Veröffentlicht: 17.08.2016
Gestern war das Highlight unseres Perth-Aufenthaltes: wir haben Rottnest Island besucht! Die Insel, auf der die Quokkas zuhause sind und deren Selfies im Internet ziemlich berühmt, sehr süß und vor allem äußerst witzig sind. Und wir waren jetzt auch da. Und es war genauso toll wie wir gedacht haben und sogar noch viel toller, weil auch die Insel an sich super schön ist, von malerischen Küsten und klarem Wasser umgeben. Zudem hatten wir (mal wieder) Glück mit dem Wetter und es war oft sonnig und hat nur mal ganz kurz geregnet.
Zum Anfang: wir wollten unser Ticket für die Fähre eigentlich schon am Vortag buchen, damit alles sicher ist. Das hat aber leider nicht geklappt, weil die Website immer irgendwelche anderen Probleme hatte und zum Beispiel angezeigt hat, dass keine Fahrräder mehr verfügbar sind. Wir wollten nämlich das „Experience Package“ buchen, bei dem die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre, das Eintrittsgeld für die Insel und die Leihgebühr für einen ganzen Tag Fahrrad dabei sind. Nach ewigem Hin und Her haben wir uns entschlossen das ganze einfach direkt am Hafen beim Anbieter zu buchen. Und das war auch klar die beste Entscheidung, denn nachdem wir nach kurzer Zugfahrt am nächsten Tag um 8:30 Uhr am Hafen in Fremantle ankamen, hat uns die Mitarbeiterin hinter der Verkaufstheke gesagt, dass es heute 50% auf die Erwachsenenpreise gibt. Und so haben wir statt 99 AUD pro Person nur 59 AUD pro Person für alles gezahlt. Sogar mit dem Studentenpreis wären wir da nicht hingekommen! Und im Internet hat es uns dieses Angebot nicht angezeigt. Ziemlich cool also. Um 9:45 Uhr ging dann unsere Fähre und davor haben wir uns noch ein bisschen im Hafen umgeschaut. Die Fahrt mit dem Schiff war ziemlich schaukelig und einem kleinen Jungen neben uns ist auch schlecht geworden und er brauchte seine Kotztüte… Uns aber Gott sei Dank nicht und wir konnten die Fahrt genießen, die ungefähr 30 Minuten gedauert hat. Bei der Anlegestelle haben wir auch gleich unser Fahrrad und unseren Helm bekommen und so konnten wir sofort starten. Damit wir die Räder aber auch mal abstellen konnten, haben wir uns bei einem anderen Fahrradverleih auf der Insel noch ein Schloss ausgeliehen.
Zuerst sind wir dann auf der Südseite der Insel entlang gefahren. Wir hatten uns für die grüne Bike-Tour entschieden, die auf der Karte der Insel vorgeschlagen war. Die Insel an sich ist ziemlich hügelig und man musste sich manchmal echt anstrengen, diese Hügel hochzukommen. Aber mit der Zeit hatte man den Bogen raus und sich an das 3-Gänge-Fahrrad gewöhnt. Der Weg an sich war total schön und hinter jeder Kuppe eröffnete sich ein neuer Ausblick, der Wasser in den unterschiedlichsten Blautönen, feinen Sand oder steile Klippen zu bieten hatte. An bestimmten Stellen konnte man sein Fahrrad abstellen und zum Strand hinunter laufen. Das haben wir dann auch gemacht und die Aussicht genossen. Sobald die Sonne rauskam, war es auch total warm und das Wasser hat super schön geglitzert. An der Little Salmon Bay haben wir dann auf einer Klippe unsere Brotzeit gegessen, während wir den Wellen und den Möwen zugeschaut haben.
Der weitere Weg hat uns noch an einem Leuchtturm, weiteren Aussichtspunkten, allerlei Vegetation und an den Salzseen vorbeigeführt, die in der Mitte der Insel liegen. Sie sind um einiges salziger als der Ozean und wurden früher von den Damen zu Schönheitszwecken benutzt. Sie haben aber auch die Besiedelung der Insel um einiges erschwert, da man das Wasser ja nicht trinken und auch keine Felder damit bewässern konnte.
Auf unserem Weg haben wir auch die ersten Quokkas gesehen. Die kleinen Tierchen sind eine Känguruh-Art und durch die vielen Touristen auf der Insel an Menschen gewöhnt. Sie wollten sogar gleich in unseren Rucksack kriechen, woran man sieht, dass viele sie auch mit allem möglichen füttern. Wir haben sie aber nur mit Grünzeug gefüttert, das außenrum gewachsen ist. Und die Zutraulichkeit macht auch erst die Selfies möglich, die wir natürlich auch gleich probiert haben. Ein paar lustige Schnappschüsse waren dabei :D
Nachdem wir wieder an der Thomson Bay angekommen waren, in der alle Schiffe anlegen und wo es einige Läden und das Visitor Centre gibt, haben wir unsere Fahrräder abgestellt und uns mal wieder einer kostenlosen geführten Tour angeschlossen. Die Tour hieß „Quokka Walk“ und die Frau hat uns zu einigen Stellen geführt, wo man die Tiere gut sehen kann und uns etwas über ihre Geschichte und ihr Verhalten erzählt. Zum Beispiel hatten wir Glück, dass wir jetzt im Winter in Perth sind, denn im Sommer sieht man manchmal gar keine Quokkas. Außerdem sind sie nachtaktiv, sodass tagsüber nur wenige unterwegs sind, die sich auch ziemlich langsam bewegen. Nachts sind sie wohl zu tausenden unterwegs und man sollte aufpassen, wenn man dann noch herumfährt. Man kann sich aber für eine oder mehr Nächte auf der Insel auch einen Bungalow oder ein Zimmer mieten und die kleinen Känguruhs nachts sehen.
Insgesamt leben 10.000-13.000 Quokkas auf der Insel. Und sie leben nur da, auf dem Festland sind sie so gut wie ausgestorben und die, die es noch gibt, sind genetisch völlig anders wie die Rottnest Island – Quokkas. Sie wurden nämlich vor 7000 Jahren von denen auf dem Festland abgeschnitten, als der Meeresspiegel anstieg, und haben sich somit anders weiterentwickelt. Die Insel wurde auch nach den Quokkas benannt, da ihr Entdecker (ein Holländer) sie für Ratten hielt und das holländische Wort für Ratte „Rott“ ist. Ein Rattennest also :D
Der Quokka Walk ging ungefähr eine Stunde und danach haben wir uns wieder auf unsere Fahrräder geschwungen. Diesmal sind wir zur nördlichen Küste der Insel gefahren, haben dort einen weiteren Leuchtturm und nochmal wundervolle Strände entdeckt. Von einer erhöhten Position aus haben wir dann auch noch den Sonnenuntergang anschauen können, bevor wir wieder zurückgefahren sind, weil unsere Fähre um 18:10 Uhr losfuhr.
Es war also ein rundum toller Tag und ein Trip nach Rottnest Island ist wirklich zu empfehlen! Heute war ein scheußlicher Tag mit sehr starkem Wind und Regen, sodass ich auch gleich Zeit hatte, die ganzen Bilder zu sortieren. Ansonsten haben wir heute auch endlich mal wieder ausgeschlafen – sehr schön! Morgen müssen wir um 4:30 Uhr aufstehen, weil unser Flug um 8:40 startet und wir ziemlich lange zum Flughafen brauchen. Ich freue mich schon sehr auf Darwin, aber ich bin auch traurig, dass wir Perth jetzt schon verlassen müssen. Irgendwie hab ich mich an das heruntergekommene Hostel und das kühle Wetter gewöhnt und würde gern noch länger bleiben! Aber wer weiß, vielleicht führt uns unser Abenteuer nochmal hierher zurück :)