Thurids KEAdventure
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Christchurch Kompakt

Veröffentlicht: 21.02.2019

Für viele ist Christchurch nur der Flughafen, an dem sie ankommen und wieder abfliegen. Die Stadt selber wird gerne übersprungen und sich stattdessen in den wilden Süden gestürzt.

Das möchte ich so nicht unterschreiben, aber zum Teil kann ich es auch verstehen.

Christchurch ist vor allem durch das Erdbeben 2011 berühmt geworden - und leider auch zerstört. 185 Menschen sind bei dem Unglück ums Leben gekommen, ein Memorial erinnert immer noch an die Opfer, und viele Gebäude der Stadt sind noch bis heute zerstört,unter anderem die Central Cathedral.. Die Stadt wird wieder aufgebaut, Stück für Stück, und viele kluge Menschen haben wundervolle Ideen für ein neues Design. Aber trotzdem sieht man Gerüste und Baustellen an jeder Ecke und Straße,was dem Gesamt-Image der Stadt vielleicht nicht ganz zu Gute kommt.

Christchurch ist riesig: mit knapp 400.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt der Südinsel. Wenn Touristen nicht in Auckland ankommen, steigen sie hier aus dem Flieger. Deswegen wimmelt es auch nur so von Touristen, aber weil die Straßen viel breiter sind, fällt das nicht so auf wie in Queenstown.

Das Zentrum der Stadt ist dann aber doch wieder sehr schnell abgelaufen. Wenn man den Spuren der Tram folgt, hat man alle wichtigen Dinge in einer guten Stunde gesehen. Man kann natürlich auch in die Tram Stegen, aber das kostet dann noch mal 100$ - ist jedem selbst überlassen.
Den Stadteundgan begann ich wie immer bei der Touristen Information. Aus Gewohnheit gehe ich immer noch in jede, obwohl ich keine Informationen mehr brauche.

Die Art Galleries habe ich glatt übersprungen, ich weiß mittlerweile, dass das einfach nicht so mein Ding ist.
Weiter ging es neben Baustellen und über den Fluss, den Avon.
Insgesamt gibt es hier sehr viele englische Bezeichnungen und die Locals sagen gerne, dass es die englischste Stadt außerhalb von England ist.

Ein beliebtes Fotomotiv ist die New Regent Street mit ihren alten Häusern und den vielen kleinen Cafes.wrnn man Glück hat, bekommt man die Tram auch noch aufs Foto, dann muss man nur aufpassen, dass man der Tram nicht vor die Räder kommt, denn die Straße ist ziemlich eng.
Die Cathedral Junction ist die Fortsetzung, diesmal nur überdacht. Und dann geht es schon auf den Cathedral Square.

Die Kirche selber ist vom Bauzaun umgeben, aber rund herum stehen zig Buden für internationales Street Food, Souvenirs und Krams, den man eigentlich nicht braucht, aber trotzdem kauft (ich habe nichts gekauft, keine Sorge). Jeden Freitag wird hier dann noch ein größerer Street Food Market abgehalten - also morgen. Wenn ich gut drauf bin, schmeiße ich da ein bisschen Geld raus.

Die Straße entlang ging ich zurück zum Avon und bog die nächste Straße dann in die City Mall. Das ist nicht mehr als eine riesige Fußgänger-Zone, aber in englisch hört sich alles viel spannender an.

Ein wenig abseits des Zentrums findet man dann noch die Cardboard Cathedral und die 185 Empty Chairs für die Opfer des Erdbebens.
Geht man dann den Weg zurück ins Zentrum hat man den großen Teil der Stadt schon geschafft.
Ein Botanischer Garten darf ja in keiner neuseeländischen Stadt fehlen. Der in Christchurch wurde sehr bewusst im englischen Stil angebaut, sodass sich die Kolonisten quasi wie zu Hause fühlten. Der Garten war aber wirklich sehr schön und mit einem Korb voller leckerem Essen und netter Gesellschaft kann man locker ein paar Stunden dort verbringen.

Und wenn man schon im Botanischen Garten ist, kann man auch gleich noch in das Canterbury Museum gehen. Wie so oft ist der Eintritt frei und das Museum trotzdem Spitzenklasse.
Auf zwei Etagen findet man einen bunten Mix unterschiedlicher Ausstellungen, viele interaktive Parts und auch hier kann man viel Zeit einplanen.

Wenn man dann noch etwas außerhalb des Zentrums guckt, findet man noch viel mehr tolle Attraktionen: das Air Force Museum soll richtig gut sein, es gibt noch einen großen Adventure Park und dann kann man natürlich noch an die Banks Halbinsel fahren und wandern gehen (dafür braucht man aber definitiv ein Auto!).

Auf eine Empfehlung hin habe ich mir noch ein Ticket für das Internationale Antarktis Zentrum am Flughafen gekauft.
Dieses Centre ist tatsächlich das Gateway zur Antarktis, denn fast alle Flüge an den Südpol starten von Christchurch aus.
In Zusammenarbeit mit den Staaten wurde dann dieses Museum errichtet, damit auch der Normalo etwas davon hat.

Ich muss aber zugeben, dass dieses Museum cool war. Teuer, aber das war es wert.
So ist in dem Ticket zum Beispiel eine 10-minutige Fahrt auf einem Hagglund inklusive. Das sind diese Schneeketten-Rauprn, die auf ubwirklichsten Gelände vom Militär eingesetzt werden - und eben in der Antarktis.
Außerdem kann man mit Huskies knuddeln und es gibt eine kleine Station für die Blauen Pinguine.

Das Museum selber bietet viele Informationen zu den Antarktis-Expeditionen, damals und heute, wie das Leben sich dort unten so abspielt und über die Fauna (und spärliche Flora), Klima und Geologie am Südpol. Insgesamt sehr gut gemacht.
Ein kleines Highlight ist ein Raum, in dem ein antarktischer Sturm simuliert wird. Normalerweise wird der Raum auf - 8°C runter gekühlt, aber wenn die Windmaachine angeschossen wird, fühlt es sich an wie - 19°C. Es war etwas unüberlegt, mit Shorts darein zu gehen, aber die Erfahrung war es wert.
Und weil es kein gutes Museum, ohne irgendwelche Film gibt, kann man noch einen kurzen Clip in einem 4D Kino erleben.

Wenn man also noch etwas Zeit vor dem Abflug hat, kann man durchaus in dieses Centre gehen.
Dafür, dass ich nur einen vollen Tag für Christchurch eingeplant hatte, habe ich heute viel gesehen, viel gemacht. Die Banks Halbinsel hatte mich noch interessiert, aber dafür reicht die Zeit erst mal noch nicht.
Stattdessen habe ich mir schon einen Shuttle zum Arthur's Pass gekauft für morgen. Mein letzter Trip in die Alpen...

Huh, so langsam werde ich sentimental, wenn ich an das Ende meiner Reise denke... 

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