Veröffentlicht: 12.06.2017
Der erste Versuch von Kadaň nach Ostrov zu gelangen endete am Samstag am Busbahnhof Kadaň. Wie sich herausstellte, bedeutet der Zusatz im Kleingedruckten nicht "außer Sonntag", sondern "ausschließlich Sonntags". So verbrachten wir den restlichen Samstag gezwungenermaßen aber ganz entspannt im Rooseveltovy sady (ein Park) und mit einem weiteren Bummel durch die Altstadt. Übernachtet haben wir wieder am Ufer der Ohře, nur etwas näher am Busbahnhof.
Am Sonntag, den 28.05.2017, nutze ich die verbleibende Zeit um mir den Friedhof von Kadaň anzuschauen (Tip von Mutti), wo vor allem regalförmige Urnengräber auffielen. Ziemlich platzsparende letzte Ruhestätte... verrückt.
Fahrplanmäßig kam dann der Bus nach Ostrov. Gegen 13.00 Uhr erreichten wir die Königsstadt Schlackenwerth, die uns in einer schicken Wohnsiedlung im Stil des Sozialistischen Realismus (siehe Wikipedia) empfing. Nach einem kurzen Eintauchen in die 50'er Jahre östlicher Prägung, ging es in Richtung Altstadt. Direkt am Markt ließ ich mir Vepřová Pečeně s Knedlík a Zelí (Schweinebraten mit Knödel und Weißkraut) schmecken. Ein Bier rundete das Mahl ab.
So gestärkt und neu motiviert ließ ich die Altstadt, den Schlosspark mit dem barocken Lustschlösschen Letohrádek und das Gelände des Piaristenklosters auf mich wirken. Nachmittags führte uns ein Spaziergang zu den Ostrovské rybníky (Ostrover Teiche), wo sich aber kein geeigneter Schlafplatz fand.
Da am frühen Abend auch kein Bus mehr in Richtung Karlovy Vary fuhr, beschloss ich ein Nachtlager am anderen, nördlichen Ende der Stadt zu suchen. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem idyllischen Plätzchen um ein gut frequentiertes Naherholungsgebiet, sodass ich unser Zelt erst nach dem Abendbrot und nachlassenden Besucherströmen aufschlug.
Auch das 2. Städtchen in das mich mehr oder weniger der Zufall führte, hat mich positiv überrascht (liegt wohl hauptsächlich an meiner bisherigen Unwissenheit über unsere östlichen Nachbarregionen). Böhmen gefällt mir zunehmend gut...