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Qheshm - Im Zeytoun Park

Veröffentlicht: 06.10.2020

Am Samstagvormittag (29. Februar 2020) nähe ich nach dem Frühstück etwas an meinem Equipment herum, bevor ich mit dem Dicken eine Runde gen Stadt drehe. Das aufgespürte Wifi kann ich nur kurz nutzen und so geht es ohne längere Pause zurück zum Zelt. Nach einem Espresso steht Wäsche waschen auf dem Programm. Nachdem dann auch ein neuer Wäschesack genäht ist, wackle ich mich dem Dicken erneut gen Stadt. Ich kann eroieren, dass wegen des Covid-19 Geschehens keine regulären Fähren mehr auf die Insel Hormuz fahren. Vielleicht finde ich in den nächsten Tagen einen Fischer, der mich mitnehmen kann. Mein gesperrtes Smartphone kann ich vorerst trotz bemühter Hilfe eines Einheimischen nicht entsperren und auch der Geldwechsel ist aufgrund geschlossener Wechselstuben vorerst vertagt. Auf dem Rückweg zum Zeytun Park fällt ein kleiner Einkauf ab und nach Training, Dusche und einem Abendbrot, geht es ab ins Nest.

Nach dem Aufräumen meines Lagerplatzes am Sonntagmorgen, geht es wieder nach Qeshm. Nach wie vor sind die Wechselstuben geschlossen und auch in den Bankfilialen werde ich abgewimmelt. Schließlich kann ich 20 $ bei einem Einheimischen wechseln, das hilft erstmal über die nächsten Tage. Anschließend werde ich in einem IranCell-Shop wegen meines gesperrten Telefons vorstellig. Hier kann man mir nicht weiterhelfen, dafür in einem Handyladen ganz in der Nähe. Mit gut 30 € ist mir das Entsperren zu teuer. Also geht es erstmal zum Barbier und anschließend in eine Kaffeebar. Hier unternimmt Mohammad einen weiteren Versuch mein Telefon wieder fit zu bekommen und bietet mir auch gleich einen Hotspot an. Zum Skypen reicht das Netz dann leider nicht, ich werde aber kurze Zeit später an einer Eisdiele fündig. Internet ist gut und das Eis sehr lecker. Es zeichnet sich gleich ab, dass ich die nächsten Tage hier wohl öfters vorbeischauen werde. Dann geht es zurück zum Camp, ich reinige meinen Benzinkocher, nähe etwas am Zelt herum und koche Futter für den Dicken. Nach der Abendroutine geht es ab ins Nest, wobei Rango mal wieder mit unter die Plane darf. Das bereue ich ziemlich schnell, der Dicke locht mein Zelt erneut und fliegt wieder raus.

Auch am Montag, den 02.03.2020, geht es nach dem Frühstück gen Stadt. Diesmal finde ich Kaffee und Wifi vor einem Hotel und komme mit einer Italienerin und einem Holländer ins Gespräch. Die beiden sitzen hier fest und schauen nach Möglichkeiten das Land zu verlassen. Wegen der sich auch in Europa verschärfenden Coronaproblematik, sind sie sich aber nicht sicher ob die Heimreise zur Zeit die beste Option ist. Zurück im Zeytoun Park beginne ich einen neuen Rucksack für Rango zu nähen und bekomme am Nachmittag Gesellschaft an meinem Lager. Ich schwatze etwas mit Annelie, einer Deutschen, die zusammen mit ihrem iranischen Ehemann die Strandbar, vor der ich zelte, betreibt. Sie hat Interesse ein paar Dollar zu kaufen und löst damit vorübergehend mein Bargeldproblem. Später lässt sich David an meinem Camp nieder und leistet mir beim Abendbrot Gesellschaft. Eine junge Familie aus Zahadar und drei junge Iranerinnen ergänzen das Sitin über den ganz vergnüglichen Abend, den David mittels Gitarrenmusik begleitet.

Der Dienstag startet mit etwas Genähe am Hunderucksack. Nach getaner Arbeit gönne ich mir ein Bad, bevor ich mit dem Dicken in die Stadt wackle. Hier treffe ich erneut auf Mohammad, der mich zu einem Angelausflug überredet. Als Köder dienen Stücke vom Thunfisch und ich kann zwei ordentliche Bisse verzeichnen. Dabei gibt meine Spule ihren Geist auf, das Gerät ist wohl für die Meerangelei nicht ausgelegt. Unterdessen gönnen sich meine Begleiter einige Arak und sind in der Folge während der Heimfahrt gut angetrunken. Es ist bereits dunkel, als wir zurück in der Stadt sind. Auf dem Weg in den Zeytoun Park kann ich noch eine Kleinigkeit einkaufen. Dort kommt mich erneut Mohammad mit seiner Frau besuchen und spendiert Wrap mit Huhn. Nachdem dann auch Rango mit Futter versorgt ist, geht es ab ins Nest.

Am Mittwoch (04. März 2020) packe ich nach dem Frühstück meine Sieben Sachen und latsche gen Stadt. Hier treffe ich mich wieder mit Mohammad, der mir eine Bootsfahrt nach Hormuz organisieren wollte. Leider zerschlägt sich das Vorhaben, die Fischer haben Angst Ärger zu bekommen. So schaue ich mir am frühen Nachmittag einen möglichen Platz zum Zelten und Angeln für die nächsten Tage an. Am auserkorenen Plätzchen findet sich leider kein Trinkwasser. Zum Angeln wäre die Stelle im Nordosten der Stadt sicher geeignet, aber die Versorgung mit dem nötigsten gestaltet sich zu aufwendig. So beschließe ich vorerst wieder zurück zum Zeytoun Park zu gehen, da weiß ich was ich habe. Auf dem Rückweg wird mir dann erstmalig der Einkauf in einem kleinen Laden verweigert, der Besitzer hat ein Problem mit Rango. Meinen Krempel kann ich dann problemlos woanders kaufen, ich pausiere an meinem Eisladen und nachdem mein Lager im Park wieder steht, geht es nach einem kleinen Abendbrot in die Koje.

Über die nächsten Tage kann ich Rangos Rucksack fertig stellen, ich schaue regelmäßig an der Eisdiele vorbei und mehrere Einheimische scheitern beim Registrieren meines Smartphones.

Am Sonntag (08.03.2020) fühlt es sich dann langsam so an, als ob es Zeit ist weiterzuziehen. Ich kann mich final noch nicht dazu durchringen, aber am Abend (gegen sieben) hilft mir die Polizei dann etwas auf die Sprünge. Ich muss meinen Zeltplatz räumen, wegen Corona. So suche ich mir ein Plätzchen für die Nacht unter einem Pavillon an der Küste, werde aber auch von hier kurz vor Mitternacht von einem Securitymenschen vertrieben. Also verbringe ich die restliche Nacht direkt am Strand. Zum Zeltaufbau bin ich zu faul und so ist der Schlaf etwas leichter als gewohnt.

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