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Narvik - Áhkanjárga

Veröffentlicht: 26.08.2023

Gestern kam ich nach einer entspannten Fahrt über die E6 mit Fährüberfahrten, Brücken und Tunneln gut in Narvik an. 

Ich lerne auf der Reise täglich dazu. So auch diesmal, über den Ort Narvik. Zumindest was seine letzten 130 Jahre betrifft. Die Schlacht im Ofotfjørd im Frühjahr 1940 ist hier weiterhin wichtig, auf alle Fälle für die touristischen Ziele.

Aber erstmal habe ich mich um meine Wäsche und um mein Packsystem gekümmert. Nach 6 Wochen und ca. 8000 km intensiver Nutzung hat sich nun bei der letzten Fahrt einer der Packsäcke zu nah an den Auspuff gewagt und ist mit ihm verschmolzen. 

Liebe? Naja. 

Hab alles abmontiert, rausgeschnitten, kaputtgemacht (würde mein Vater sagen) und muss mir für die Weiterfahrt überlegen, wohin mit dem Klappstuhl, der in der nun unbrauchbaren Tasche war. Vielleicht schenke ich ihn meiner aktuellen Wirtin. Paket nach Hause wird zu teuer, da schlägt der Zoll nochmal zu.

Heute habe ich ein Fahrt mit der Ofoten-Bahn in Richtung Grenzbahnhof  gemacht. Informationen  zu den Sehenswürdigkeiten während der Fahrt kann man über eine App erhalten. Die Fahrt war wunderbar, sie führt über eine 120 Jahre alte Bahnstrecke immer stetig bergan. Die gleiche Strecke wird für die Züge mit dem Eisenerz aus Kiruna (Schweden) genutzt. Vollbeladen und gut gebremst kommen dann ca. 50 Hänger mit Erz, vorne 2 Loks und hinten eine weitere im Hafen von Narvik an. Zurück in die Berge geht es zwar etwas leichter, das aber nur gewichtmäßig.

Mein Ticket beinhaltete auch eine selbstständig durchzuführende 11 km lange Wanderung zurück zu einem der Bahnhöfe auf der Strecke, sowie die Rückfahrt über die restliche Distanz. 

So habe ich mir heute ein Stück Norwegen erlaufen. Der Weg wird Rallarveien genannt. Rallar kommt aus dem schwedischen und ist ein Begriff für die Wanderarbeiter. Ohne Gepäck lässt sich die 11km Strecke wunderbar laufen. Jedoch habe ich Hochachtung vor denen, die das Material transportiert und die Strecke samt Tunnel und Brücken vor ca. 130 Jahren angelegt haben. Der Weg ist recht gut ausgeschildert und man findet viele Hinweise auf die alten Plätze und Begenheiten aus dieser vergangenen Zeit.

Zurück in Narvik erwartet mich der zweite Abend des Haikjeften Festivals. Mal Rock, mal Blues, ab und an richtig schöne Musikstücke, schwirren durch die Straßen und verwehen in den Bergen um Narvik.



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