Veröffentlicht: 31.03.2023
Noch vor dem Mittagessen ging es für uns los nach Swakopmund. Wir sind eine sehr kleine Gruppe von 4 Mädels: Mila (die mit mir in Neuras und Kanaan war), 2 andere Mädels aus der Niederlande und ich. Die anderen drei sind also alle aus der Niederlande und kennen sich auch schon von daheim, was sich im Laufe der Woche als nicht so geil herausstelt…
Der Fahrer von Naankuse hat uns zuerst nach Windhoek gefahren und da wir das Mittagessen verpasst haben, haben wir einen Couscoussalat to go bekommen. Allerdings haben wir keine Gabeln bekommen und ich kann euch sagen, es ist echt schwer Couscous mit der Hand zu essen😂
Von Windhoek ging es dann weiter mit einem öffentlichen Transfer nach Swakopmund. Insgesamt sind wir glaube ich 5 Stunden gefahren, aber die Fahrt war ganz angenehm und ich hab geschlafen, gelesen und Musik gehört. Kurz vor Swakopmund hat uns dann unser Koordinator Stephen aufgesammelt und wir haben einen sehr giftigen Skorpion direkt am Straßenrand gesehen😱Stephen hat uns zu einem Supermarkt gebracht, damit wir uns mit Snacks und Getränken ausstatten können. Dann ging es endlich zum Haus….und oh mein Gott, es ist einfach ein 5 Sterne Hotel, natürlich wieder mit einem sehr goldigen Hund😍 Eigentlich ist es das private Ferienhaus von der Familie, der Naankuse gehört. Sie sind aber nur selten dort, weswegen sie sich dazu entschieden haben, es als Unterkunft für das neue Coastal Projekt zu nutzen. Das Projekt hat erst Anfang Februar gestartet und wir waren die 4. Gruppe.
Nach einem lecker Abendessen und einer kleinen Einführungspräsentation, sind wir relativ früh ins Bett gegangen.
Am Samstag hatten wir einen entspannten Morgen mit einem lecker Frühstück mit Ausblick aufs Meer (manchmal sieht man morgens sogar Delphine vorbeischwimmen🐬). Das beste daran war der Cappuccino😍 Im Haus gibt es eine richtige Kaffeemaschine, die wir jederzeit benutzen durften. Dann hieß es Campingzeug packen, denn die nächsten zwei Nächte verbrachten wir auf einem Campingplatz. Auf dem Weg sind wir zu einem Schiffsfrak relativ nah am Strand gefahren. Die Gegend in der wir uns befinden, wird Skeletoncoast genannt und der Grund dafür sind die ganzen Schiffe die an der Küste gestrandet sind. Bevor wir aber zum Campingplatz gefahren sind, ging es zu einem bestimmten Strandabschnitt, wo wir Müll gesammelt haben. Die Natur am Meer zu reinigen und damit den Tieren dort einen geeigneten Lebensraum zu verschaffen, ist der Hauptgedanke des neuen Projekt. Jede Gruppe macht einen so großen Abschnitt, wie möglich, bis der gesamte Strand gereinigt wurde, um wieder von vorne anzufangen😅 Der Hauptanteil des Mülls sind zerbrochene Glasflaschen und das dauert echt ewig die zusammenzusammeln, wenn sie in 100 Stücke zerbrochen sind. Zwischendurch gab es eine kurze Sandwichpause und nach ein paar Stunden ging es zum Campingplatz, wo wir unser Camp aufbauten. Natürlich war es ein bisschen enttäuschend nach einer Nacht im Luxushaus, nun zwei Nächte in einem Zelt mit Schlafsack und Klappmatratze zu schlafen. Allerdings hat uns unser Koordinator richtig leckere Spaghetti Bolognese gekocht🍝😍
Die Gruppe war leider nicht so geil…die drei Mädels haben viel auf Niederländisch gesprochen und selbst wenn sie Englisch gesprochen haben, war es für mich sehr schwer mich an den Gesprächen zu beteiligen, da sie oft über Freunde oder Orte in der Niederlande redeten. Außerdem stellte sich heraus das Stephen ein bisschen komisch ist. Allerdings hat uns ein Mädchen von der vorherigen Gruppe schon gesagt, dass er eine komische Einstellung zu Frauen hat. Mit diesem Vorurteil behaftet, haben wir viele seiner Aussagen komisch gefunden. Es kam so rüber als ob er denkt, dass Frauen dümmer sind und seine Erklärungen waren, wie für ein Kleinkind. Außerdem hat er sich kaum an unseren Gesprächen beteiligt und war am Handy, außer er hatte das Thema angefangen oder wusste es besser. Ich habe das ganze als nicht ganz so extrem gefunden, da er trotzdem sehr nett war. Die anderen aber schon, weswegen sie sich viel darüber aufgeregt hatten, was mich wiederrum mehr nervte (man muss sich ja nicht die ganzen Zeit drüber aufregen, sondern kann versuchen das beste drauszumachen…)
Am Sonntag ging es nach einem kleinen Frühstück (Apfel kleingeschnibbelt mit Joghurt und Müsli war mein absolutes Lieblingsfrühstück für die ganze Woche) wieder zum Strand zum Müll sammeln. Dabei haben wir einen sehr interessanten Fund gemacht😱: wir haben eine kleine Holzkiste gefunden von einem Krematorium, die noch nicht allzu alt aussah mit der Asche eines Menschen🫣 Die haben wir dann im Sand verbuddelt und Stephen meinte, dass es vielleicht der Lieblingsort des Menschen zum Angeln war, weswegen er dort beerdigt wurde. Allerdings haben wir auch einen sehr coolen Fund gemacht: wir haben ein Chamäleon gefunden, welches wir eine Weile beobachtet haben😍
Als Mittagspause haben wir uns etwas am Strand gesonnt, aber leider war das Wetter an der Küste etwas kühler und windiger, weswegen ich leider nicht im Meer schwimmen war. Abends zurück auf dem Campingplatz hat Stephen für uns Couscous mit Hähncheneintopf gekocht. Das war wieder unglaublich lecker😍 Übrigens hatte ich für das ganze Wochenende kein Wlan, aber ich muss tatsächlich sagen, dass es mich nicht wirklich gestört hat. Mila macht ihre kompletten 6 Wochen in Afrika offline. Sie hat ihr Handy am Flughafen auf Flugmodus geschalten und macht den erst aus, wenn sie wieder in der Niederlande ist. Find ich richtig cool, aber wenn ich dran denk, wie es mir die ersten Wochen hier ging, wäre das glaube ich nicht möglich gewesen.
Am Montag morgen haben wir das ganze Camp wieder abgebaut und sind zu der Mülldeponie mit der Naankuse zusammenarbeitet, um unseren gesammelten Müll abzugeben. Dieser wird dort auch gewogen und wir hatten 157 Kilo Müll gesammelt💪🏼
Auf dem Rückweg zum Haus sind wir in ein richtiges schönes Café zum Mittagessen. Die hatten ganz ausgefallene Kaffeekreationen und sehr leckere Sandwiches. Zurück im Haus haben wir alle Campingsachen aufgeräumt und hatten den Rest des Tages frei zum relaxen. Wir lagen ein bisschen am Strand vor dem Haus und haben uns gesonnt und abends haben wir einen Liebesfilm und danach eine Doku über eine Mörderfamilie geschaut. Letzteres war keine gute Idee, denn mitten in der Nacht hat mich Mila geweckt (ich teile mir wieder ein Zimmer mit ihr), da sie komische Geräusche gehört hat. Unsere Zimmer sind nicht direkt im Haus sondern in einem Anbau davor und es klang so als ob irgendwas oder irgendjemand im Haus wäre😱 War ziemlich gruselig und wir haben uns nicht getraut ins Haus zu gehen, da wir aber nichts gesehen haben und das Geräusch mit der Zeit aufhörte, haben wir unser Zimmer abgeschlossen und haben weiter geschlafen😅
Am Dienstag ging es nach einem entspannten Frühstück (wieder mit geilem Kaffe🤤) nach Swakopmund shoppen. Stephen war richtig nett und hat uns gefragt was wir denn gerne kaufen würden und hat dann versucht uns zu den passenden Läden zu bringen. Die Stadt ist eigentlich sehr schön, sieht teilweise aber aus wie ein Filmset. Außerdem gibt es immer mal wieder deutsche Häuser, Schilder, Straßennamen…
Mittags haben wir noch für eine Stunde an dem Strand vor unserem Haus ein bisschen Müll gesammelt und sind somit zu einem Gesamtgewicht von 182,5 Kilo gekommen. Damit sind wir auf Platz 3 der vier Gruppen bisher. Zurück im Haus konnten wir uns unsere eigene Pizza belegen, die Stephen uns dann über dem Feuer im Haus (!) gebacken hat. Nach dem Essen haben wir unsere Doku über die Mörderfamilie zu Ende geschaut.
Am Mittwoch mussten wir wieder früher los, da wir Kayak fahren gegangen sind. Das war so cool😍 Wir mussten erst eine Weile fahren und unterwegs haben wir Flamingos und Pelikane gesehen. Dann waren wir an einer Art Sandback, wo ganz viele Robben waren. Dort sind wir über eine Stunde lang zwischen den ganzen Robben Kayak gefahren. Die haben gerade auch ganz viele Junge Robben und die sind so interessiert in die Paddels, dass sie da immer reinbeißen, wenn man sie im Wasser lässt. Leider waren aber auch dort am Strand ganz viele tote Robben und wir haben auch Schakale gesehen, die sie gegessen haben😱 Nach dem Kayaking haben wir sogar noch belegte Brötchen, Gebäck und Kaffee und Tee bekommen🤤
Zurück im Haus gab es ein ganz schnelles Mittagessen, da die anderen drei Mädels Skydiving gebucht haben. Stephen und ich haben die drei Mädels also zum Flugplatz gefahren und sind dann aber nochmal in die Stadt. Ich hatte in einem der Läden was gesehen, was ich gerne doch noch kaufen wollte, weswegen es sehr praktisch war, dass wir nochmal gegangen sind. Wir sind gerade rechtzeitig zum Flugplatz zurückgekommen, um zu sehen, wie die drei aus dem Himmel gefallen sind😂 Ich habe beim Skydiving nicht mitgemacht, da ich bei meiner Rundreise ganz viele Extraaktivitäten dazubuchen kann und deswegen mein Geld sparen wollte.
Am Donnerstag sind wir morgens los zum Quadbiking. Insgesamt sind wir 2,5 Stunden gefahren😱 Am Anfang hatte ich ein bisschen Schiss, vor allem wenn wir auf der Düne waren und dann wieder runterfahren mussten🫣 am Ende hat es aber richtig Spaß gemacht und man hatte teilweise wie ein Achterbahnfealing. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass mein Daumen abstirbt, weil man die ganze Zeit das Gas gedrückt halten musste…Leider sind wir aber nicht ganz so schnell gefahren (immer um die 40km/h), weil eines der Mädchen etwas Probleme mit dem Lenken hatte😵💫
Danach sind wir zurück ins Haus und ich habe die freie Zeit endlich dazu genutzt meine restlichen Visum Anträge für die Rundreise fertig zu machen. Das war mal eine Geburt, aber ich bin sehr froh, dass ich es endlich fertig habe. Eigentlich hätten wir einen Sundowner auf einer der Dünen gemacht, allerdings waren dann alle anderweitig beschäftigt und letztendlich war es zu spät. Deswegen hab ich mir eine Dose Hunters Dry geschnappt, bin damit ans Meer gelaufen und hab mich da ein wenig hingesetzt und Muscheln gesucht. Zum Abschluss gab es Abends Braai und die typischen Braai Sandwiches waren so unglaublich lecker. Waren glaube ich die besten die ich hier je gegessen habe🤤 Und dann hieß es auch schon wieder Rucksack packen.
Am Freitag mussten wir sehr früh aufstehen, da es früh zurück nach zur Farm ging. Als wir uns von den Leitern dort verabschiedet haben, hat mich die Mutter in den Arm genommen und mir gesagt: „Stay the Lady you are…“. Das fand ich wirklich total goldig von ihr und ich denke sie hat das gesagt, weil sie gemerkt hatte, dass ich teilweise etwas ausgeschlossen von den anderen Mädels wurde. Der Transfer zurück war ganz okay und in Windhoek haben wir dann mehr als 2 Stunden auf den Transfer zurück zur Farm gewartet. Allerdings haben wir in einem Hotel von Naankuse gewartet und konnten und dort auch etwas zum Mittagessen bestellen, was definitiv besser geschmeckt hat, als manches Essen auf der Farm🫢
Letztendlich war Stephen doch sympathischer, als wir am Anfang dachten und obwohl ich öfters alleine war, fand ich die Woche sehr schön😍 Am Meer zu sein und natürlich auch das geile Haus, kann man schließlich auch alleine genießen…