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Natur in Vancouver

Veröffentlicht: 06.05.2017

Wie in meinem letzten Bericht bereits erwähnt, habe ich in meiner zweiten Woche in Vancouver einige touristische Sehenswürdigkeiten besucht.

Letzten Dienstag gingen wir, einige Sprachschüler und Anna, die "Managerin der Schule", auf das Harbour Centre. Da Anna sich auskannte besuchten wir das nahezu leere Restaurant und tranken dort etwas, um uns den Eintritt zu sparen. Vom Harbour Centre hat man einen hervorragenden Blick rund um die Stadt, insbesondere im Restaurant, welches einen drehenden Boden besitzt.

Ausblick vom Harbour Centre
Ausblick Richtung Westend
Anschließend gingen wir zu Flyover Canada, einem 4D Film von Kanadas Landschaft. Da mir im Vorhinein von zwei Leuten gesagt wurde, dass es den Preis nicht wert ist, waren meine Erwartungen schon sehr gering. Als wir dann in einem Raum standen, in welchem an jeder der vier Wände Videoaufnahmen Kanadas gezeigt wurden, brachen wir in Gelächter aus. Nach 10 Minuten jedoch wurde angesagt, dass wir nun unsere Sitzplätze einnehmen durften und somit beruhigten wir uns wieder. Tatsächlich war es den Preis wert, da man sich wirklich fühlt, als würde man über die wunderschönen Landschaften und Städte fliegen. 

Abends gingen wir zu einem  Sushirestaurant, in welchem es ,,all you can eat" gab. Dazu muss man sagen, dass Sushi hier wirklich zu einem der billigsten Essen zählt. Allgemein gibt es in Vancouver zahlreiche internationale Restaurants von vietnamesischen über deutsches bis hin zu indischem oder afrikanischem Essen.

Am Mittwoch entschieden wir uns nach dem Unterricht das Aquarium zu besichtigen, was jedoch an den Öffnungszeiten scheiterte. Da sich das Aquarium im Stanley Park befindet, liefen wir schließlich bei strömendem Regen durch den Park und sahen dort in den Pfützen und kleinen Seen bereits alle Sehenswürdigkeiten Kanadas von den Niagarafällen bis hin zu Vancouver Island;).

Blick auf Lions Gate Bridge vom Stanley Park
Nachdem wir in einem koreanischen Restaurant etwas gegessen hatten, gingen ich und zwei weitere Sprachschüler in eine weitere Contemporary Jazz Tanzstunde. Dass die Stunde mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad ausgezeichnet war, ignorierten wir gewollt. Die Choreografie konnte ich tanzen, jedoch sah man, wie wenig Dehnbarkeit und Erfahrung wir im Vergleich zu den anderen hatten.


Ausblick vom Grouse Mountain
Donnerstag strahlte die Sonne, was uns dazu trieb auf einen der Berge in North Vancouver zu wandern. Vom Grouse Mountain soll man angeblich den besten Blick auf die Stadt haben. Dort angekommen stellten wir fest, dass der Wanderweg durch gleich zwei Zäune gesperrt war und somit mussten wir die teure Gondel hochnehmen. Auf dem Berg liegt immer noch Schnee, der meiner Meinung nach zum Skifahren zwar völlig ungeeignet ist, aber für eine Schneeballschlacht optimal war. Seit Samstag sind nun auch meine Schuhe wieder vollends trocken.


Freitag erlebte ich wohl die härteste Partynacht meines bisherigen Lebens. Der ursprüngliche Plan war in eine Bar mit Aneesha und einigen Sprachschülern zu gehen, um dort der Band eines Lehrers zu lauschen. Da Aneesha und ich erst ziemlich spät losfuhren und ich nur Internetverbindung mit Wlan habe, hakte ich vor unserem Start nach, ob alle zu unserer Ankunftszeit noch in der Bar seien. Eines der Mädchen schrieb, dass wir uns alle direkt in einem Club namens Red Room treffen würden. Nachdem Aneesha und ich 50 Minuten in der Schlange für den Club gewartet hatten, was dank der lustigen, betrunkenen Jungs hinter uns in der Schlange erträglicher bzw. amüsant war, trudelten die anderen ein. Nach weiteren 5 Minuten wurde entschieden in eine Bar zu gehen, aber Aneesha und ich wollten unsere Wartezeit nicht vergeuden. Weiter 10 Minuten später entschieden wir uns mit dem letzten Bus nach Hause zu fahren, da es extrem voll war und die Clubs und Bars unerklärlicherweise in Vancouver nur bis 3 Uhr geöffnet sind.


Horseshoe Bay
Samstag  nahmen wir nach dem Mittagessen einen Bus durch Westvancouver zum Horseshoe Bay, einer kleinen, gen Norden ausgerichteten Bucht in West Vancouver. Auf der Busfahrt konnte man einige schöne Häuser oder besser gesagt Villen direkt am Enlish Bay sehen, was mich meinen Entschluss niemals in Nordamerika sesshaft zu werden nochmal überdenken lies :D. Trotzdem ist die Architektur hier auch immer das Gleiche. Horseshoe Bay erinnerte mich auf den ersten Blick an Österreich, jedoch ist es wie der Name schon sagt eine Bucht am Meer. Aneesha und ich sonnten uns ein bisschen auf einem Steg und kauften schließlich Tickets für die Fähre nach Bowan Island, eine kleine Insel mit fast 4000 Einwohnern. Auf der Insel warteten drei weitere Freunde auf uns und wir fuhren mit einem Bus, der preislich zum Nahverkehr Vancouvers gehört, um die Insel. Die Busfahrerin, eine Einheimische, erzählte uns, dass die Insel zwei private High Schools besitzt, die sogar Leute vom Festland besuchen, sowie alles Nötige, was man zum Leben braucht. Sie ließ uns an einem wunderschönen Strand raus von dem aus wir ein bisschen das Umfeld erkundeten.

Außer zwei Berge und viel Regenwald sahen wir jedoch nichts. Auf der Fährfahrt zurück gingen wir an Deck, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf schneebedeckte Berge, das Meer, die Insel mit Nebeninseln und Vancouver Island hatte.

Unsere Busfahrt zurück nach North Vancouver war extrem witzig, da Valek, ein Brasilianer neben einem extrem nach Schweiß stinkenden Mann saß. Im Laufe der Busfahrt stand er auf, stellte sich zu uns und erklärte auf Portuguisisch, dass er es nicht mehr ertragen könne. Ich verstand es aufgrund seines langsamen Sprechens und Spanischskills und wir alle versuchen krampfhaft nicht zu lachen. Als einige Zeit später eine Frau den Fehler begang sich auf den leeren Platz zu setzen, die Nase rümpfte und direkt aufstand, um das Fenster zu öffnen ging nichts mehr. Unsere Bemühungen durch Augen schließen und Konzentration wieder runterzukommen waren vergebens. Wie oft nach solchen Situationen fanden wir plötzlich alles lustig.

Sonntag liefen Aneesha und ich zum Eingang des Lynn Canyon Parks, wo wir uns mit sechs weiteren Freunden von der Sprachschule verabredet hatten. Der Lynn Canyon Park ist ein Wald mit einem Canyon, durch den ein Fluss mit Wasserfällen und Becken fließt. Wir überquerten eine Hängeseilbrücke und entschieden uns nach der Brücke aus Intuition heraus für die linke Richtung. Der Weg führte uns direkt ans Ufer des Flusses, von wo aus wir erst mit Schuhen über die Steine hüpften und schließlich barfuß darin herumliefen. Außerdem fanden wir einen perfekten, paradiesischen, richtig tiefen Badepool für den Sommer. Er ist am Ende einer kleinen Felsschlucht und wenn man durch die Felsschlucht gegen den Strom schwimmt kommt man zu einem Wasserfall. Nach einer Weile gingen wir weiter, liefen gefühlt 300 Treppenstufen hoch, überquerten eine zweite Brücke und waren wieder in North Vancouver. Dort hielten wir uns einige Zeit in einem süßen kleinen Geschäft auf, in welchem jeder etwas kleines zu Essen kaufte, ich erwarb abgelaufene, deutsche Gummibärchen.

Lynn Canyon Suspension Bridge
Badepool
Anschließend fuhren wir zu einer Shopping Mall, in welcher alle bis auf Aneesha und mich im Food Court etwas aßen. Anschließend nutzten wir die Nähe zum Ambleside Park am English Bay aus und liefen über Trampelpfade durch Wald querfeldein in den Park. Nach dem Sonnenuntergang aßen wir mexikanisch mit einem Freund von Aneesha und gingen schließlich nach Hause.

Lions Gate Bridge vom Ambleside Park
Ambleside Park

Heute ist Dienstag und ich bin jetzt in meiner 3. Woche hier. Gestern war ich lediglich in der Schule, ein bisschen shoppen ohne was zu kaufen. Außerdem trafen Aneesha und ich den Jungen, der am Tag meiner Ankunft unsere Homestay-Familie überprüft hatte und wir tranken Bier mit 7% Alkoholgehalt, was ich auch noch nicht gesehen habe.

Zu meiner zweiten Woche in Vancouver lässt sich sagen, dass ich definitiv verliebt in die Natur in Vancouver und um Vancouver herum bin, sowie glücklich so viele internationale liebe, lustige Bekanntschaften zu machen.

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#erkundungenübererkundungen#tourismus