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Peştera Ghețarul de la Scărişoara

Veröffentlicht: 09.09.2017

Den Dienstagmorgen (22.08.2017) beginne ich vor einer kleinen Hütte, in der ich am Vorabend etwas frische Milch kaufen konnte. Für 2€ gibt es Kaffee und zwei Langos zum Frühstück. Anschließend gönne ich mir noch eine warme Dusche und mache mich daran, mein Gepäck für den Aufbruch vorzubereiten. Gegen Mittag sind wir startbereit für unseren weiteren Weg nach Süden. In Oradea hatte ich zwei Deutsche getroffen, die mir einen Besuch der Eishöhle von Scărişoara ans Herz gelegt hatten. Durch meinen ungeplanten Abstecher nach Padiş, befindet sich selbige nicht mehr allzu weit entfernt. Das Momentum für eine Besichtigung scheint günstig. Nach etwa 2h wandern, in mittlerweile gewohnt herrlicher Landschaft, gönnen wir uns eine halbstündige Pause zum Mittagessen. Weiter geht es entlang des Gârdişoara bis nach Casa de Piatră. In dem idyllischen Ort gibt es ein Käffchen und ein paar Kekse, bevor wir die letzten Kilometer an diesem Tag angehen. Das Nachtlager schlage ich etwa 5km vor Gârda de Sus auf.

Durch die Tallage, in der ich mein Zelt am Vorabend positioniert habe, macht ein Weiterlaufen am Mittwoch erst gegen Mittag Sinn. Nach anderthalb Stunden erreichen wir gegen halb Zwei Gârda de Sus. Ich parke Rango und mein Gepäck in der Ortsmitte und drehe ein kleines Ringel in dem Dorf. Neben zwei Kirchen, ein paar Kneipen und Pensionen sowie mehreren kleinen Läden gibt es nicht viel zu sehen. So machen wir uns, nach dem Auffüllen der Lebensmittelreserven und einem kleinen Mittagessen, gegen halb Drei auf den Weg zur Peştera Ghețarul de la Scărişoara. Laut Beschilderung steht uns ein zweieinhalb- bis dreistündiger Fußmarsch bevor. Der ausgeschilderte Pfad führt uns teils steil bergauf, bevor wir die Eishöhle kurz nach halb Fünf erreichen. Auf dem Weg zur Sehenswürdigkeit bekomme ich einen Käselangos geschenkt, den ich mir mit Rango teile. Der Dicke hat für den Aufstieg wieder seine Taschen verpasst bekommen und sich eine kleine Belohnung redlich verdient. Direkt vor der Höhle komme ich mit den edlen Spendern etwas ins Gespräch und werde zum Höhlenrundgang eingeladen - Widerstand zwecklos. Ramona und André machen gerade mit dem Zelt eine kleine Rumänienrundfahrt und genießen ein paar Tage ohne ihre Tochter in der Gegend. Die Eishöhle ist durch ihre Lage und die schiere Größe beeindruckend. Der Höhleneingang fungiert als Kältefalle für den ca. 75.000 Kubikmeter großen Eisblock, der damit der größte seiner Art in Europa ist. Das älteste, des bis zu 26m dicken Eises, ist seit etwa 3500 Jahren in der Höhle gefangen. Nach der Führung wird mir noch eine Papierkarte gekauft - nach einhelliger Meinung unverzichtbar im Gebirge! Die Einladung zum Abendessen in Scărişoara und den Versuch mir 250RON mit auf den Weg zu geben, muss ich dann doch ablehnen. Am Abend möchte ich noch ein Stück weiter ins Gebirge vordringen (entgegengesetzte Richtung von Scărişoara) und mit Geldgeschenken kann ich mich nicht so recht anfreunden. Trotzdem tauschen wir Kontaktdaten aus und verabschieden uns sehr herzlich. Wir gehen noch ein paar Kilometer in Richtung Norden an mehreren kleinen Siedlungen vorbei, bevor das Zelt aufgebaut wird und der Tag mit dem Sonnenuntergang endet.

Der Donnerstag (24. August 2017) beginnt relativ früh, dafür aber sehr gemütlich. Die Sonne erreicht das Zelt erst weit nach Elf und wir setzen unseren Weg gegen halb Zwei fort. Bei herrlichem Wetter wandern wir gut 4h durch wunderschöne Natur und Kulturlandschaft, bis wir am Nachmittag Poiana Horea erreichen. In dem Nest ließ sich weder eine Einkaufsmöglichkeit finden, noch ein Käffchen auftreiben. Unser kurzes Päuschen versüße ich mir mit der letzten Schoki und ein paar Keksen, bevor wir noch ein Stück gehen. Nicht weit hinter dem Ortsausgang finde ich, am Abzweig nach Giurcuța de Sus, einen vielversprechenden Lagerplatz. Wenn ich die Himmelsrichtungen korrekt einschätze, sollten die ersten Sonnestrahlen am nächsten Morgen etwas eher an der Zeltplane kitzeln...

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