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So geht es nicht weiter...

Veröffentlicht: 13.10.2018

Der Samstagmorgen (29.09.2018) empfängt mich sonnig - warm. Ich nutze die Gelegenheit für ein letztes Bad im Aragwi, schließlich soll es heute wieder in die Berge gehen. Ich möchte nach Stepanzminda fahren um mich von dort so nah wie möglich an den Gipfel des gut 5000 m hohen Kasbek heranzuarbeiten. Für den Berg sind über die folgenden Tage neun bis fünfzehn Grad minus bei größtenteils sonnigem Wetter vorhergesagt. Nachdem am Mittag unser Hausstand verpackt ist, fahren wir nach Tiflis-Didube um dort in eine Marschrutka nach Kazbegi umzusteigen. Am Busbahnhof angekommen, stelle ich Rango und Gepäck erstmal im Schatten ab und mache mich auf die Suche nach einem Busfahrer der gewillt ist uns mitzunehmen. Leider habe ich an dem Tag kein Glück. Nach mehreren Stunden und etlichen Anläufen gebe ich kurz vor sechs etwas gefrustet auf. Es hatte sich wohl auch rumgesprochen das ich Deutscher bin, für teures Geld wäre eine Taxifahrt möglich gewesen. Nein , danke. Kurzentschlossen fahre ich mit Sack und Pack zum Hauptbahnhof und erkundige mich nach Zugverbindungen in Richtung Baku. Von Georgien habe ich gerade die Nase voll. Gegen halb neun könnte ich mit dem Nachtzug fahren und wäre am nächsten Morgen vor Ort. Klingt perfekt. Bleibt das kleine Problem bis dahin ein Visa aufzutreiben. Die schnelle Variante des aserbaidschanischen elektronischen Visas erhält man innerhalb dreier Stunden. Ich müsste also im Zweifel ohne Visa in den Zug und hoffen, dass Selbiges bis zur Grenze eintrudelt. Das ist mir dann doch zu heiß. Ich beschließe zurück nach Mzcheta zu fahren, dort kenne ich ja ein Plätzchen auf dem man das Zelt auch bei Dunkelheit aufbauen kann. Nach einem Einkauf in dem kleinen Ort, bietet mir der Fleischer, mit dem ich in den letzten Tagen ab und an etwas gequatscht habe, die Übernachtung in seiner Datscha an. Warum nicht... Dort angekommen stellt sich der Schuppen als ziemlicher Verschlag heraus, klein, keine Fenster (bei den vielen Mücken nahe des Flusses ganz unangenehm) und ziemlich dreckig. Da habe ich es in meinem Zelt wesentlich gemütlicher, ich ziehe also wieder um.

Am Sonntag scheitert der erste Versuch ein Visa online zu beantragen am benötigten Scan meines Persos, eine Bilddatei ist dafür wesentlich zu groß.

Montags (01. Oktober 2018) kann ich mit Hilfe eines Stadtangestellten das Problem lösen (eine ScanApp brachte den Durchbruch). Es tauchte aber als weitere Hürde ein Problem mit einem Sicherheitsverfahren beim Bezahlen mittels Kreditkarte auf, welches sich nicht lösen ließ. Auch die nächsten Tage leider nicht.

So mache ich mich am Mittwoch auf den Weg zur aserbaidschanischen Botschaft um das Visa auf klassischem Wege zu organisieren. Nachmittags ist das dort nicht möglich, ich muss am nächsten Morgen wieder vorstellig werden. Außerdem brauche ich dafür eine Hotelbuchung, was sich ohne Kreditkartenzahlung auch als nicht umsetzbar herausstellt. So gebe ich meiner Bank noch übers Wochenende Zeit das Kreditkartenproblem zu lösen, um vielleicht doch die nächsten Tage ans Kaspische Meer zu gelangen. Da ich mich etwas erkältet habe, kommt mir die erneute Zwangspause nicht ganz ungelegen. Ärgerlich finde ich die Situation trotzdem. Wird Zeit das alle Schlagbäume fallen! Freie Fahrt für freie Bürger!

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