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Platzangst ist in Vietnam tendenziell eher ungünstig

Veröffentlicht: 07.01.2018

Manchmal ist es echt praktisch groß zu sein, manchmal wiederum nicht. Das werden mir alle „Großen“ unter euch bestätigen.

Nun zähle ich mit meinen circa 1,85 Metern bei weitem nicht zu den Riesen in Europa, in Asien allerdings bin ich durchschnittlich einen Kopf größer als der Rest meiner Mitmenschen.

Die körperliche Verschiedenheit der Menschheit dürfte für euch nichts Neues sein, ich darf es hier jedoch hautnah erleben.

Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen, wenn nicht gibt es im nächsten Jahr erneut die Chance. Ich war jedenfalls ziemlich gefesselt. Nicht nur von der großen Show und der ausgelassenen Partystimmung, sondern vielmehr von all den Personen um mich herum.

Mit meinen Begleitern der letzten Tage machte ich mich auf zu Hanois größter Silvesterparty. Ohne überhaupt einmal auf dieser gewesen zu sein, würde ich die Ausmaße mit jener in Berlin vergleichen.

In einer Polonaise drängten wir uns durch die Massen bis wir, oder vielmehr ich, einen guten Ausblick auf das Spektakel hatten. Denn wie ich es bereits erwähnte, war ich nun im Vorteil und konnte über die Massen hinwegblicken. Wirklich wohl habe ich mich dabei aber nicht gefühlt. Mit etwa neun Vietnamesen teilte ich mir einen Quadratmeter im dichten Gedränge. Immer wieder quetschten sich Menschengruppen an uns vorbei.

60 Sekunden vor Mitternacht, bei euch um 17.59 Uhr, schossen auf einmal die Smartphones in die Höhe. Der Grund, der Countdown startete. Wie immer zur Integration bemühend, tat ich es auch und verfolgte die letzten Sekunden des alten Jahres und die ersten Sekunden des neuen Jahres auf meinem Handy.

Danach war dann aber auch Schluss und wir traten den Heimweg an.

Am Mittwoch besichtigte ich ein Zimmer in einer internationalen Wohngemeinschaft und entschied, dieses als meine Unterbringung für die nächsten Monate anzumieten.

Damit endete meine Zeit bei meinen vietnamesischen Gastgebern, welche mich herzlichst aufnahmen und stets mit gutem vietnamesischen Essen versorgten. Trotz fehlender verbaler Kommunikation, klappte die non-verbale Verständigung die meiste Zeit ganz gut.

Vielen Dank für alles!

Am Freitag nach der Uni, von welcher ich euch in der nächsten Woche ausführlicher berichten möchte, nahm ich den Bus in Richtung des Cuc Phuong Nationalpark südlich Hanois. Der Grund für diesen spontanen Wochenendtrip war, dass meine Kirgistan-Exkursionsfreundin Helena nur noch diese Woche dort als Volunteer arbeitet und wir uns ausmachten, dass ich sie im Nationalpark besuchen werde.

Zunächst einmal musste ich aber zu jenem kommen. Ich stieg in den kleinen Bus und versuchte, es mir möglichst bequem für die dreistündige Fahrt zu machen. Es blieb beim Versuch, denn egal wie ich mich auch verrenkte, es war nie wirklich komfortabel. Hinzu kam, dass mein Gefährt ein Hop-On-Hop-Off-Bus war und eindeutig mehr Menschen zustiegen als ausstiegen.

Trotz aller Widrigkeiten kam ich dennoch gut an meinem Ziel an. Der Cuc Phuong Nationalpark ist ein Areal geschützten Regenwaldes mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Die durch den Menschen bedrohten Tiere werden in speziellen Auffangstationen von Einheimischen und Freiwilligen versorgt. Der Handel mit exotischen Tieren ist besonders nach China weit verbreitet, da dort die traditionelle Medizin und wohlhabende Privatleute vom (anscheinenden) Wert der Primaten, Schildkröten und Schuppentiere schöpfen.

Am Nachmittag lieh ich mir ein Moped und erkundete die weiteren Attraktionen des Nationalparks, wie zum Beispiele eine urzeitliche Höhle und einen tausendjährigen Baum.

Heute trat ich dann wieder die Rückfahrt mit dem Bus an. Den Bus mit regulär 26 Sitzplätzen teilten sich am Ende mehr als 50 Frauen, Männer und Kinder.

Normal in Vietnam und deshalb sollte man hier auf keinen Fall Platzangst haben!

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