Veröffentlicht: 30.09.2019
Gut gestärkt geht es um 09.00 Uhr direkt von unserem Steg los. Wir sind überrascht, da wir die einzigen sind, die an dieser Tour teilnehmen. Auf einem schönen Motorboot geht es mit unserem französisch sprechenden Guide Eric zu der kleinen Nachbarinsel.
Île aux Nattes ist mit seinen rund 700 Einwohnern und einem Umfang von ca 8 km ein sehr überschaubares Plätzchen. Der madagassische Name ist Nosy Nanto, die große Nachbarinsel Sainte Marie wird von den einheimischen Nosy Bohara genannt, was so viel wie „muslimische Insel“ bedeutet. Ein bisschen komisch daran ist, dass hier die erste katholische Kirche von Madagaskar steht und die meisten der Bevölkerung Christen sind.
Île aux Nattes
Aber zurück zu Île aux Nattes, wir legen an einem kleinen Strandabschnitt an, um auf einen Aussichtspunkt zu laufen. Auf dem Weg dorthin laufen wir an vielen Häuschen der Einwohner vorbei. Es sind Hütten, die aus Palmblättern, Bambus und Holz gemacht werden. Die stabilsten Häuser auf dieser Insel ist ganz klar die Kirche und die Schule. In der Zyklon Zeit im Februar März, suchen die Menschen dort Unterschlupf, wenn ein Zyklon auf die Insel zusteuert. Viele von Ihren Hütten werden zu dieser Zeit zerstört und müssen danach neu aufgebaut werden. Das sogar teilweise Jahr für Jahr. Unvorstellbar für uns, die ihre Wohnung als sicheren Ort betrachten.
Weiter auf unserem Weg erklärt uns Eric, welche Pflanzen für gegen Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe und sogar Krebs angewendet werden. Zum ersten Mal sehen wir echte Vanillepflanzen. Wusstet ihr, dass Madagaskar das größte Exportland für Vanille ist ⅔ des Vanille Bedarfs der Welt wird in Madagaskar produziert. Die Schoten werden dabei aus der Blüte des Orchideengewächs gewonnen und in einem aufwändigen Prozess getrocknet und verarbeitet.
Weiter kann man auf der Insel Zimt, Kurkuma, Nelken und vieles Mehr finden.
Zurück auf unser Boot umrunden wir die Insel und lernen ein bisschen Madagassi, z.B. bedeutet Hallo = Akure und darauf erwidert man Zarakure. Kind = Zaza. Danke = Misaotra. Groß = Be.
Am Ende unserer Rundfahrt werden wir mit Schnorcheln ausgestattet und können die Fisch- und Korallenwelt bestaunen.
Gut gesättigt dürfen wir uns an einem traumhaften Strand entspannen.
Hier sehen wir tatsächlich einen Lemuren, einen kleinen Affen den es nur auf Madagaskar gibt.
Zurück im Hotel, nach einem perfekten Tag, mit einem absolut tollen Guide, sind wir uns einig, dass das die schönste Insel war, die wir je gesehen haben. Die Strände sind einfach traumhaft und wir können uns nicht vorstellen, dass die Malediven schöner sein können.
Als wir am Hotel ankommen sind, müssen wir zu unserem Entsetzen feststellen, dass wir nicht genug Ariari haben, um unsere Tour zu bezahlen. Shit!
Wir dachten, dass Getränke etc. alles auf das Zimmer geschrieben werden und die Tour auch dazu zählt, deshalb haben wir uns keine Gedanken darüber gemacht. Wie peinlich! Unser Hotelmanagerin erklärt zwar, dass sei kein Problem, wir sollen Eric das Geld einfach morgen geben, aber wir haben trotzdem ein mächtig schlechtes Gewissen.
23.00 Uhr der Abend endet wieder sehr entspannt, heute durfte ich noch eine tolle Massage für umgerechnet 10 € genießen. Glücklich aber mit einem ordentlich schlechten Gewissen gehen wir ins Bett.