Veröffentlicht: 30.10.2017
Am Freitag, den 27.10.2017, klingelt der Wecker 4.45 Uhr in der Früh. Nach mehrmaligem Nutzen der Snooze-Funktion, stehe ich schließlich viertel Sechs auf. Trotz guter Vorbereitung am Vorabend, komme ich nicht wie geplant kurz vor, sondern erst kurz nach Sechs zum Aufbruch in Richtung Fähranlegestelle in Mila 23. Ich eile mit dem Dicken durch die Nacht - es ist noch stockfinster. Auf unserem Weg sorgen allerlei Straßen- und Hofhunde für eine lautstarke Begleitung. Nichts desto trotz glaube ich etwa 200m vor der Anlegestelle Schiffsmotorengeräusche zu vernehmen. Und tatsächlich hat die Fähre pünktlich ohne uns abgelegt, denn wir erreichen unser Ziel 3 Minuten zu spät. Sehr ärgerlich. Nach kurzem Schwatz mit dem Hafenwirt, beschließe ich mit dem Pelican Express (selbiger verkehrt zwischen Tulcea und Mila 23 und hat mich schon hergebracht) bis nach Gorgova zu fahren, um von dort noch am selben Tag mit der Fähre nach Sulina zu gelangen. Halb Acht können wir einsteigen und erreichen Gorgova eine halbe Stunde später. Mittlerweile ist es hell und ich laufe ein Stück die "Uferpromenade" der kleinen Ortschaft entlang, bis ich ein Magazin Mixt mit Sitzgelegenheit finde. Hier ist es Zeit für ein Käffchen und ein kleines Frühstück. Der Großteil der anderen Gäste lässt den Tag mit einem Bierchen beginnen. Nach einer Runde Table (Backgammon) mit der Wirtin, gönne auch ich mir ein Timişoreana in der Vormittagssonne. Nebenbei schnitze ich mir einen Holzlöffel, denn beim letzten Abwasch hat sich mein Esslöffel unauffindbar in den Donauschlamm verabschiedet. So vergeht die Wartezeit recht schnell. Um Eins muss ich dann das Etablissement verlassen, die Wirtin macht 2h Mittagspause. Ich schlendere gemütlich bis zur Fähranlegestelle, meine Fähre soll gegen 15.00 Uhr in Richtung Schwarzes Meer ablegen. Auf dem Weg dorthin gelingt mir zu ersten Mal ein Foto einer Würfelnatter. Bei meinen Spaziergängen durch die Gegend um Mila 23 konnte ich reichlich wilde Tiere entdecken, nur vor die Linse habe ich sie nicht bekommen. Kurz nach Drei sind wir dann auf der Fähre und erreichen Sulina gute 2h später. Nach einem kleinen Einkauf an der Hafenpromenade, nehmen wir direkten Kurs auf den Stadtstrand von Sulina. Auf dem Weg dämmert es und so erreichen wir das Schwarze Meer erst bei Dunkelheit. Ich baue das Zelt zwischen den Dünen auf und folge anschließend dem Rauschen bis an die sanfte Brandung.
Der Samstag ist größtenteils nieslig und windig. Bis auf ein kleines Ringel am Strand verbringe ich den Tag mit lesen und dösen im Zelt.
Am Sonntag treibt mich der Sonnenaufgang gegen halb Sieben aus den Federn und ich genieße den Anblick für eine Weile. Über den Vormittag nutze ich die Sonne um Handy und Akku etwas aufzuladen und für ein kurzes Bad im Meer. Um die Mittagszeit breche ich mit Rango in Richtung Sulina auf. Das Städtchen ist um den Hafen von einigen Hotels, Restaurants und vielen verfallenden Industrieanlagen geprägt. Ansonsten bietet es eine Handvoll Kirchen und Kapellen und der Großteil der Einwohner lebt in kleinen Häuschen mit eigenem Garten. Nach Recherche an der Fähranlegestelle entscheide ich mich für die Rückfahrt nach Tulcea am Dienstagmorgen um Sieben.
Auch am Montag (30.10.2017) drehe ich mit Rango wieder eine ausgedehnte Runde am Strand und in der Stadt. Vorher muss ich jedoch das Innenzelt von einigem Sand befreien. Über die Nacht kam der Wind wohl aus einer ungünstigen Richtung und wäre Selbige etwas länger gewesen, hätte sich neben der Matratze eine kleine Düne aufgebaut. Das führt auch dazu, dass ich nach der Rückkehr aus Sulina mein Brot wieder über offenem Feuer backen muss, der Benzinkocher hat wohl irgendwie Sand im Getriebe. Anschließend bereite ich unseren Krempel wieder soweit wie Möglich für die Abreise am nächsten Morgen vor. Ich habe mir fest vorgenommen die geplante Fähre zu erwischen.