Mein Weg nach Indien-Dubai

Hey Du,

Ich melde mich mit meinem ersten Blogbeitrag bei Dir. Hier in Dubai ist es gerade 10 Uhr vormittags und ich sitze in einem Café und warte auf den Check-in für meine nun letzte Flugetappe nach Kochi, Indien.

Die letzten Stunden waren ganz schön aufregend. Ich war das erste Mal in einem Flughafen, musste mich mich ersteinmal zurechtfinden, dann nach langer Wartezeit hatte ich meinen erster Flug. Aufregung und Vorfreude steigerten sich als das Flugzeug mit immer schnellerem Tempo über die Bahn raste und allmählig vom Boden abhob. Ich hatte glaube ich die ganze erste Stunde die Augen geschlossen, weil ich mich nicht so wirklich sicher gefühlt habe und meine immer mal wieder auftauchende Höhenangst bei mir angeklopft hat. Aber dann, nach einiger Zeit, konnte ich es genießen und war wirklich sprachlos über den Ausblick der sich mir darbot; die sich faltenden Bergketten und Gebirge, die glänzenden, sich durch die Täler schlängenden Flüsse, die Seen, das weiße, weiche Wolkenmeer und den sich auftuenden, feuerroten Sonnenuntergang beim Landanflug über Istanbul.

Was mich sehr beeindruckt hat, war selbst zu erleben, wie unglaublich schnell ich von Basel nach Istanbul geflogen bin. Innerhalb von 2,5h war ich da. Als langjährige Zugfahrerin, die schön öfter einen ganzen Tag durch Deutschland gefahren ist, konnte ich das ehrlich gesagt kaum fassen...wahnsinn!

Mein Aufenthalt in Istanbul war leider sehr unangenehm, da ich mit starken Bauchschmerzen und Übelkeit zu kämpfen hatte, Beides hat sich im Flugzeug nach Dubai zum Glück schnell wieder gelegt. Ich habe etwas geschlafen und in den schwarzen Nachthimmel geschaut. Ein ganz neues Gefühl für mich, Europa zu verlassen, die gewohnte Kultur, die gewohnten Sprachen, Menschen, Landschaften und Normen.

Über ganz unbekannte, sonst so unglaublich ferne und weit weg erscheinende Teile der Erde zu fliegen. Sie mal tatsächlich zu sehen, wenn auch nur aus dem Flugzeugfenster, gab mir dennoch das Gefühl sie besser greifen zu können, es hat mir ein Gefühl der Nähe zu ihnen geschaffen.

Zum Ende des Flugs gab es dann einige Turbolenzen, ich muss ehrlich sagen, dass mir bei diesen schon ganz schön komisch zumute geworden ist.

Der Landeanflug nach Dubai war zum einen sehr beeindruckend, die tausenden von Lichtern zu sehen, diese riesigen Gebäude und die verschiedensten bunten Farben, aber auf der anderen Seite ist es etwas, das mich absolut nicht anspricht, eher abschreckt, vor allem weil ich die Hintergründe, und die Entstehung dieser Stadt noch im Hinterkopf habe und diese einen bitteren Beigeschmack geben..

Die restliche Nacht habe ich in meinem Schlafsack auf meiner Yogamatte auf dem Flughafenfußboden verbracht und konnte etwas schlafen.

Wenn auch zwischendurch Gefühle wie Vorfreude und Aufregung da sind, überwiegt immoment doch ein Gefühl, eine Mischung aus Angst und aus Einsamkeit. Ich merke je näher ich Indien komme, je weiter ich in weg bin, je weniger Bekanntes da ist, was ich da eigentlich gerade mache. Was es bedeutet, alleine, nach Indien zu reisen, für ein halbes Jahr..

Was mir dann ein Lächeln auf's Gesicht zaubert sind all die Inder die hier am Flughafen herumlaufen und die von all den Menschen hier das herzlichste, lustigste und strahlenste Lächeln und Lachen haben.

Und etwas, das ein Freund vor einiger Zeit zu mir gesagt hat, lässt mich schmunzeln und trägt mich etwas weg von meinen Sorgen:

"Du drehst durch, weil Du nach Indien gehen wirst? Wieso das? Ich denke es gibt viel mehr Gründe Durchzudrehen, bei dem Gedanken daran hier in Deutschland zu bleiben. Wie die Menschen hier leben, das  ist verrückt."

Bis bald🇮🇳

Herzlichst,

Sarah