Veröffentlicht: 14.01.2017
Am Samstag war es soweit: Silvester stand bevor und wir sollten das neue Jahr auf einer ganz besonderen Party am Sydney Harbour beginnen und das berühmte Feuerwerk über dem Hafen sehen. Ziemlich cool!
Das erste was wir deshalb an Silvester gemacht haben war ausschlafen. Damit wir am Abend auch lange durchhalten! Nach dem Frühstück ist der Andi dann mit Luke noch kurz zu einem Freund gefahren, der eine Party veranstaltet, aber ich hab mich lieber in Ruhe fertiggemacht. Schließlich mussten Nägel, Haare und Make-up gemacht werden. War ich ja gar nicht mehr gewohnt! Alana war total lieb und hat mir Lidschatten, Eyeliner und Lippenstift geliehen, weil sie so viel Zeug hat was sie gar nicht nutzt und ich ja nichts dergleichen mit nach Australien genommen hab. Also konnte ich mich schonmal in der Richtung hübsch machen und als ich auf ihre Frage was ich anziehe, nur antworten konnte, dass ich nichts Besonderes habe, hat sie mir gleich angeboten Klamotten von ihr zu leihen. Wir haben zufällig die gleiche Kleidergröße und so hat sie mir einfach ein paar ihrer Sachen gezeigt und ich hab sie anprobiert. Ein Rock oder ein Kleid wäre mal wieder toll gewesen, aber da ich ja auch Fahrgeschäfte fahren wollte, war das eher nicht praktikabel. Also wurde es am Ende ein schwarzer Jumpsuit mit goldenem Gürtel und Alana hat sogar noch goldene Ohrringe gefunden, die perfekt gepasst haben. Jetzt hatte ich ein richtig tolles Silvesteroutfit!
Als der Andi von Lukes Freund zurückkam, war er von meiner Kleidung auch ganz begeistert und ich hab jetzt auch viel besser zu ihm mit Hemd gepasst. Er hat erzählt, dass die Party ganz cool war, dass er in der einen Stunde, die er da war, schon 2 Bier vorgeglüht hat und dass der Freund eine Python hat, die er sich um den Hals legen durfte. Da bin ich richtig neidisch geworden! Ich wollte immer schon mal eine Schlange um den Hals haben, aber normalerweise kostet das ja übertrieben viel. Und jetzt kommt der Andi daher und hat genau das machen können! Da hab ich schon ein bisschen bereut, dass ich nicht mit zur Party gegangen bin, auch wenn ich weiß, dass die Zeit zum Fertigmachen sonst nie gereicht hätte. Vielleicht hab ich nochmal die Möglichkeit diesen Freund zu besuchen.
Um 3:00 Uhr hat uns Sol dann zum Bahnhof gefahren und um 4:00 waren wir in der Stadt. Zusammen mit Karo und Matze hatten wir ja einen Tisch in einem italienischen Restaurant reserviert, wo wir ein gemütliches Silvesterdinner machen wollten. Die beiden waren schon da als wir kamen und nach der Begrüßung sind wir zusammen ins Restaurant. Dort war kein Gast und die Tische waren zusammengeschoben. Hä? Der nette Herr hinter dem Tresen hat uns damit begrüßt, dass das Restaurant heute nicht offen hat und es nur Takeaway gibt. Da hab ich erstmal gesagt, dass ich einen Tisch für heute reserviert hab und dass ich davor extra gefragt hab, ob das Restaurant an Silvester offen hat. Er meinte: nö, das kann nicht sein, sie haben heute nur Takeaway. Ein anderer Mensch hat dann im Reservierungsbuch nachgeschaut und da stand tatsächlich meine Reservierung um 16:00 Uhr. Tja. Der Typ, der die Reservierung eingetragen hat, war über den Jahreswechsel im Urlaub und die Leute, die heute da waren, waren nur ein Reserveteam für den Takeaway und konnten nichts dazu sagen. Wir haben uns erstmal aufgeregt und gesagt, dass das ja nicht geht und dass wir jetzt nicht so spontan wo anders hingehen können. Wir haben ja extra ewig lang vorher reserviert und uns den Kopf zerbrochen wo wir hingehen! Nach ein bisschen Hin und Her haben sie uns dann erlaubt im Restaurant zu essen, allerdings gab es halt nur 5 Pizzen mit einem Getränk für 20$ zur Auswahl. Das war das Takeaway Angebot. Da wir Lust auf Pizza und eigentlich eh keine andere Wahl hatten, haben wir das Angebot angenommen und uns allein ins Restaurant gesetzt. Sie haben uns dann noch gesagt, dass wir, falls ein Kunde reinkommt, sagen sollen, dass wir zur Familie gehören. Weil er anscheinend schon andere Leute weggeschickt hat, die auch vor Ort essen wollten :D
Andi und ich haben uns dann einen Hauswein bestellt, Karo und Matze eine Cola und jeder eine andere Pizza. Im Restaurant war es dann auch eigentlich echt nett, die Pizza war lecker und wir haben uns sehr gut unterhalten, weil wir uns ja ewig nicht gesehen haben. Die Atmosphäre war halt etwas ungemütlich, weil es kein schönes Licht oder Deko gab, aber dafür gab es auch keine anderen Gäste und damit kein Gebrabbel im Hintergrund. Es war auf jeden Fall mal was anderes und besonderes für Silvester :D
Gegen 6 waren wir dann fertig und haben uns auf den Weg zum Luna Park gemacht, der nur ein paar hundert Meter die Straße runter war. An der Bahnstation an der auch wir vorher ausgestiegen sind, haben wir dann noch die Laura aus der Schule aufgegabelt, die ganz spontan noch ein Ticket für die Party gekauft hat. Das war echt eine lustige Geschichte, weil sie in die Australien Backpacker Gruppe in Facebook gepostet hat, wer eine coole Location für Silvester in Sydney weiß und der Andi ihr daraufhin ein Nachricht geschrieben hat, dass wir auch grade in Australien sind und in den Luna Park gehen. Sie war total begeistert von der Party und fand es mega lustig, wenn wir uns mal wieder sehen würden und deswegen hat sie sich am Tag vor Silvester noch ein Ticket gekauft. Auf der Homepage waren die Tickets zwar leider ausverkauft, als sie eins kaufen wollte (vormittags waren noch welche da, als der Andi geschaut hat), aber als sie dort angerufen hat, hatten sie noch ein Ticket da und das hat sie bekommen. Richtig witzig!
Also haben wir die Laura an der Station abgeholt und sind dann zu fünft zum Luna Park. Dort wollten wir eigentlich noch die Lorine (von den Whitsundays) mit einer Freundin treffen, aber leider hat das nicht funktioniert. Wir haben sie den ganzen Abend nicht gesehen, weil sie den Flugmodus in ihrem Handy drin hatte und uns nicht angerufen hat… War etwas nervig, aber wir hatten auch so Spaß. Gleich nachdem wir in den Park sind haben wir den Rotor ausprobiert. Ein Fahrgeschäft, wo man sich an die Wand einer Röhre stellt, die sich dann so schnell dreht, dass du dort kleben bleibst, wenn der Boden runtergefahren wird. Das wollte ich immer schonmal ausprobieren, aber auf dem Oktoberfest war das so teuer! Hier waren ja alle Fahrgeschäfte inklusive und da es noch so früh war, standen auch noch nicht viele Leute an. Außer Karo sind wir alle da rein und es war echt mega cool! Am Anfang dachte ich ich halt den Druck nicht aus, aber wenn man sich dran gewöhnt hat war’s einfach nur cool! Der Animateur hat mit uns dann noch so kleine Spielchen gemacht wie: „streckt die Hände nach vorn“ oder „klatscht euren Nachbarn ab“. Echt witzig. Danach war mir aber ganz schön schwindlig! Gott sei Dank hatten wir noch keine Drinks intus :D
Die Drinks kamen als nächstes und wir waren erstmal geschockt über die Preise. Das billigste war mit 10$ ein Cider oder Bier. Ein Dosencider für 10$!! Danach kamen Mischgetränke für 12$ und Cocktails für 14$. Echt happig! Was ich aber richtig gut fand war, dass es an jeder Bar Wasser umsonst gab. Da konnte man sich so viel nehmen wie man wollte und man hat bei den Temperaturen zwangläufig schnell Durst bekommen!
Nach dem ersten Getränk sind wir dann wieder ein Fahrgeschäft gefahren, danach gab’s wieder einen Drink und dann ging’s wieder in ein Fahrgeschäft. Zwischendrin saßen wir gemütlich in der Picknickarea und um 9:00 Uhr gab es über dem Hafen das erste Feuerwerk. Das Kinderfeuerwerk quasi. Es ist kleiner als das Hauptfeuerwerk, aber wir fanden es trotzdem schon ziemlich gut! Da auf dem Boardwalk, wo wir das Feuerwerk anschauen konnten, um 9 noch nicht so viel los war, hatten wir auch einen ganz guten Platz und eine schöne Sicht.
Als wir nach dem Feuerwerk wieder aufs Parkgelände kamen, haben wir gemerkt, dass es viel voller geworden ist und wir sowohl bei den Fahrgeschäften als auch bei den Bars und den Toiletten viel länger anstehen mussten. Das war der Punkt, wo wir uns jeder auch mal 2 Getränke gleichzeitig gekauft haben, damit man sich nicht gleich wieder anstellen musste :D
Bis viertel nach 11 haben wir uns im Park sehr gut amüsiert und die nostalgischen Fahrgeschäfte genossen. Es gab zum Beispiel ein Vergnügungshaus mit Rutschen, die man in Säcken runterrutscht, mit einem Spiegelkabinett und mit einer sich drehenden Scheibe, auf der 7 Leute sitzen und derjenige gewinnt, der am Ende noch dort sitzt. Ich hab gewonnen :D
Gegen halb 12 sind wir dann wie gesagt wieder auf den Boardwalk gegangen, um uns das Feuerwerk anzuschauen. Es war jetzt schon viel mehr los als um 9 und wir haben einen nicht ganz so guten Platz bekommen, auch wenn er war natürlich immer noch sehr gut war. Die halbe Stunde bis 12 ging richtig schnell vorbei und ab 60 Sekunden vor 12 gab es einen Countdown auf den Brückenpfeilern der Harbour Bridge. Ab 10 haben alle laut mitgeschrien und dann ging’s los. Es war so ein schönes Feuerwerk!! Alle haben gejubelt und sich gefreut und es war eine so wunderbare Atmosphäre! Anstoßen konnten wir leider nicht, weil Alkohol auf dem Boardwalk nicht erlaubt war, aber wir hatten sowieso kaum Zeit uns gegenseitig ein Frohes Neues zu wünschen, weil überall bunte Lichter waren und ständig ein neuer, unglaublicher Teil des Feuerwerks losgeschossen wurde. Ich weiß gar nicht wie lange das Feuerwerk insgesamt ging, aber es kam mir gleichzeitig ewig lang und viel zu kurz vor. Richtig schön, echt was besonderes.
Nach der Show haben wir uns von der Menge zurück in den Park treiben lassen und uns nochmal Drinks geholt. Jetzt war die Halle mit den Liveauftritten der DJs dran! Auch schon vorher gab es dort Musik, aber nach 12 gab es die Top Acts. Anscheinend waren das wirklich berühmte australische DJs, auch wenn wir davon keinen kannten. Egal, zur Musik feiern konnte man trotzdem gut und eine tolle Lasershow gab es auch :D
Um kurz vor 1 haben Laura, Andi und ich uns dann bei der Wilden Maus angestellt, um vor dem Schließen der Fahrgeschäfte nochmal was fahren zu können. Leider war echt viel los und wir mussten über eine halbe Stunde anstehen, aber es hat sich trotzdem gelohnt, weil die Wild Mouse ziemlich wild war und man in dem Mini-Zweierwagen ganz schön rumgeschleudert wurde. Ich bin mit einem Lachanfall am Ende angekommen :D
Den Rest der Nacht haben wir bei den DJs verbracht und als um 3:00 Uhr die Lichter angingen und die Party zu Ende war, haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Es war echt sooooo cool! Ein derartiges Unterhaltungsprogramm hatte ich an Silvester glaub ich wirklich noch nie. Richtig schön und abwechslungsreich war das.
Mit zwei verschiedenen Zügen, Warte- und Umsteigezeit waren wir um 4:50 Uhr in Gymea und mussten dann nochmal 25 Minuten heimlaufen. Die Vögel haben schon angefangen zu zwitschern und als wir um 5:30 Uhr endlich im Bett lagen, wurde es auch schon hell. Da waren wir aber auch wirklich müde!
An Neujahr haben wir uns einen Wecker um 12 gestellt, dann aber doch bis 1 geschlafen. Schon beim Aufwachen hab ich gemerkt, dass was nicht stimmt und schon bald war klar: ich war richtig erkältet. Und nein, es war kein Kater. Den Andi hat es auch erwischt, aber nicht ganz so schlimm. Ich war richtig fertig. Als wir zum Frühstücken in die Küche gegangen sind, war im ganzen Haus noch nicht so viel los, aber nach und nach haben wir alle getroffen und mussten natürlich von der Party erzählen. Den restlichen Tag haben wir dann nur ein paar organisatorische Dinge erledigt und Wii Mario Kart mit Cameron gespielt. Das war für mich schon anstrengend genug… Ich hab dann noch Erkältungstabletten von Hilka bekommen, die hoffentlich bald wirken. Abends gab es mitgebrachtes Essen vom KFC, danach eine schöne heiße Dusche für mich und das Bett.
Am nächsten Tag war mein Zustand leider nicht besser, obwohl wir wieder bis 1 geschlafen haben und ich damit 14 Stunden Schlaf hatte. Das war echt so ein Scheiß, weil wir ja am nächsten Tag nach Neuseeland fliegen wollten und wir ab da ja eigentlich ein straffes Programm für die 3 Wochen geplant hatten. Außerdem ist fliegen nicht das Tollste, das es gibt, wenn man krank ist. Aber was soll man machen, wir konnten unseren Trip ja schlecht verschieben. Also haben wir unser Zeug zusammengepackt und alles, was wir nicht brauchten, im Auto verstaut. Nachmittags war dann noch kurz ein Freund vom Luke da, der diesen Adapter fürs Auto hat, mit dem man nachschauen kann, warum die Motorleuchte leuchtet. Dabei kam raus, dass der Motor wohl etwas mehr Benzin verbraucht als er sollte. Wir hatten aber keinen besonderen Anstieg des Verbrauchs bemerkt, weshalb wir immer noch ohne konkrete Diagnose dastanden. Ein Termin beim Mechaniker ist also unausweichlich und den werden wir für direkt nach Neuseeland ausmachen.
Gegen halb 8 haben wir unser Auto dann nach Cronulla gebracht, wo es für die 3 Wochen stehen kann. Da Steve und Sue eine Balkon mit Blick auf die Straße haben, ist die Überwachung dort etwas einfacher als bei den Solomons. Eigentlich wollten wir nur schnell Bescheid sagen, dass das Auto nun steht und ihnen den Schlüssel dalassen, aber da gerade eine Familienfeier im Gange war, mussten wir natürlich allen Hallo sagen und es hat alles etwas länger gedauert. Es war natürlich auch schön alle nochmal zu sehen, aber Sol war wieder so nett und ist uns mit dem Auto hinterhergefahren, damit er uns wieder mit zurück nach Gymea nehmen kann und wir wollten ihn natürlich nicht so lange warten lassen.
Zurück daheim gab es einen leckeren Eier-Gemüse-Hühnchen-Auflauf mit Pommes, Salat und Kräuterbaguette zum Abendessen und wir haben auch Alanas Freund Daniel kennengelernt, weil er zum Essen da war. Lukes Freundin war ebenfalls da und so haben wir zu sechst nach dem Essen noch ein paar witzige Pärchengespräche führen können. Irgendwann ging es ins Bett, da wir am nächsten Tag früh raus mussten, und wir haben uns noch von allen verabschiedet und uns für die nette Zeit und die tolle Unterkunft bedankt.
Ab jetzt wird es für 3 Wochen nach Neuseeland gehen und wir freuen uns schon sehr auf unsere Erlebnisse dort!