Veröffentlicht: 12.09.2016
Ich beginne mit der Reise, von der ich erst vor zwei Tagen zurück kehrte und die ich, zumindest bis zur nächsten, für die aufregendste, abwechslungsreichste und spannendste meines Lebens halte. Vom 21. August bis zum 8. September 2016 bereiste ich zusammen mit meinem Mann JC Südafrika. Wir fuhren mit einem Mietwagen von Capetown bis Tsitsikamma auf der Gardenroute und zurück über die Route 62.
In den nächsten Tagen und Wochen werde ich auf dieser Seite unsere Erlebnisse und Eindrücke schildern.
Nach 24 Stunden Flug und Aufenthalt in Frankfurt und Johannesburg sind wir heute an einem Montag gegen 14 Uhr in Capetown gelandet.
Am Flughafen haben wir den Mietwagen übernommen und Jörg ist angstfrei -sozusagen mit links- in unser erstes Hotel im Stadtteil Oranjezicht gefahren.
Unser Guesthouse ist, wie viele Häuser in der Gegend im Kolonialstil gebaut und stammt sicher auch aus der Zeit. Das Esperanza Guest House sieht eigentlich genau so aus, wie man es sich als "Südafrika-Novize" vorstellt.
Die Villa empfängt uns mit Charme, sensationeller Aussicht und Kult-Hausdame Gloria.
Die Villa empfängt uns mit Charme, sensationeller Aussicht und Kult-Hausdame Gloria.
In Herzlichkeit kaum zu übertreffen, wurde unser Gepäck vom Auto abgeholt und wir auf unser Zimmer geführt, welches passend zum Haus im Kolonialstil eingerichtet ist. Alles sehr schön, ein bisschen morbide aber wir fühlen uns trotzdem sofort zuhause.
Als Erstes genießen wir einen leckeren Kaffee (wir werden noch feststellen, dass in Südafrika in jedem Zimmer ein Wasserkocher und verschiedene abgepackte Kaffeeportionen und Teebeutel bereit stehen) auf der großen Gemeinschaftsterrasse, mit Blick über Capetown, hinter uns der Tafelberg und über uns die Sonne. Ein schönerer Urlaubsbeginn ist kaum vorstellbar.
Danach erkunden wir das Stadtgebiet mit seinen bergigen Kopfsteinpflaster-Straßen auf der Suche nach einem Supermarkt, um eine SIM-Karte für unser Handy, Wasser und Zigaretten einzukaufen. In Oranjezicht stehen ausschließlich hübsche Häuser, die man aber in den seltensten Fällen von außen bewundern kann, weil sie von hohen Mauern und Stacheldraht, Kameras und Warnschildern umgeben sind. Beängstigend und irgendwie traurig finden wir: Da wohnt man an einem der schönsten Orte der Welt und schließt sich ein, wie sonst nur Raubtiere im Zoo.
Unser Einkauf verlief völlig unproblematisch. Gut, das Englisch, das hier gesprochen wird war für uns erst einmal schwer verständlich. Es klingt hart, so ein bisschen verfälscht von der Muttersprache Afrikaans. Die Menschen sind sehr freundlich und bunt.
Bevor wir aufbrechen, weihe ich die altertümliche Wanne im Badezimmer ein. Der Pensionsbesitzer Mark gibt uns dann den Tipp, in der Kloofstreet nach einem Restaurant zu suchen.
Diese Straße liegt nur einen knappen Kilometer von unserer Unterkunft entfernt, aber zurück, in der Dunkelheit sollten wir unbedingt ein Taxi nehmen.
In der Kloofstreet liegt wirklich ein Restaurant am anderen. Wir haben uns für ein lässig wirkendes entschieden. Und das war auch gut so. Die Bedienung war extrem freundlich. JC fragte nach einem guten Bier und sofort brachte ihm der Kellner mehrere kleine Gläser mit verschiedenen Bieren, damit sich die Fachkraft aus Deutschland das richtige aussuchen konnte.
JC entschied sich für das schwedische Bier namens FOKOF und eine Pizza, ich entschied mich für ein typisch südafrikanisches Gericht namens Bobothie. Das ist so etwas wie ein Auflauf aus Hackfleisch und gestocktem Ei obendrauf, dazu verschiedene leckere Soßen und Reis. Es schmeckte sehr lecker. Am meisten überrascht hat uns allerdings der Preis: Essen für uns beide mit Wein, Bier und 2 Kaffee hat nur 13 € gekostet!
Gleich gegenüber des Restaurants befand sich ein Taxistand, dort warteten mehrere Taxis. Ich schaute in die Autos und sah nichts. „Die sind ja alle leer!“, sagte ich aufgeregt zu JC und er lachte. „Du musst auf die richtige Seite gucken…rechts!“
Auch da sah ich niemanden. Erst als wir näher kamen konnte ich in der Dunkelheit den schwarzen Taxifahrer sehen.
Bereits um 21 Uhr lagen wir erschöpft im Bett.
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