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Unsere letzten Tage in Bowen

Veröffentlicht: 22.10.2016

Nach unserem letzten Arbeitstag am Sonntag waren wir noch 2 Tage in Bowen. Die waren einerseits schön und andererseits etwas nervig. Zuerst das Schöne: Am Montag waren wir wie schon im letzten Eintrag erwähnt an der Rose Bay. Diese schließt an den Kings Beach an und dort haben wir unter einer Kokospalme zu Mittag gegessen. Das war total schööön. Ein leichter Wind ging, das Wasser war blau, am Horizont sahen wir Berge und unsere Brotzeit war lecker :)

Danach sind wir an die Rose Bay und wollten unser Schnorchelset ausprobieren. Leider war es etwas windig, weswegen das Wasser nicht so klar war. Aber zum ausprobieren ging es schon und wir haben auch ein paar Fische gesehen. Die sahen aber ziemlich unspektakulär aus und sonst gab es nur Sand und Felsen mit Muschelbewuchs zu sehen. Also sind wir wieder aus dem Wasser raus und haben uns erneut in den Schatten einer Kokospalme gelegt. Da wollte der Andi dann meditieren (aus dem Buch ein paar Sachen ausprobieren) und ich lesen. Ich war aber so müde, dass ich die Augen nicht offenhalten konnte und eingenickt bin. Alina, Jaci, Elena und Ylva haben uns dann aus unseren Trancen befreit, als sie kamen. Wir wollten nochmal zusammen was unternehmen und sie sind zuerst zu uns zum Strand gekommen, damit wir uns dort besprechen konnten. Es war dann aber dort so gemütlich und wir alle irgendwie etwas faul, sodass wir einfach dort geblieben sind. Wir haben dann zusammen auch noch Skipbo gespielt (total witzig wie viele Leute dieses Spiel kennen) und geratscht. Eigentlich wollten die 4 schon am Montag aus Bowen abhauen und weiterziehen, aber dann hat Alan sie am Sonntagabend angerufen und gefragt, ob sie nicht im Cornshed arbeiten wollen, weil dort ein paar Leute gefeuert wurden. Sie haben sich auf das Geld gefreut, das sie dort machen konnten und sagten ja. Nachdem die Reisebusse gecancelt und alle Pläne umgeschmissen waren hat Alan dann aber am Montagvormittag angerufen und gemeint, dass sie doch nicht arbeiten können. Na toll. Wenigstens hat er eingesehen, dass die Aktion ziemlich doof von ihm war und so konnten die 4 kostenlos noch eine Nacht länger in ihrem Haus bleiben. Weil sie noch da waren haben sie uns dann eingeladen einfach die Nacht in ihrem Garten zu verbringen. Also wir stellen unser Auto da ans Haus, schlafen im Auto, aber benutzen halt ihre Küche und Klo mit. So hätten wir noch eine kostenlose Übernachtung und müssten uns nicht noch einen Campingplatz suchen. Nur Alan oder sonst wer dürfte uns halt nicht erwischen, aber da ja sonst keiner in ihrem Haus wohnte und keiner einen Grund hatte an dem Haus vorbeizufahren, weil niemand mehr arbeitete, dachten wir uns, dass das schon klappt.

Kurz vor Sonnenuntergang haben wir uns dann von der Rose Bay aufgemacht und sind noch kurz auf einen Parkplatz nahe dem Meer gefahren, wo Elena und Ylva ein kleines Fotoshooting mit ihrem Campervan vor der untergehenden Sonne machen wollten. Danach ging es kurz einkaufen und zum Haus. Andi und ich haben uns dann eine leckere Pasta mit Kürbissoße gemacht, weil beim Woolworth Kürbis im Angebot nur 1$ pro kg gekostet hat. Weiß aber leider nicht welcher Kürbis das war. Mit Milch und Käse gab das eine leckere Soße. Nach dem Essen saßen wir noch gemütlich zusammen und irgendwann sind wir ins Bett.

Am nächsten Tag bin ich vom Andi geweckt worden, der zu mir sagte: Wach mal auf, der Alan war grad da und hat uns zusammengeschissen. Komm hoch dann erzählen wir alles. Und ich noch halb im Schlaf: Oh mann echt jetzt? Als ich hoch ins Haus gekommen bin, haben mir die anderen dann alles erzählt. Gegen 7 musste der Andi aufs Klo und gerade in dem Moment, in dem er die Außentreppe hochläuft fährt anscheinend der Alan draußen vorbei, sieht unser Auto (obwohl es nicht offensichtlich geparkt war) und rastet aus. Er ist dann reingestürmt, durchs Haus gerannt, hat alle 4 Mädels aus dem Bett geschmissen, sie angeschrien was hier los ist, dass doch jemand auf dem Klo ist und eigentlich nur 4 Leute da wohnen dürften etc. Die 4 waren erstmal ziemlich perplex was für ein Ungetüm sie da aus dem Schlaf reißt und wollten erklären, dass wir ja nicht im Haus schlafen und so weiter, aber Alan hat sämtliche Erklärungsversuche abgeschmettert, gesagt, dass sie ihre jeweils 60$ Pfand für den Hausschlüssel nicht wiederbekommen, wenn Andi und ich nicht nochmal zu ihm kommen und den üblichen Übernachtungspreis (60$ für 2 Personen) zahlen und ist dann wieder abgehauen. Ich konnte es echt erstmal nicht glauben, was der Typ sich erlaubt. Ich meine, erstens schliefen alle als er kam, zweitens waren das alles Mädchen und er ist einfach in ihr Haus und die Zimmer gestürmt und drittens meinte er allen Ernstes: „You don’t think!“als Jaci bei einer Erklärung mit „I think…“ angefangen hat. So unverschämt. Klar gehört ihm das Haus und wir waren nicht unbedingt legal dort, aber er hätte das auch alles etwas ruhiger erklären können. Außerdem fand ich es krass, dass wir die vollen 60$ zahlen sollten obwohl wir ja im eigenen Auto geschlafen haben. Der Morgen war auf jeden Fall erstmal versaut. Die anderen 4 waren dann noch super lieb und wollten zu den 60$ was dazugeben, weil sie sich mitschuldig gefühlt haben und die Nacht ja sowieso kostenlos für sie war. Also haben wir 60 durch 6 geteilt und jeder hat 10$ beigesteuert. Total nett. Das Geld haben sie dem Alan dann beim Auschecken gegeben, Andi und ich hatten absolut keine Lust ihm nochmal zu begegnen. Anscheinend hat es aber so auch gepasst und wir haben nichts mehr von ihm gehört.

Nach der morgendlichen Aufregung wollten wir erstmal was ruhiges machen und sind zum Hafen gefahren, um uns da mal umzuschauen. Dort gab es ein kleines Visitor Centre und wir haben nochmal wegen schnorcheln gefragt. Auf einem Schild haben wir gelesen, dass die Murray Bay auch sehr schön sein soll und die Info-Frau hat das bestätigt. Auch bezüglich Quallen hat sie uns sie Angst genommen. Also sind wir zur Murray Bay gefahren um nochmal etwas zu schnorcheln. Der Weg dorthin war ziemlich versteckt und dann musste man noch ein kleines Stück zu Fuß laufen, weil man die privaten Grundstücke umrunden musste. An der Bay war dann auch niemand und es war total idyllisch. Wegen der gerade herrschenden Flut mussten wir gar nicht weit ins Wasser um schon schöne Steine und einige kleinere Fische zu sehen. Auf einmal hat es aber so komisch an meinem Arm gebrannt und ein bisschen später auch am Fuß. Plötzlich ist der Andi aufgetaucht und meinte er hat grade eine Qualle gesehen. Wir haben nochmal nachgeguckt, aber beide nichts mehr gesehen. Die Viecher sind auch so schwer zu entdecken. Jedenfalls hätte eine Qualle das Brennen erklärt und wir hatten dann auch irgendwie keine Lust mehr weiterzuschnorcheln. Die Qualle, die mich berührt hat war wohl harmlos, aber wer weiß ob da noch gefährlichere rumschwimmen. Das war dann also der zweite Fail an diesem Tag.

Nach dem Schnorcheln haben wir uns dann auf unseren Weg nach Norden begeben. Wir beide wollten einfach raus aus Bowen, irgendwie hatten wir eine total schlechte Laune wegen allem. Ziemlich blöd. Die Fahrt war dann aber ganz schön und nach 3 Stunden waren wir dort.

Unsere Erlebnisse in Townsville gibt’s im nächsten Blog. Hier noch eine Liste der Nach- und Auswirkungen unserer Tomato-Picking-Farmwork:

1. Die Pestizide reizen wirklich ungemein die Haut. Das spürt man anfangs noch nicht, aber in der zweiten Woche und auch nach Ende der Arbeit haben meine Handgelenke und unteren Arme DERMAßEN gejuckt! Das sind die Stellen, die am meisten mit den Pflanzen in Berührung kommen, wenn das langärmlige Shirt hochrutscht bzw. an dem völlig verschmutzten Shirt anliegen. Beim Andi haben sich an den Armen und an den Knien/Oberschenkeln tausende kleine Pusteln gebildet, die auch gejuckt haben. Die hatte ich Gott sei Dank nicht. Jetzt schält sich beim Andi an den Handgelenken und vorher auch an den Knien die Haut wie nach einem Sonnenbrand. Sieht gruselig aus.

2. Selbst fast eine Woche nach Ende unserer Arbeit haben wir noch haufenweise Tomaten übrig und machen jetzt eine Salsa daraus, damit die nicht schlecht werden.

3. Ich bin ein braun-weißes Bräunungszebra. Dank der kurzen Hose und der geschlossenen Schuhe sind sowohl meine Füße als auch meine obersten Oberschenkel weiß. Die restlichen Oberschenkel wurden stark gebräunt, weil dort immer die Sonne draufgeschienen hat – bis ich die Leggings gekauft hab. Davon hab ich noch einen schönen Rand kurz unter den Knien, sodass meine Unterschenkel im Moment der braunste Teil meiner Beine sind. Obenrum hab ich es wegen dem langen Shirt ganz gut hinbekommen nicht zebramäßig auszusehen. Trotzdem irgendwie blöd und jetzt versuchen Andi und ich ständig unsere Füße nachzubräunen. Das ist aber nicht so einfach :D

4. Für die zweite Arbeitswoche haben wir einen Lohn von 399$ netto bekommen, sodass wir durch die Arbeit um 1160$ (minus 440$ Hostel für 2 Wochen = 720$) reicher geworden sind. Jippiee, zumindest ein bisschen Geld ist dabei rausgesprungen ;) Allerdings muss man auch beachten, dass wir zwei Wochen in einem super Apartment mit eigenem Zimmer und Doppelbett gewohnt haben. Andere haben ein Vierbettzimmer in einem abgegammelten Haus und zahlen trotzdem die 220$ pro Woche, weil ja alle gleich viel zahlen. Also haben wir’s schon ganz gut getroffen :D

Antworten (4)

Frank
Nie mehr arm :-):-)

Ta
Ich möchte bitte ein Zebrafoto :)

Silvia
Mal gucken ob man das mit dem Zebra noch so gut sieht bzw. es auf einem Foto rüberkommt :D

Silvia
Schön wärs, nie mehr arm :P

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