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29.11.2017: Moeraki Boulders und noch mehr Pinguine

Veröffentlicht: 01.12.2017

Unsere heutige Tagesetappe ist die wohl kürzeste während unseres gesamten Trips, denn sie umfasst gerade einmal 40 km.

Da das heutige Programm sich an den Gezeiten, speziell der Ebbe, orientiert, können wir den Vormittag entspannt angehen und scheuchen unseren Mietwagen zunächst eine steile Straße zu einem Aussichtspunkt hinauf, von wo aus man einen tollen Blick über Oamaru und den Hafen hat.

Tags zuvor haben wir im iSite erfahren, dass die hiesige Gelbaugenpinguinkolonie nur noch vier Tiere umfasst. Eine erschreckend geringe Zahl. Daher sind wir auch von unserem Ursprungsplan abgewichen, heute vor Sonnenaufgang an den Strand zu fahren, wo die Pinguine brüten, um sie bei ihrem Aufbruch zum Jagen vor die Kameralinse zu bekommen. Bei so wenig Tieren ist die Chance sie zu verpassen groß, weshalb wir uns gegen eine kurze Nacht ausgesprochen haben. Wir fahren am späten Vormittag dennoch an besagten Strand, denn nicht selten ist der Weg das Ziel. Der Strand selbst ist für die Öffentlichkeit gesperrt und vom Ausguck wären die Pinguine, sofern welche da sind, etwa 100 m entfernt. Für ein gestochen scharfes Bild braucht es da schon ein gutes Objektiv. 

Dann ist es an der Zeit, Oamaru zu verlassen. Nach kurzer Fahrt treffen wir auch schon an unserem Zielort für heute ein. Schneller als erhofft müssen wir nach nur einer Woche in Neuseeland unsere erste Nacht im Auto verbringen, denn die vier vorhandenen Backpackerzimmer in dem kleinen Fischerörtchen Moeraki sind ausgebucht und die Hütten auf dem Campingplatz mit 75 Dollar teuer. Daher beschließen wir für 15 Dollar pro Person auf dem örtlichen Campingplatz im Auto zu übernachten und dafür Küche und Waschraum nutzen zu dürfen.

In Moeraki sind wir ausschließlich gezeitenabhängig und somit zeitgebunden. Auf dem Weg zu unserem ersten Etappenziel machen wir einen kurzen Zwischenstopp an den berühmten Moeraki Boulders. Hierbei handelt es sich um große Steinkugeln, die einen Strandabschnitt säumen. An vielen Stellen gucken nur die Köpfe aus dem Wasser - es ist Flut und wer die Boulders in Gänze bestaunen möchte, muss auf die Ebbe warten. Die wenigen Steinkugeln, die auch bei Flut freiliegen, werden von Touristenmassen belagert. Die Erinnerungsfotos heben wir uns angesichts dessen für später auf.

Auch bei half-tide begehbar ist dagegen der Shag Point, welchen wir als nächstes ansteuern. Den Strandzugang zu finden ist nicht einfach, aber zum Glück haben wir eine detaillierte Beschreibung, nach welcher Hausnummer wir Ausschau halten müssen. Gleich neben dem Haus mit dem roten Briefkasten und bräunlichen Zaun versteckt sich eine schmale Treppe, die hinunter an den Strand führt. Auch hier finden sich einige Steinkugeln, doch anders als in Moeraki sind sie nicht so schön glatt und größtenteils aufgebrochen, was jedoch auch etwas für sich hat, da diese halboffenen Boulders, wenn das Wasser sich bei Ebbe zurückzieht, einen kleinen Pool für den mit Badesachen ausgestatteten Besucher bereithalten bzw. ein kleines Biotop mit allerlei Muscheln und Wasserpflanzen preisgeben. Bei Flut ist davon nichts zu sehen, denn dann steht hier alles unter Wasser. Wir schlendern langsam am Strand entlang, lesen Muscheln auf und finden sogar zwei wunderschöne, intakte Pauamuscheln, wie man sie auch im Souvenirladen kaufen kann. 

Als der Nachmittag anbricht wird es Zeit für unser nächstes Vorhaben. In Moeraki lebt die größte Gelbaugenpinguinkolonie auf dem gesamten neuseeländischen Festland. Da denkt man an mindestens 50 Brutpaare, wenn nicht gar mehr. Niemand bereitet uns auf die Überraschung vor, als wir erfahren, dass es sich hierbei um durchschnittlich 5 Tiere handelt. Ja, der arme Yellow-Eyed Pinguin ist alarmierend selten geworden und bei so wenig Brutpaaren keimen berechtigte Zweifel auf, ob die Spezies überhaupt noch eine Chance hat. Der Katiki Point Leuchtturm, wo die Pinguine brüten, begrüßt von 7:30-17:30 Uhr interessierte Vogelbeobachter, solange sie sich an den ausgewiesenen Verhaltenskodex halten, d.h. ein Mindestabstand von 10 m, hinter den Absperrzäunen bleiben, ohne Blitz fotografieren und leise sein. Und tatsächlich sehen wir gleich bei unserer Ankunft, obwohl wir recht früh dran sind, auf Anhieb zwei Gelbaugeninguine und faul herumliegende Seelöwen. Eric läuft noch ein Stück weiter und bekommt so zwei sich Nester buddelnde Pinguine zu Gesicht, die ihn allerdings bemerken und ängstlich zurück ins Meer flüchten. Kurz vor Aufbruch macht uns dann noch ein Pärchen auf zwei dicht am Zaun liegende Exemplare aufmerksam. So nah bekommen wir sie wahrscheinlich nie wieder zu sehen. Gerade einmal ein Meter trennt Mensch und Tier voneinander.

Bevor wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz machen, fahren wir erneut (diesmal bei Ebbe) an den Moeraki Boulders vorbei, die nach wie vor guten Zulauf genießen; doch die Besucherströme sind etwas geringer als heute Vormittag, sodass es uns gelingt, einige Spaßfotos zu schießen, ohne ungebetene Personen vor der Kameralinse zu haben.

Anschließend geht's zurück zum Campingplatz unter die Dusche, Abendbrot essen und, nach einem kurzen Strandspaziergang sowie zwei Stunden relaxen im warmen Aufenthaltsraum, ins Bett oder besser gesagt ins Auto. Wir sind gespannt wie komfortabel es sich in unserer "Alexa" schläft...

Antworten (1)

Matthias
Das sind wirklich sehr schöne und lustige Bilder geworden 😆

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