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Über Galați nach Tulcea

Veröffentlicht: 30.10.2017

Am Montagvormittag (16.10.2017) brechen wir wieder auf. Zu Fuß geht es, von Alina begleitet, zum Auto Gara in Focşani. Der Bus nach Galați geht halb Eins und nachdem wir den Fahrer überredet haben Rango mitzunehmen, dürfen wir uns auf den beiden vorderen Sitzplätzen einrichten. Für die knapp 90km benötigen wir 3h und am Nachmittag empfängt uns Galați in einem ausgedehnten Plattenbauviertel. Ich beschließe ersteinmal zum Donauufer zu gehen und nach fast 3 Monaten der alten Bekannten einen Besuch abzustatten. Wir verweilen ein paar Momente an der Uferpromenade und machen uns dann auf den Weg in Richtung Altstadt. In der Nähe des Piața Centrală treffe ich mich mit Dorian, der mir auf der Busfahrt seine Hilfe angeboten hatte. Ich hatte darauf spekuliert eine Nacht bei ihm unterzukommen, daraus wird aber nix. Wir verbringen ein Weilchen in einer nahegelegenen Kneipe und machen uns dann mit dem Taxi auf die Suche nach einer Unterkunft für Rango und mich. Fündig werden wir schlussendlich am nördlichen Stadtrand von Galați, über einer Autowaschanlage. Für Rango endet der Abend hier, er kann sich pennen legen. Dorian bietet an, mir etwas von "seiner Stadt" zu zeigen. Klingt gut und so machen wir uns auf den Weg in Richtung Innenstadt. Wir kehren wieder in einer kleinen Bar ein und trinken Bier und Kaffee. Dorian erzählt er ist gebürtiger Ukrainer, sei bei der Fremdenlegion gewesen und zeigt mir seinen französischen Pass. Er hätte als junger Mann 3 Jahre in einem türkischen Knast verbracht und ein wenig mit der Mafia zu schaffen gehabt. "Seine Stadt" scheint sich aber auf das Etablissement zu beschränken in dem wir gerade verweilen, denn mehr von Galați zeigt er mir nicht mehr. Wie sich herausstellt warten er und "seine Jungs" auf eine Lieferung Kokain, von welchem er mir beim Verabschieden berichtet (wohl um mich zum Bleiben zu bewegen). Ich lehne dankend ab und mache mich allein zurück auf den Weg zu Rango, der mich bei Ankunft freudig begüßt.

Am Dienstag steht die Weiterreise nach Tulcea an. Unser Start verzögert sich etwas, denn mein Personalausweis, den ich am Vorabend hinterlegen musste, ist kurze Zeit nicht auffindbar. Nachdem das Problem gelöst ist, mache ich mich mit dem Dicken auf den Weg, quer durch Galatz, zur Fähre nach I. C. Brătianu am anderen Donauufer. Unterwegs gönnen wir uns ein längeres Päuschen für ein spätes, aber ausgedehntes Frühstück. Gegen 14.00 Uhr setzen wir dann mit der Autofähre über. Am anderen Ufer wartet schon der Kleinbus nach Tulcea, nur weigert sich der Fahrer uns mitzunehmen. Ich beschließe noch einen Versuch beim nächsten regulären Bus, eine knappe Stunde später, zu unternehmen und ansonsten mein Glück im Trampen zu suchen. Mit Hilfe einer anderen Passagierin kann ich den nächsten Busfahrer davon überzeugen uns mitzunehmen und so erreichen wir Tulcea gegen halb Fünf. Nach dem eher teuren Vergnügen am Vorabend, ist der Entschluss irgendwo wild zu campen schnell gefasst und ich nutze den Abend um etwas durch "das Tor zum Donaudelta" zu schlendern. Auch Tulcea ist größtenteils von Plattenbauten geprägt, eine Art Altstadt an der Donau gibt es nicht. Ich genieße den Sonnenuntergang auf der Uferpromenade und beziehe das Nachtlager auf einem Spielplatz am Lacul Ciuperca, sodass ich für die Nacht nichteinmal das Zelt aufbauen muss.

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