich. Jonas probierte Hühnchen, was aber leider dann über die Reling wanderte :p Ich hatte drei Löffel Reis, bis mir schlecht wurde und joah. Dann ging es endlich schlafen – zwar ohne Dusche aber auch das war nach 5 Tagen egal. Katzenwäsche bei kaltem Wasser und fertig^^