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Mila 23 - mitten im Donaudelta

Veröffentlicht: 30.10.2017

Am Mittwoch, den 18. Oktober 2017, wache ich bei Zeiten auf. Bei dem zur Übernachtung genutzten Spielplatz, handelt es sich anscheinend auch um ein beliebtes Plätzchen für Frühsport. Gegen Sieben treffen die ersten Rumänen ein, um sich zu betätigen. Ich nehme das zum Anlass aufzustehen. Nachdem ich mir das Treiben eine Weile angeschaut habe, mache ich mich auf die Suche nach Frühstück. Für den Dicken werde ich im Supermarkt fündig und ich genehmige mir ein Käffchen und etwas Gebäck von einer Art Bäckerei. Mittlerweile ist auch die Sonne über den Dächern der Stadt erschienen und wir genießen den sonnigen Morgen am Lacul Ciuperca. Währenddessen werden wir von Michael angesprochen, der mich auf deutsch mit Rango hat reden hören. Er ist mit seinem Hund Max unterwegs und bietet mir seine Hilfe bei der Suche nach einer Unterkunft im Donaudelta an. Kurze Zeit später ist ein Platz im Wassertaxi für Rango und mich gebucht und ein Bungalow zum pennen nahe Mila 23 gefunden. Iulian, ein Freund von Michael, hat dort etwas Land und ist dabei selbiges für Touristen herzurichten. Über den Mittag sitzen wir auf Iulians Hotelboot im Hafen von Tulcea bei Kaffee und Bier und tauschen uns etwas aus. Am frühen Nachmittag geht es nocheinmal in die Stadt, es wollen noch ein paar Köder zum angeln und ein Erlaubnisschein organisiert werden. Pünktlich um Drei sind wir im Wassertaxi und etwa eine Stunde später bei Mila 23. Für ein kleines Trinkgeld werden wir direkt vor Iulians Bungalow abgesetzt. Wir richten uns in der Behausung ein und machen uns für eine erste Stippvisite auf den Weg in die nahegelegene Ortschaft. Das kleine Fischerdorf ist ganz gut auf Touristen eingestellt. Es gibt reichlich Pensionen sowie ein paar Einkaufsmöglichkeiten und kleine Bars. Am frühen Abend sind wir zurück am Bungalow und ich nutze die Dämmerung für den ersten Angelversuch - leider erfolglos.

Am Donnerstag komme ich erst gegen Elf aus dem Nest und "frühstücke" anschließend an der Bucht vor unserem Unterschlupf. Währenddessen fällt die zunehmende Aktivität im Gewässer vor mir auf. Ich schnappe mir die Angel und kann direkt mit dem ersten Wurf einen 57'er Hecht anlanden - eine gute Verzehrgröße für mich. Den restlichen Tag verbringe ich mit einem Waschgang an der Donau (der Bungalow ist noch nicht ganz fertig und hat weder Wasser- noch Stromanschluss) und auf der Liegewiese in der Sonne. Am Abend gibt es in Butter gebatenes Hechtfilet mit Risotto, was selbst dem Dicken zusagt.

Auch der Freitag (20.10.2017) gestaltet sich ganz entspannt. Nach einem späten Frühstück liege ich etwas in der Sonne rum und schreibe einen Reisebericht. Am Nachmittag kann ich wieder einen Hecht erbeuten. Nachdem auch dieser erlegt und filetiert ist, mache ich mich mit Rango auf den Weg ins Dorf um etwas Trinkwasser aufzutreiben. Der Rumäne (Constantin) den ich dafür anquatsche scheint schon etwas angenascht und lädt mich spontan zu etwas Wein und einem Abendbrot ein. Ich bin in einer Gruppe von 6 Männern aus Bukarest gelandet, die sich noch aus Schulzeiten kennen und seit Jahren zusammen Urlaub machen. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Die Jungs sind ziemlich gut drauf und so bleibe ich bis in den späten Abend.

Am Samstagvormittag mache ich mich wieder auf den Weg zu meinen neuen Angelfreunden. Ich wurde am Vorabend zum Frühstück eingeladen, und darf auch deren Dusche nutzen - herrlich. Für das gemeinsame Mittagessen fange und filetiere ich zwei Hechte, die Constantin in einer schmackhaften Panade zubereitet. Am Nachmittag ziehen sich die Angelfreunde zu einem Nickerchen zurück und ich drehe mit Rango eine Runde in der Umgebung. Abends geht es nocheinmal auf ein paar Wein zu Constantin und seinen Kumpels. Da für die Truppe am nächsten Morgen die Heimreise ansteht, endet der Abend bei Zeiten und wir verabschieden uns herzlich.

Den Sonntag (22.10.2017) verbringen wir mit einem ausgedehnten Spaziergang in der Umgebung und ansonsten entspannt vorm Bungalow. Angeln muss ich an dem Tag nicht, ich habe am Vorabend etwas Hecht mit auf den Weg bekommen und bereite selbigen am Abend in Form einer Suppe zu.

Für den Montag habe ich mir einen Ansitz vorgenommen. Ich lege einen Haken mit Trockenfutter in der Bucht und einen mit Köderfisch etwas weiter außerhalb aus. Nebenbei optimiere ich meine Holzofenkonstruktion und backe anschließend Brot. Am Hundefutterhaken ist regelmäßig etwas Gezuppel, wahrscheinlich lässt sich ein Krebs den Köder schmecken. Nachdem bis in den Nachmittag an beiden Ruten nichts weiter passiert ist, fange ich zwei Hechte mit Blinker und kann zu Abend wieder frischen Fisch genießen.

Auch am Dienstag gelingt mir mittels Ansitz kein Fangerfolg und ich muss unser Abendbrot wieder durch Spinnfischen erbeuten. Ansonsten plätschert der Tag so vor sich hin, wobei es draußen zunehmend unangenehmer wird. Die Sonne lässt sich kaum blicken und es weht ein teilweise kräftiger kühler Wind - der Herbst lässt grüßen.

Am Mittwoch, den 25.10.2017, drehe ich mit Rango wieder eine größere Runde in der Umgebung und unternehme auch
einen Abstecher nach Mila 23. Dort versuche ich erfolglos eine Möglichkeit zum Duschen aufzutreiben, gönne mir dafür wiedermal ein Käffchen und etwas Gebäck. Zurück am Bungalow kann ich am Nachmittag wieder Hecht für das Abendbrot fangen, nachdem ich in den umliegenden Kanälen während unseres Ausfluges kein Glück hatte.
Nachdem am Donnerstag die Sonne wieder kräftig scheint, heißt es zum waschen ab an die Donau. Neben mir hat es auch meine Matratze dringend nötig. Anschließend geht es nocheinmal für ein Käffchen nach Mila 23. Da meine Angellizenz ausgelaufen ist, wird es Zeit weiterzuziehen. Durchgängige Wanderwege gibt es leider keine im Donaudelta, sodass ich auf eine Fähre angewiesen bin. Laut Auskunft am Pier geht selbige nach Sulina um 6.30 Uhr in der Früh. Zurück am Bungalow packe ich meinen Krempel soweit möglich, bereite neben einem Abendbrot auch ein kleines Frühstück vor und lasse den Abend ein letztes Mal am wärmenden Holzofen ausklingen.

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