shiokventure
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Stinkt wie Hölle, aber schmeckt wie der Himmel

Veröffentlicht: 29.12.2018

So wird über die Frucht Durian gesprochen, die hier eine echte Delikatesse ist. Und man riecht sie wirklich schon von weitem. In den Bussen und Bahnen ist sie deshalb auch verboten. So auch in unserer Wohnung. Eigentlich kann man sie deshalb nur direkt am Stand verspeisen. Der Geschmack erinnert an süße Zwiebel und danach traut man sich für einige Stunden nicht mehr den Mund aufzumachen. In Supermärkten wird sie erst gar nicht verkauft. Nur in Form von gut verpacktem Eis.

Supermarkt: Wir haben hier zwei Supermärkte in unmittelbarer Umgebung. Zumindest das, was Europäer unter Supermarkt verstehen, neben all den kleinen Ständen, an denen man Obst und vor allem die geliebten Eier der Singapurer kaufen kann (Hauptsache ein hartgekochtes Ei ist in der Suppe, den Nudeln, dem Salat, ...).

Die Supermärkte sind wenigstens klimatisiert, denn es kann schon einige Zeit dauern bis man die gewünschten Lebensmittel zusammen hat. Das liegt nicht nur daran, dass es sie gar nicht erst gibt, sondern oft auch, dass die Supermärkte etwas chaotisch aufgebaut sind. So findet man Katzenfutter neben der Babynahrung, gemeinsam im Regal mit Chips. Dazu kommt, dass man von der Vielzahl an Lebensmitteln, bunten Farben und chinesischen Schriftzeichen doch etwas überfordert und überreizt ist.

Die Auswahl an Milchprodukten ist leider etwas gering und der Preis dafür umso teurer. So kostet ein Liter Milch beispielsweise 2.30 SGD (1,47€) und 8 Scheiben Käse bekommt man ab ca. 6SGD. Ebenfalls vermissen wir wirklich Schwarzbrot, das gibt es hier einfach nicht.

Hat man dann alles zusammen, warten schon die freundlichen Damen an den Kassen. Sie packen alles aus, packen alles ein (in leider viel zu viele Tüten in Tüten in Tüten.....alles einzeln und wieder in eine Tüte....auch die Bitte es nicht zu verpacken oder der Hinweis auf meinen eigenen Jutebeutel wird eher belächelt und gar nicht verstanden. Ökotante!)

So haben wir für die nächsten 5 Jahre schon Müllbeutel.....

Aber weiter an der Kasse: Es ist super angenehm, dass man nach der Kasse an Automaten geht und dann dort bezahlt. So geht alles etwas schneller und man kann ganz in Ruhe bezahlen, ohne dass der hinter einem schon die Augen verdreht, weil Oma Gladdys ihr ganzes Kleingeld raus holt.

Noch was Feines: alles ist immer Promotion Promotion Promotion. Kaufe 2 zahle 1. kaufe 1 erhalte eine brotdose, Tasche, Feuchttücher, Müslischale,... dazu. Und es gibt viele Probierstände im Supermarkt🙂

Essen bestellen: Die meisten Singapurer haben scheinbar keine Küche. Und wenn, nur eine Mikrowelle. Unser Ofen funktioniert leider auch nur manchmal und reparieren kann ihn auch niemand, denn  sowas kennt ja kaum jemand. Denn die meisten bestellen essen bei Grab oder Foodpanda (letzteres mag ich am liebsten, denn die haben pinke Taschen mit einem Panda drauf). Wir haben auch schon oft bestellt. Witzigerweise heißt der Fahrer in 9 von 10 Fällen Mohamed und es ist wirklich jedes Mal ein anderer.

Spannend ist auch die Tatsache, dass wir fast nie wissen was wir bekommen. Denn eigentlich müsste man jedes Gericht wirklich Googlen um zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Das ist in Anbetracht des Hungers manchmal zu aufwendig.

Aber egal, was man letztlich bestellt: es gibt hier nur zwei Geschmacksrichtungen: sehr sehr süß und sehr sehr scharf. So scharf, dass das Essen manchmal eine echte Herausforderung für den Kreislauf ist. Kokosmilch ist bei uns also immer als Retter im Kühlschrank.

Viele essen auch außerhalb. Dann meist in den Hawkercentern. Wir waren aber bis jetzt tatsächlich noch in keinem, da es abends schwierig ist mit Jakob noch so spät außerhalb zu essen, wenn Alex von der Arbeit kommt. Das werden wir demnächst aber mal mittags am Wochenende testen.

Ich werde die hochgeladenen Bilder teilweise noch etwas kommentieren. Also drauf klicken🙂

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