Veröffentlicht: 23.02.2019
Schon kurz nach dem Aufwachen habe ich es gespürt - Kopfschmerzen, verstopfte Hals und meine Gelenke Taten auch weh. Mit anderen Worten: ich war krank. Und zwar so richtig.
Ich habe keine Ahnung, wo das so schnell und plötzlich hergekommen ist, denn gestern bin ich schließlich noch munter auf Berge gestiegen. Aber heute musste ich mich selbst zum Zähneputzen hinsetzen.
Das versprach ja schon, ein super Tag zu werden...
Auf der Busfahrt wurde mir dann auch hoch übel, weil sich die Straße mit großen Höhenunterschieden an der Küsten entlang schlängelte.
Ich hatte nur noch einen Ort auf meiner Liste und das war Kaikoura.
In Kaikoura dreht sich alles um das maritime Leben: nirgendwo sonst in Neuseeland kann man so sicher mit Delphinen schwimmen gehen, Wale entweder vom Boot oder aus der Luft beobachten oder mit Robben kayaken.
Bei so vielen Angeboten fiel es mir schwer, mich für eins zu entscheiden. Am Ende fiel meine Wahl auf das Whale Watching vom Flugzeug aus. Delphine und Robben hatte ich schon zu Genüge gesehen, aber so ein kurzer Flug mit Walen...?
Aber ich spoiler schon mal - es kam nie dazu.
Schon auf der Fahrt konnten wir beobachten, wie immer mehr dunkle Wolken am Himmel aufzogen und ob überhaupt Touren stattfinden würden, stand in den Sternen.
Zunächst haben wir aber als große Busgruppe (ich liebe sowas) den Wanderwege um die Halbinsel gemacht. Das war schon echt anstrengend für mich, beunruhigend.
Aber die Blicke von den Kliffen (gibt es eine Mehrzahl von Kliff?) waren schon beeindruckend, auch mit den aufziehenden Wolken im Hintergrund.
Direkt an der Küste kam man schon sehr nah an Robben und die Seevögel-Kolonien, da muss man keine Tour buchen. Eine Robbe ist sogar schon dafür bekannt, gerne mal für Touristen zu posen.
Auf dem Weg habe ich die Whale Watching Agentur angerufen, um den Flug zu bestätigen bzw. abzusagen. Dann gab es aber noch ein zweites Problem: Ich war die einzige Person an diesem Tag für den Flug um diese Uhrzeit, es müssen aber mindestens zwei Personen sein. Und es gab keine realistische Möglichkeit für mich, in der Schnelle zu dem 8km entfernten Flughafen für einen früheren Flug zu gelangen.
An dem Punkt stand eigentlich schon fest, dass der Flug ausfallen würde.
Die Dame meinte zwar, sie würde sich melden, wenn sie noch weitere Personen finden, aber am Ende hat das Wetter den endgültigen Strich durch die Rechnung gemacht.
Anfangs nieselte es nur, sodass ich noch einen kurzen Spaziergang durch Kaikoura machen konnte. Weil mich das aber schon so geschafft hatte, als wenn ich einen 1000m-Berg erklommen hätte, zog ich mich sehr schnell ins Hostel zurück.
Keine fünf Minuten später fing es dann richtig an zu schütten.
Schade.
Kaikoura ist ein netter kleiner Ort, alles dreht sich um Meeresleben und das hat man in die Stadt integriert: Street Art, Fahrradstände in Wal-Form und Delfine auf dem Gehweg (also Steinplatte in Delphin-Form).
Ich wäre gerne noch länger geblieben und Kaikoura wandert definitiv auf die Liste der Dinge, die ich gerne noch mal machen würde in Neuseeland. Zum einem gaben meine Energielevel nichts her (ich habe mich echt noch nie so schlimm gefühlt) und das Wetter... Naja...
Aber - meine Reise ist zu Ende.
Also, nicht wirklich. Ich habe noch weitere vier Monate in Neuseeland, bevor mein Flug geht, aber morgen reise ich nur nach Wellington (viel Bus-Fahren) und dort suche ich dann schnell nach einem Job. Ich habe mich da überhaupt nicht festgelegt, wo und was. Das, was gut klingt, wo ich viel Geld verdiene, ohne zu viel arbeiten zu müssen und nebenbei noch Spaß macht. Der perfekte Job halt.
Easy?
Sicher doch!
Ich bin fast 3 Monate nur durch Neuseeland gereist, kmappe zwei davon auf der Südinsel. Ich habe so viel erlebt, gesehen, gemacht. Hatte super Zeiten und sehr schlechte, hatte Spaß, war frustriert, aber am Ende bin ich doch sehr zufrieden mit mir.
Das muss jetzt einfach mal gesagt werden.
Nun bin ich aber reise-müde. Die Krankheit tut ihr übrigens und ich bin einfach nur erschöpft. Ich will mich für ca. 2 Monate irgendwo niederlassen, eine Routine aufbauen - leben!
Nicht aus dem Sprung, nicht aus meinem Backpack.
Darauf freue ich mich schon.
Leider gibt es dann nicht so viel zu berichten; das nächste Mal werde ich mich vermutlich melden, wenn ich meinen Job gefunden habe.
Aber ich habe mir schon fest vorgenommen, den Blog dann nicht einschlafen zu lassen! Ich habe ja noch so viel zu berichten...