Tag 26- 33 (Samstag 04. Februar bis Samstag 11. Februar)

Ich musste schon um 6 Uhr aufstehen, weil es los nach Kanaan ging. Extrem müde, hatte ich wenigstens einen wunderschönen Sonnenaufgang😍 Die Fahrt war eigentlich ganz okay, vor allem weil wir Mittagspause in Neuras (ein anderes Projekt, welches ich direkt nach Kanaan mache) gemacht haben und dort auch Mittagessen bekommen haben. Unterwegs haben wir auch in einem Supermarkt halt gemacht, wo ich mich mit einer Freundin mit Keksen und Snacks ausgestattet habe.

Um 16 Uhr sind wir endlich in Kanaan angekommen. Insgesamt sind wir 9 Leute: der Leiter Dries, ein Pärchen aus England, 2 Mädchen aus Schweden und 2 Mädels mit denen ich mir auch das Zimmer hier teile. Die Unterkunft ist eigentlich wirklich schön gemacht und es ist einfach so geil mal wieder ein normales Zimmer mit normalem Bad zu haben (wir hatten sogar eine Badewanne😱)

Außerdem gibt es dort auch wieder Hunde. Der Hund von Dries ist erst 8 Monate alt, extrem verschmust und war überall mitdabei😍

Am Sonntag hatten wir zur Einführung und damit wir die Umgebung etwas kennenlernen eine kleine Wanderung. Um 11.30 Uhr gibt es in Kanaan schon Mittagessen und danach haben wir wie eigentlich jeden Tag Mittagspause bis 15 Uhr, wo man an den Pool gehen kann. Der Pool ist so geil, nur 50 Meter vom Haus entfernt und mit einer richtig geilen Aussicht😍😍 

Mittags hatten wir uns in zwei Gruppen mit jeweils 4 Personen aufgeteilt. Die andere Gruppe hat die Bilder der Kamerafallen sortiert und meine Gruppe musste Wirebraiding machen. War relativ langweilig aber ging dann doch schneller als gedacht (die Gruppen davor haben das einfach immer im Stehen gemacht😵🔫). Ich glaube wir haben um die 200m Draht geflochten, welcher an den Grenzen des Geländes als „Zaun“ dienen soll, für die Tiere aber leicht zu passieren ist.

Am Montag haben wir den Tag mit einem Gamecount gestartet. So schön die Landschaft hier auch ist, aber es gibt halt nur eine geringe Artenvielfalt. Eigentlich sieht man hier nur Strauße, Oryxe und Steinböcke. Wenn man davon alle 5 Minuten welche sieht, reicht es irgendwann🤣Zudem war es mit dem Fahrtwind echt sehr kalt im Auto, was echt komisch ist, weil man dort ansonsten tagsüber bei 40 Grad zerfließt. Vor dem Mittagessen haben wir noch eine Wasserstelle repariert. Einer der Oryxe konnte es kaum abwarten bis wir fertig waren und war die ganze Zeit nur um die 10 Meter entfernt. 

Abends hätten wir eigentlich draußen unter freien Sternenhimmel übernachtet, aber dafür war es leider zu windig. Deshalb haben wir nur ein Lagerfeuer gemacht und draußen gegessen, was mit dem Sonnenuntergang aber natürlich auch sehr schön war. Danach sind wir nicht direkt zurück gefahren, sondern haben eine Nachtfahrt gemacht, um Tiere zu sehen. Natürlich haben wir aber nicht wirklich etwas spannendes gesehen und es war einfach nur arschkalt. Ich glaube das war die einzige Nacht, wo ich mich über das warme Zimmer gefreut habe🥶

Am Dienstag hatten wir eine ziemliche scheiß Aufgabe…wir mussten 600m Zaun abbauen und zusammenrollen. Der Rekord lag glaube ich bei 800m, aber das hat nach 2 Stunden niemanden mehr motiviert weiter zu machen😂 

Nach dem Mittagessen ging es genauso blöd weiter zum Haupttor, wo wir auch einen Zaun abbauen und die Pfähler ausgraben mussten. Auf dem Heimweg haben wir noch beim „Garten“ haltgemacht, um zu gießen. Dort werden hauptsächlich Sukkulenten und einheimische Bäume gesäht, um wenn sie groß genug sind auf dem Gelände gepflanzt zu werden. Zwischen den Töpfen haben wir einen Gekko gefunden und Dries, der übrigens teilweise einen ziemlichen Dachschaden hat, aber extrem witzig ist, hat uns die traditionellen Ohrringe der San gezeigt🤣 

Abends haben wir zusammen Mamma Mia geschaut, weil der Junge, der in Naankuse nie zu den Aktivitäten erschienen ist, ein absoluter Abba Fan ist🕺

Der Mittwoch hat nicht so optimal gestartet…normalerweise gab es zum Frühstück immer nur Brot oder Joghurt mit verschiedenen Müslis. Zur Abwechslung gab es heute einen Haferporridge. Allerdings ist uns nach ein paar Löffeln aufgefallen, dass da einfach kleine Würmer drin waren🤢 nach dem Frühstück haben wir wieder einen Gamecount gemacht, wobei wir, nicht sonderlich überraschend, wieder nur Steinböcke und Oryxe gesehen haben. Als wir allerdings zurückkamen, hat uns die Managerin erzählt, dass eine Königskobra gesichtet wurde😱😰 Ihr Kommentar dazu war nur: „Lasst euch nicht beißen, ansonsten könnt ihr eurer Familie Goodbye sagen…“ (Das nähste gute Krankenhaus ist in Windhoek und dahin braucht man mit den Auto ungefähr 10 Stunden🥴) Allerdings haben wir nur noch die Spuren im Sand gesehen und die Schlange nicht mehr gefunden.

Nach dem Mittagessen hatten wir eine Präsentation über Hyänen und dann Feierabend, den wir natürlich am Pool verbracht haben. 

Abends haben wir wieder einen Film zusammen geschaut und zwar Top Gun.

Am Donnerstag mussten wir schon wieder sehr früh aufstehen, da es um 6 uhr los ging, um eine Windmühle zu reparieren. Frühstück gab es dort, welches aus Kaffee und komischen trockenen Keksen bestand. Zuerst mussten wir 20 Wasserpipes aus dem Loch, welches 70 Meter in die Tiefe geht, ziehen, um das System danach durch eine Solarpumpe auszutauschen. Das beste daran ist, dass es jetzt nicht einmal funktioniert, weil vermutlich der Kontakt zwischen Pumpe und Kabel unterbrochen wurde💪🏼

Mittagessen gab es auch dort, welches ganz professionell über dem Feuer in einem Spaten zubereitet wurde. 

Nach einer langen Pause haben wir Mittags die Gruppen von Sonntag getauscht, heißt meine Gruppe musste die Bilder der Kamerafallen sortieren. Nach dem Abendessen ging es für einen Cocktailabend in die Lodge🍹

Am Freitag mussten wir schon wieder früh aufstehen. Diesesmal ging es schon um 5 Uhr los zu einem Sonnenaufgangsfrühstück, welches letztendlich nur aus einer Tasse Kaffee und einem kleinen Schockomuffin bestand. Danach sind wir zu einer Düne gefahren um zu Sandboarden. Nach einem weniger erfolgreichen Versuch, habe ich allerdings festgestellt, dass mir das definitiv zu viel Sand ist (hab ich wohl von meinem Papa geerbt😂)

Zurück im Haus mussten wir nach einem 2. Frühstück und etwas Pooltime die Autos putzen, was allerdings sehr schnell erledigt war. Danach kam eines der Highlightes meiner Woche: die Managerin von Kanaan hat für uns Nachtische gebacken, welche wir in der Lodge gegessen haben🍪🥧 Es gab 6 verschiedene Nachtische, welche ich natürlich alle probiert habe🤤

Anschließend kam der blöde Teil der Woche…wir mussten die Extraaktivitäten, Getränke und Snacks bezahlen. Ich musste 45€ zahlen, was ich schon relativ viel fand. Meine Freundin, die ungefähr das gleiche gekauft hat, musste 75€ bezahlen, nur um dann festzustellen, dass die Sonnencreme die sie dort im Shop gekauft hatte 30€ kostet😱🫠

Zum Abschluss der Woche haben wir am Abend in Zweierteams Spiele gespielt. Wir mussten mit einer Wasserflasche um die Hüfte gebunden einen Ball über eine Linie bringen, mit einer Steinschleuder Dosen treffen, mit einem zusammengebundenem Bein zu zweit wettrennen, einen Eierlauf machen, ein Ei untereinander hin und her werfen bis es zerbricht und Oryxkackeweitspucken (in Afrika macht man das mit getrockneter Kacke und nicht mit Kirschkernen💩

Danach kam ein weiteres Highlight meiner Woche. Dries hatte uns erzählt, dass die zwei Manager Waffen haben und wir wenn wir Glück haben damit schießen dürfen. Wir haben also mit einer Pistole und einem Kaliber 270 auf eine improvisierte Zielscheibe geschossen. Als Ohrschützer bei der Pistole hatten wir einfach Patronen😂 Das Schießen hat richtig Spaß gemacht und von 4 Schüssen, waren sogar 3 auf meinem Ziel.

Abends gab es Braai und danach saßen wir noch alle zusammen draußen, wobei der Hund aufeinmal angefangen hat zu bellen. Grund dafür war eine Südafrikanische Korallenschlange (giftig)…Weil es gefährlich ist diese am Haus mit den ganzen Volunteers zu haben, hat Dries sie gefangen und in einem Plastikbox, um sie am nächsten Tag weitentfernt auszusetzten. Damit sie nicht ausbrechen kann, haben wir den Deckel mit Steinen beschwert und die Box somit ausbruchsicher gemacht…dachten wir. Ich bin irgendwann ins Zimmer weil ich noch packen musste, weil es morgen nach Neuras geht. Zwei saßen noch draußen und wurden Zeuge, dass die Steine die Schlange nicht daran hindern können, auszubrechen. Nachdem sie Dries aus dem Schlaf gerissen haben, hat er sie wieder eingefangen und sie haben die Box mit Deckel nach unten hingestellt und dann mit Steinen beschwert. Als wir am nächsten Morgen wieder früh (🙄) aufgestanden sind, war sie zum Glück immer noch da🥲