Veröffentlicht: 22.11.2019
Am Freitagmorgen, den 01. November 2019, drehe ich mit dem Dicken eine Runde um den Block und genieße die Morgensonne. Dann frühstücken wir im KZ Hostel und checken anschließend wieder aus. Wir hatten uns bereits am Vorabend für einen Umzug entschieden, die Hostelmutti kam uns etwas unentspannt vor. Mittlerweile hatte sich der erste Eindruck zwar etwas relativiert, wir bleiben aber bei der einmal getroffenen Entscheidung. Nachdem unser Krempel wieder seinen Platz in Schrottis Heck gefunden hat, holen wir Marcus neue Kreditkarte an einer nahen Poststelle ab und kommen gegen Mittag am DA Hostel an. Unsere Betten können wir erst ab um zwei beziehen und so nutzen wir die Zeit um unserem Moskvich etwas Pflege zukommen zu lassen. Während ich die Zündkerzen und die Vergaserdüsen reinige, kümmert sich Marcus um den Innenraum und die Scheiben. Ein neuer Schriftzug an Schrottis Hintern rundet die Pflegearbeiten ab. Nachdem wir dann im neuen Hostel einchecken konnten, gibt es ein Käffchen und etwas Süßkram, bevor ich mit Rango in der näheren Umgebung herumschlendere. Das Viertel ist eher dörflich und von vielen Häusern geprägt, die auf russischstämmige Bewohner schließen lassen. Beim Abendbrot kommen wir mit einem Schweizer ins Gespräch, mit dem wir spät in der Nacht auch nochmal in die Stadt aufbrechen. Gegen halb drei am Morgen sind zwei von dreien wieder zurück im Hostel. Marcus gönnt sich noch ein kleines Abenteuer, findet aber laut eigener Aussage kurz vor Tagesanbruch auch seinen Weg zurück ins DA.
Über den Samstag passiert dann nicht viel. Ich drehe hin und wieder ein Ringel mit dem Dicken, kümmer mich etwas um meinen Reiseblog und wasche Wäsche. Nach dem Abendbrot findet der Tag dann ein recht frühes Ende.
Am Sonntag (03.11.2019) machen wir uns nach dem Frühstück zu Fuß auf den Weg zu einem nahen Basar. Schrotti macht beim Beschleunigen, vorallem bei eingeschlagener Lenkung unschöne Geräusche. Ich tippe auf ausgeschlagene Kreuzgelenke, wir sind also wiedermal auf der Suche nach Ersatzteilen für unseren Russen. Beim ersten Anlauf haben wir kein Glück und so fahren wir noch zu einem größeren Markt im Norden der Stadt. Auch hier finden wir keine passenden Teile, können uns aber von einem jungen KFZ-.Mechaniker meine Diagnose bestätigen lassen und einen Tipp zur Lösung des Problems ergattern. In der sogenannten Car City sollten wir Ersatzteile bekommen und auch eine Werkstatt finden, die selbige einbaut. Es geht also erstmal für ein Käffchen wieder zurück ins Hostel, wo wir den restlichen Tag entspannen, Abendbrot kochen und nicht allzu spät ins Nest kriechen.
Da die Car City am Montag geschlossen ist, bleibt genügend Zeit für einen ausgedehnten Streifzug durch die Stadt. So gehe ich am Mittag mit Rango durch den zentralen Kultur- und Erhohlungspark gen Süden. Der Fernsehturm ist mir dann doch zu weit weg und so geht es vorbei am Palast der Republik wieder zurück in Richtung Hostel. Neben typisch sozialistischen Bauten finden sich moderne Hochhäuser und Gebäude im russischen Kolonialstil. Trotz sich rapide verschlechternden Wetters, ist die Innenstadt sehr belebt. Besonders der hohe Anteil an jungen Mitmenschen fällt auf. Laut Wikipedia sind rund ein viertel der etwa 1,8 Mio. Einwohner unter 20 Jahre alt und 55 % weiblichen Geschlechts. Für mich als gebürtiger Karl-Marx-Städter also ein eher ungewohntes Bild. Am späten Nachmittag sind wir mit einsetzendem Regen zurück im Hostel, ich koche ein Käffchen, denn auch Marcus sollte kurze Zeit später wieder in der Unterkunft auftauchen. Mit etwas Gebäck im Gepäck. Über den Abend backen wir Brot und kochen ein Süppchen, bevor wir uns bei Zeiten in die Federn zurückziehen.
Am Dienstag (05.11.2019) fahren wir nach einem späten Frühstück zur Car City. Nachdem wir eine Wekstatt gefunden haben, können wir nach etwas Sucherei die benötigten "Granat" auftreiben und einbauen lassen. Dann geht es zurück ins Hostel, wobei wir wieder in den Feierabendverkehr geraten. Neben der nach wie vor gewöhnungsedürftigen Fahrweise der Zentralasiaten haben wir also auch noch mit nervigem stop and go zu kämpfen. Mehrere Versuche, unterwegs einen Adapter für unseren Gasanschluss zu finden, bleiben erfolglos. Am späten Nachmittag sind wir zurück im DA, trinken ein Käffchen und ich organisiere in der Folge noch ein paar Lebensmittel für das Abendbrot. Draußen ist immernoch ziemliches Sauwetter und ich ziehe den Ausflug mit dem Dicken nicht unnötig in die Länge. Dann backen wir Pizza in der Hostelküche und kommen mit der jungen Hostelmutti und einer Mitbewohnerin ins Gespräch. So ist auch der letzte Abend in Kasachstan recht kurzweilig und wir kommen erst weit nach Mitternacht in die Kajüte.