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An die Pruth

Veröffentlicht: 15.07.2018

Am Sonntagmorgen (08. Juli 2018) treibt es mich gegen neun aus dem Zelt. Ich nutze die Ruhe (der Rest der Feiergesellschaft schläft noch) zum Duschen und Wäsche waschen. Dann mache ich mich mit dem Dicken auf den Weg nach Kuchuriv um bei einem Käffchen ein kleines Frühstück einzunehmen. Zurück am Zelt döse ich noch ein Weilchen in der Mittagssonne, bevor unsere sieben Sachen gepackt werden und ich mich von Ivan und Roman verabschiede. Wir tauschen ein paar Kontaktdaten aus und gegen um drei mache ich mich mit Rango auf den Weg. Geplant war eine Busfahrt nach Chernivtsi um dann mit dem Zug nach Moldawien zu fahren. Der Plan ist nach zwei gescheiterten Versuchen mit dem Dicken in einen Bus zu kommen Makulatur und so machen wir uns zu Fuß auf den Weg nach Osten. Kurz nach fünf und knapp 7 gelaufenen Kilometern, baue ich unser Zelt nahe einer kleinen namenlosen Siedlung auf und organisiere etwas Trinkwasser für Rango und mich in der Nachbarschaft. Nach einem kleinen Abendbrot geht es früh zu Bett, der Vorabend hat Spuren hinterlassen.

Am Montagvormittag frühstücken wir ausgiebig, während meine Akkus Sonne tanken. Gegen zwölf geht es dann weiter gen Osten. Unterwegs sind wir plötzlich zu dritt. Der Dicke hat sich klamm und heimlich eine Freundin organisiert, die uns eine gute Stunde lang begleitet und dann genauso unauffällig wieder verschwindet. Gegen halb drei erreichen wir Molodija, wo ich mir im Zentrum bei Kaffee und Keksen eine Pause gönne. Von der anwesenden Dorfgemeinschaft bekomme ich reichlich Lebensmittel spendiert - ich bin quasi gezwungen einen Großteil an Rango zu verfüttern. Leider bietet der Ort keine Möglichkeit meine schwindenden Bargeldreserven aufzufüllen, ich werde aber kurzerhand per Lada zum nächsten Geldautomaten und wieder zurück kutschiert. Gegen fünf machen wir uns wieder auf die Socken und schlagen unser Lager eine halbe Stunde später am Ortsrand auf. Beim Zelt aufbauen reißt meine improvisierte Hülse, Alu ist also nicht das richtige Material. Ich befestige das Gestänge provisorisch mit einem Stück Holz, da auf die Schnelle nichts besseres aufzutreiben ist. Zu Abend gibt es Gurkensalat mit Brot und Käse. Die geschenkten Gurken kommen mir sehr bitter vor und ich muss an den lieben Höpi denken, der wegen bitteren Zucchini aus dem eigenen Garten mal im Krankenhaus gelandet ist. Kurze Recherche im Netz lässt mich den Verzehr unverzüglich einstellen, mit bitteren, dem Kürbis ähnlichen Früchten, ist nicht zu spaßen. Zu dem Zeitpunkt habe ich allerdings bereits den halben Salat gegessen. Zum Glück bleiben außer leichten Verdauungsbeschwerden, während der nächsten beiden Tage, weitere Symptome aus.

Am Dienstag, den 10.07.2018, repariere ich vor dem Weiterlaufen erneut mein Zeltgestänge. Diesmal liefert mir eine, beim Zusammenpacken gefundene, Bierdose das nötige Reparaturmaterial. Macht einen ganz stabilen Eindruck. Gegen Mittag geht es dann los und wir arbeiten uns bei Sonnenschein und hohen Temperaturen in der ersten Stunde nach Lukovyzya vor. Hier gibt es einen Kaffee und ein Eis für mich. Weiter marschieren wir über Hodynivka nach Horbova, wo wieder ein Kaffeepäuschen ansteht. Es ist mittlerweile halb sechs und so fülle ich unsere Futterreserven am örtlichen Magazin auf um anschließend ein Plätzchen für die Nacht zu suchen. Die Prut ist mittlerweile ganz in der Nähe, ein Lager am Wasser scheint also machbar. Gut 30 Minuten später ist tatsächlich ein gemütliches Plätzchen unter Pappeln direkt am Wasser gefunden und wir lassen uns nieder. Ein Nachbargewässer lädt förmlich zum baden ein und so genieße ich noch am selben Abend mehrere Badegänge.

Am Mittwoch ist die Entscheidung einen Tag zu verweilen schnell gefasst und so vergeht der Tag mit baden, einem Ringel in der Umgebung (an die Prut und zu einer alten Kiesgrube) und einem Käffchen in Horbova. Außerdem fertige ich einen Pfotenschutz für den Dicken - wird Zeit das der seinen Rucksack wieder trägt.

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