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6.1.2018: Denniston - Bergbaugeschichte zum Anfassen

Veröffentlicht: 10.01.2018

Eigentlich hatte ich Denniston von meiner Liste gestrichen, doch weil es im näheren Umfeld von Westport so wenig freie Aktivitäten gibt, den Ort kurzerhand für einen Halbtagesausflug auserkoren. Wieder einmal dreht es sich um Gold, doch diesmal um das schwarze.

Über Jahrzehnte wurde hier Neuseelands größte Kohlemine betrieben (13 Mio. Tonnen zwischen 1879 und 1967). Einst Wohnort von über 1.500 Menschen, ist Denniston heute eine Geisterstadt. Infotafeln und Bilder geben einen Einblick in das Leben der Bewohner von damals. Die Lebensbedingungen waren denkbar schlecht: Die Leute lebten in witterungsanfälligen Wellblechhütten auf einem Plateau, wo nicht selten wochenlang dichter Nebel hing und es die meiste Zeit zumindest nieselte. Noch dazu konnte man dem Boden wenig für den Gemüseanbau abringen. Wahrscheinlich war diese Tristesse ein Grund für die Selbstmorde, von denen die Infotafeln berichten. Es gibt sogar ein Gedicht aus damaliger Zeit:

"Damn Denniston

Damn the track

Damn the way both there and back

Damn the wind and damn the weather

God damn Denniston altogether"

Von den ehemaligen Gebäuden ist nicht mehr viel übrig, dafür gibt es original verrostete Gerätschaften, Loren und sogar Kohlebrocken im Überfluss. Was bei uns in einem Museum, zumindest aber hinter einer Absperrung, landen würde, liegt hier frei zugänglich in der Weltgeschichte herum und kann im Rahmen eines kurzen Spaziergangs begutachtet werden.

Touristen treffe ich keine. Fast ausschließlich Pick-ups stehen auf dem Parkplatz, der eine oder andere führt seinen Hund spazieren und dem Akzent nach sind die wenigen Besucher allesamt Kiwis. Ergo ein echter Geheimtipp.

Da der Tag nach Beendigung meines Rundgangs noch jung ist, schiebe ich einen außerplanmäßigen Zwischenstopp ein: Cape Foulwind und die Robbenkolonie einige Kilometer weiter. Der am Kap befindliche Leuchtturm haut einen nicht aus den Latschen, aber das traumhafte Wetter lädt zu tollen Fotos von Meer und Umland ein.

Die Pelzrobbenkolonie ist nur wenige Kilometer davon entfernt und kann von einer Aussichtsplattform beobachtet werden. Die heimlichen Stars sind natürlich die Robbenbabys. Bevor es zurück ins Hostel nach Westport geht, gönne ich mir eine große Kugel Cookie & Cream am Eisstand - mmmh, sooo lecker! 

Antworten (1)

Matthias
Na dann lass dir das Eis schmecken und genieß die schöne Aussicht 😊

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