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Chahkooh - Tabl

Veröffentlicht: 06.10.2020

Nach recht zeitigem Frühstück, packe ich über den Mittwochvormittag (26.02.2020) ganz gemütlich meine Sieben Sachen. Nach dem Abbaden, machen wir uns auf den Weg nach Hengam. Unterwegs sammelt mich Kara ein und nimmt mich bis in die Stadt auf seinem Pickup mit. Hier kann ich mit Hilfe einer jungen Iranerin und deren Hotspot mal wieder ein Lebenszeichen in die Heimat funken. Seit ein paar Tagen habe ich kein Netz mehr, mein Telefon ist wohl blockiert. Am Hafen verabschiede ich mich kurze Zeit später von Kara, bevor wir gen Insel Qheshm ablegen. Ich kann nahe dem Hafen meine Benzinvorräte auffüllen und laufe kurze Zeit später entlang der Landstraße gen Norden. Nach etwa 5 km nimmt mich ein junger Mann in seinem Kleinwagen mit und bringt mich in den Nordwesten der Insel. Hier befindet sich nahe der Ortschaft Chahu Sharghi der Chahkooh Canyon. In dem Nest organisiere ich mir ein Käffchen und ergänze meine Futterreserven. Leider werde ich am Ortsrand davon abgehalten zum Canyon zu wandern. Die etwa 3 km entfernte Sehenswürdigkeit ist wegen Covid-19 geschlossen. Es besteht wohl eine 50/50 Chance, dass der Zufahrtsweg am nächsten Tag wieder öffnet, die Auskunft ist mir aber zu vage um darauf zu warten. Also verlasse ich das Nest zur Küstenstraße hin und gehe ein Stück gen Osten. Leider finde ich kein Süßwasser entlang des Küstenabschnitts und das Meer lädt hier auch nicht zum baden ein. So beschließe ich mein Glück über einen anderen, in meiner Karte verzeichneten, Zugang zum Canyon zu versuchen. Die Landschaft, welche sich mir entlang dieses Weges zeigt, ist sehr ansehnlich. Wieder ein paar bizarre Steinformationen, eine Art See in dem sich die Umgebung spiegelt und ansonsten eine savannenartige Landschaft dazwischen. Am Canyon selbst scheint niemand zugegen. Die Sanitäranlagen sind leider verschlossen, dafür findet sich ein Wasserspeicher in der Nähe, der dankenswerterweise eine offene Tür hat. Zum waschen und für Rango ist das kühle Nass definitiv ausreichend. Bevor ich mir ein Plätzchen zum zelten suche, halte ich uns vor einem Motorradfahrer (vielleicht eine Patroullie) versteckt. Dann ist es Zeit das Lager aufzuschlagen und außer einem Kamelhirten mit seinen Tieren, lässt sich vorerst niemand mehr blicken. Mit Einbruch der Dämmerung tauchen dann doch noch ein paar Touristen auf. Unter anderem ein Pärchen aus der Schweiz, welches zum Skifahren in den Iran gekommen ist und gerade einen kleinen Abstecher zum Aufwärmen im Süden einlegt. Verrückt das Ganze. So endet der Tag nach kleinem Training und anschließender Dusche am Wasserspeicher mit einem Salat und etwas Reis. Schmeckt dem Dicken auch ganz gut.

Am nächsten Morgen bin ich bereits gegen halb sieben auf den Beinen und trotzdem nicht der Erste, der sich im Canyon umschaut. Ein paar Einheimische machen Bilder mit einer Drohne. Der Kleidung nach zu urteilen, wohl für eine Hochzeit. Zurück am Zelt gibt es ein kleines Frühstück für mich und den Dicken, ich packe meinen Krempel, döse ein wenig in der Vormittagssonne und wandere schließlich in Richtung Tabl los. Nach gut 2 h kann ich auf einem Pickup mitfahren. In Tabl drehe ich eine Runde, gönne mir einen Pistazienmilchshake sowie einen Espresso, bringe mich mit Hilfe des Ladenwifi auf den neuesten Stand und kann meinen Akku wenig später bei einem Gemüsehändler laden. Dann werde ich zum Hara Forest Tabl mitgenommen. Über eine Art Damm mit der Stadt verbunden, befindet sich hier (ähnlich nahe Kavarzin) eine Art Plattform. Mit Anlegestellen für Boote, einer Moschee, einem Pavillion sowie Zugang zu Wasser und Strom, bietet das Plätzchen alles, was ich für die kommende Nacht benötige. So entspanne ich etwas über den Nachmittag im Schatten, bevor ich gegen halb fünf für einen kleinen Einkauf nach Tabl zurückgehe. Über die Mittagszeit sind die meisten der Geschäfte nämlich geschlossen. Nachdem ich pünktlich zum Sonnenuntergang zurück an meinem Lagerplatz bin, genieße ich das farbige Schauspiel, welches sich mir erneut bietet. Nach Training, Dusche und Abendbrot geht es ab ins Nest. Es ist warm und überraschenderweise sind auch keine Mücken unterwegs, so spare ich mir den Zeltaufbau für diesen Abend.

In der Nacht auf Freitag, den 28. Februar 2020, kommen zwei Angler auf die Plattform und schlagen ihr Lager in direkter Nachbarschaft auf. Am Morgen werde ich von den Beiden zum Tee eingeladen. Dann kann ich mich recht früh auf den Weg nach Tabl machen, nutze ein Wifi zum Karten herunterladen, schlendere durch die Stadt und mache mich anschließend auf den Weg gen Osten. Kurze Zeit später sammelt mich Hamid ein und nimmt mich bis nach Qheshm mit. Hier gibt es ein gemeinsames Käffchen an einer Art Strandbar im Zeytun Park, wo ich später auch meinen Rucksack abstellen kann. Während eines ersten Ringels gen Stadt, organisiere ich ein kleines Abendbrot und sondiere die Lage bezüglich Kaffeebars und Eisdielen. Zurück im Zeytun Park baue ich mein Zelt auf und ziehe mich nach Training, Dusche und Abendbrot unter meine Plane zurück. Aufgrund einer Open Air Veranstaltung in der nahen Strandbar, fällt die erste Hälfte der Nacht dann weniger erholsam aus, als erhofft.

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