Gualeguaychú

07.01.2023

Nach einer etwa 23 stündigen Busfahrt erreicht wir am Samstag Gualeguaychú. Wir wählten diese Stadt als nächsten Halt, weil dort zwei Personen unsere Reisegruppe wohnen und wir daher kostenlos in ihrem Haus übernachten konnten. 

Gualeguychú ist eine etwas kleiner Stadt mit knapp 100.000 Einwohner*innen. Sie befindet sich nördlich von Buenos Aires in der Mitte von Argentinien. Die Stadt machte auf mich einen gemütlichen Eindruck. Auch viele Menschen mit denen ich sprach erzählten mir, dass es in Gualeguychú tranquilo (ruhig) zugeht. So haben viele Geschäfte z.B. eine Siesta von 12 bis 16 Uhr. 

Wir freuten uns wieder in einem spanisch sprachigen Land zu sein. Am Nachmittag liefen wir ein bisschen in der Stadt herum. Es gibt eine  Strandpromenade, denn durch Gualeguychú fließt ein Nebenfluss des Río Uruguay. Außerdem waren wir Eisseen. Unsere Gruppe hatte sich inzwischen vergrößert. 

Der eigentliche Grund unsers Besuches war aber der Karneval. Dieser begann heute. Gualeguychú ist die Hochburg des argentinischen Karnevals. Gegen 22 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Arena. Der Karneval in Argentinien funktioniert anders als man den Karneval aus den Hochburgen in Deutschland kennt. Das Publikum verkleidet sich nicht. Stattdessen befanden wir uns auf einer mehreren kilometerlangen Tribüne. Vor uns würde eine Show abgehalten und diese war echt ein Spektakel. Mehrere dekorierte Wagen zogen mit hunderten tanzenden Menschen an uns vorbei. Es wurde Samba getanzt. Die Show dient dabei nicht nur zu Unterhaltungszwecken sondern ist auch ein sportlicher Wettkampf der Sambaschulen. Am Ende des Karnevals (Samstag vor Rosemontag) wird eine Gewinnergruppe gekürt. Bis dahin findet jeden Samstag eine Show statt. Die Show dauerte vier Stunden und ging bis 2 Uhr. Anschließend ist es Tradition, das alle mitwirkenden und alle Zuschauer noch in die Disco gehen. Das taten wir auch. Ich weiß nicht genau wann ich schlafen waren, es war aber aufjedenfall schon wieder hell. 

08.01.2023

Am folgenden Tag bin erst spät aufgestanden. Wir müssten uns dringend eine Runde erholen. Daher spielten wir eine Runde Monopoly. Leider habe ich verloren. Aber der Spaß steht natürlich bekanntlich im Vordergrund. Durch eine Hitze von 38 Grad trauten wir uns erst am Abend nach draußen. Wir gingen zum Haus einer Bekannten und anschließend zu dem sogenannten Pez y Vino Festival (Fisch- und Weinfest) das am Abend in Gualeguaychú stattfand. 

Es war ein Fest mit Karussells und vielen kleinen Ständen, wo man neben Souvenirs auch alle möglichen Sachen zu essen und zu trinken kaufen konnte. Ich ließ mir eine riesige Zuckerwatte schmecken. Es gab eigentlich alles außer Fisch und Wein. Warum das Fest so genannt wird ist mir bis heute ein Rätsel. Der Abschluss des Festes war ein Konzert, bei dem mehrere argentinische Künstler*innen auftraten.  

09.01.2023

Am Vormittag des nächsten Tagen setzten wir unsere Reise fort. Es ging mit dem Taxi nach Buenos Aires. Von dort aus ging es mit dem Bus weiter in den Süden. In die Anden nach Bariloche. Fortsetzung folgt.... 

Fazit

Gualeguaychú ist ein sehr gemütliche Stadt. Auf dem ersten Blick scheint hier die Welt noch in Ordnung zu sein. Es gibt grade in der Karnevalszeit ein reichhaltiges Kulturangebot und auch ganzjährig viele Gründe zu feiern.