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Neuseeland - nicosundrosisreise - Teil 1

Veröffentlicht: 03.04.2019

Nico und ich haben in den ersten Tagen Neuseeland schon so viel gemacht und gesehen, dass ich sowohl mit Blog schreiben als auch mit dem Aussortieren von Fotos total hinterher bin. Außerdem genießen wir natürlich die Zweisamkeit nach dem langen getrennt sein, wodurch es keine „einsamen“ Lücken gibt, die ich sonst mit Blog schreiben etc. verbracht habe.

Wir konnten unser Wiedersehen nach über 2,5 Monaten nicht mehr erwarten und sind uns mal eine halbe Stunde am Flughafen glückselig in den Armen gelegen...

————NORDINSEL————

Tag 1+2: Auckland

Nico musste erstmal seinen Jetlag loswerden bevor wir mit dem Campervan losdüsen konnten. Für mich waren es ja Gott sei Dank nur 4 Stunden Zeitverschiebung und ich war Dank pharmazeutischer Schlafanstoßhilfe am Flug voll ausgeschlafen.

Wir sind es ganz gemütlich angegangen und haben Spaziergänge durch das überschaubare nette Auckland gemacht, das bekannt ist für seine gute Küche, Kunst, Kultur und ein Rugbyteam. Vor allem gab es hervorragendes veganes Essen, das mein Verlangen nach einem westlichen Frühstück nach mehr als zweieinhalb Monaten Asien gestillt hat (siehe Foto).

Weil Nicos Sehnsucht und Liebe nach Walen und Delfinen schier unzähmbar ist, hat er gleich für den 2. Tag eine Bootstour mit Whale- und Dolphinwatching von Aukland aus gebucht. 

Nach einer 15 minütigen Fahrt zum Hauraki Golf haben wir die ersten Rückenflossen aus dem Wasser blitzen gesehen. Wir hatten Glück und durften eine Gruppe Tümmler (= Bottlenose Dolphin = Flipper 🐬) beobachten. Sie waren ganz nah an unserem Boot und sind mit uns mitgeschwommen, genauso wie einige Common Dolphins (Gemeiner Delfin). Die Crew hat großen Wert auf einen respektvollen und umweltfreundlichen Umgang mit Natur und Umwelt gelegt. Viele waren Meeresbiologen oder Wissenschaftler und haben uns etwas von ihrer Arbeit erzählt. Während die Delphine neben uns wendig gesprungen sind waren alle Tourgäste sehr andächtig und still. Wahrscheinlich alle gleichermaßen fasziniert.

Ein guter Start in die Reise. 😊

Anflug auf Neuseeland
Wiedervereint und glücklich ❤️
❤️🧡💛💚💙
Vegane Frühstücksplatte in Auckland
Hafen Auckland
Nico in freudiger Erwartung Delfine zu sehen
Da sind sie schon! (Bottlenosedolphin)
Ich am Boot
Common dolphin


Tag 3+4: Camper abholen, Hobbiton und Rotorua

Wir beide noch recht unerfahren und nervös vor dem großen Wohnmobilabenteuer. Ich mit einer frisch in der Früh heftig angehauten und möglicherweise gebrochenen dicken 4. Zehe und Nico noch mit leichtem Jetlag haben wir unseren voll ausgestatteten Campervan abgeholt. 20% der Instruktionen haben wir wir von einer sehr unmotivierten und wenig freundlichen Dame erhalten. Den Rest selbst herausgefunden und mit Hilfe von „How to do -Videos“. Sie war definitiv nicht stellvertretend für die sonst sehr freundlichen und geselligen Neuseeländer.

Für mich als großen und Nico als obergroßen Herr der Ringe-Fan lag es auf der Hand, dass wir das Auenland und das Hobbiton Movie Set auf gar keinen Fall auslassen können. Abgesehen davon sieht in Neuseeland jede 2. Landschaft nach Herr der Ringe aus. Einmal Rohan, einmal Mordor, Auenland oder Gondor.

Und dazwischen überall Schafe und Kühe. 😊 ein bisschen wie in Schottland nur noch viel weitläufiger und größer.

Hobbiton war echt das Geld wert. Das Filmset wird von Gärtnern liebevoll gepflegt und es wächst echtes Obst und Gemüse. Sogar auf der Wäscheleine hängt immer frische Wäsche, so wie es Peter Jackson auch für das Filmset wollte. Die kleinen Details waren wirklich entzückend! Nach dem Besuch mussten wir uns selbstverständlich am Campingplatz den ersten Teil von Herr der Ringe ausborgen und uns einen gemütlichen Filmabend machen. 😀

Rotorua: Nach der ersten erstaunlich guten Nacht im Wohnmobil ging es weiter nach Rotorua. Eine Stadt voll mit sprühenden Geysiren, blubbernden Quellen, Mineralseen und dampfenden Erdspalten.

Der allseits präsente Geruch nach Schwefel und manchmal Geselchtem kam von den vulkanischen Aktivitäten und hatte bei mir lustigerweise eine appetitanregende Wirkung. Wir konnten hier zum ersten Mal ein bisschen in die Welt der Maori (Ureinwohner Neuseelands) eintauchen. Wir haben das Maori-Dorf Whakarewarewa besucht, wo noch traditionell gelebt wird aber auch Touristen herzlich eingeladen sind einen Besuch abzustatten und bei kurzen Führungen und Tanzaufführungen Einblick in ihre Kultur gewährt wird. Faszinierend fand ich, dass hier Gemüse und sogar Fleisch direkt in den heißen Quellen zubereitet wird.

Am Abend haben wir spontan entschieden eine Glühwürmchen-Nachtwanderung in Rotorua zu machen.

Die Tour wurde von dem motivierten Stephen geleitet, der diese Touren zu zweit mit seiner Frau organisiert.

Er hat uns durch einen dunklen Wald geführt - ausgestattet mit Rotlicht-Taschenlampen um die Wallabies und Opossums nicht zu stören - einiges zu Flora und Fauna erzählt, bis wir letztlich an einer Stelle angekommen sind, die auf den ersten Blick wie ein Sternenhimmel ausgesehen hat. Es waren aber tausende von speziellen Glühwürmchen, die durch das Verbrennen ihrer eigenen Kacke leuchten. Sehr magisch!

Hobbiton 😃
Gasthaus „Green Dragon“ aus Herr der Ringe
Guckguck
Auenland
Nico in Hobbiton
Maori Meeting House, Whakarewarewa village
Geysir in Rotorua
Heiße Mineralquellen in Whakarewarewa
Mineralsee mit blubbernden Quellen in Rotorua/Whakarewarewa
Glühwürmchen Wanderung Rotorua
Meer aus Glühwürmchen im Wald

Tag 5: Rotorua, Redwoods Treewalk und kleine Wanderung

Da gibt’s nicht viel zu erzählen: ein Spaziergang und eine kleinere Wanderungen in einem schönen Wald. 😉

Redwood Treewalk
Farn in Redwood
Farn bevor er sich entfaltet. Steht bei den Maori symbolisch für Lebensursprung und wird oft in ihren Tattoos als Motiv verwendet


Tag 6: Tongario Alpine Crossing

Vor Sonnenaufgang aufgestanden, mit dem Bus in den Tongariro Nationalpark in der Mitte der Nordinsel, dort ein kurzes Briefing vor der anspruchsvollen Wanderung erhalten und um 8:00 nach Mordor Richtung Schicksalsberg losmarschiert.

Das war meine bisher längste und anstrengendste Wanderung (20km, 6 Std 30min, ca. 1000 Höhenmeter). Doch der harte Anstieg und schwierige Weg haben sich mit tausenden atemberaubenden Ausblicken gelohnt. Eine abartig schöne und ganz spezielle Vulkanlandschaft!! Eigentlich will man an jedem Fleckerl stehenbleiben und Fotos machen weil es so beeindruckend ist. 20 km pure Neuseeland-Schönheit.

Start Tongariro Crossing, Blick auf Mount Ruapehu
Schicksalsberg, Mount Ngauruhoe
Rosi und Nico in der Ebene von Mordor
Die Belohnung für den harten Anstieg
Überall aufsteigende Rauchschwaden zwischen den Vulkanen
Diese Farben!!!
Schicksalsberg
Am Rande des Abgrunds
Das Endstück hat sich gezogen. Aber gelohnt! 


Tag 7+8 Muskelkater und Wellington

Nach der gestrigen Wanderung war jeder Schritt eine Qual. Daher haben wir einen Autofahrtag eingelegt und eine längere Stecke Richtung Wellington zurückgelegt, wieder vorbei an malerischen saftig grünen Landschaften, Schafen und Kühen.

Die Hauptstadt Neuseelands liegt in einer Bucht und ist geprägt von heftigen Windböen; es mangelt dort nicht an Hipsterbärten, Craftbeer-Brauereien und Szenelokalen. Die Hosen enden aus Prinzip über Knöchelhöhe. Wir haben versucht nicht aufzufallen und uns der Szene anzupassen: Frisörbesuch, leckeres veganes Essen und Craftbier trinken 😉.

Ein Abstecher im Te Papa Museum hat uns viel über die Natur Neuseelands und die menschlichen Einflüsse, die Maori Kultur und die Rolle Neuseelands im 1. und 2. Weltkrieg gelehrt. Besonders schockiert war ich von dem Fakt, dass es vor der Kolonialisierung in NZ ausschließlich Reptilien und Vögel gab. Erst der Mensch hat artifiziell Säugetiere Stück für Stück hierhergebracht. Neben dem landwirtschaftlichen Nutzen unter anderem auch um sie zu jagen. Und dann musste man auch noch Mader importieren um die selbst verschuldete Hasenplage loszuwerden 🤔..

Zweiter bedenklicher Fakt: Neuseeland bestand vor 1200 noch aus 85% Wald. Heute nur mehr aus 25%...

Fidel’s Cafe. Unser „Stammlokal“ nach 2 Tagen Wellington 😉
Wellington
Old St. Pauls Church Wellington


Tag 9 Interislander ferry ⛴

Auf einer riesigen Fähre 3,5h von Nord- nach Südinsel gefahren um dort direkt weiter an die Ostküste nach Kaikuora zu fahren.


—————SÜDINSEL—————

Tag 10 Schwimmen mit wilden Delfinen und Küstenspaziergang mit Babykatzen (Kaikuora)

Eigentlich verdient dieser Tag einen eigenen Blog, der Einfachheit halber werde ich es aber hier festhalten. Das was nun folgt, muss man einfach ein bisschen länger beschreiben.

Entgegen der vorhergesagten miesen Wetterprognose, war der Himmel blau und der Wind milde.

Um 8:30 haben wir unsere Ausrüstung mit Neopren-Anzug, Flossen, Taucherbrille und Schnorchel angelegt und einen Vortrag über Sicherheit und das Verhalten beim Schwimmen und Interagieren mit wilden Delfinen bekommen. Um ca. 9:30 sind wir mit dem Boot in die wunderschöne Bucht von Kaikuora hinausgefahren. 

Und dann ging alles irgendwie so schnell. Plötzlich hieß es, wir sollen uns bereit machen ins Wasser zu gehen weil die erste Gruppe Delfine gesichtet wurde und man hatte null Zeit darüber nachzudenken was man da eigentlich gerade macht. Und schwups waren wir mitten im Südpazifik, dir stockt vor lauter Kälte und Aufregung der Atem und dann wie aus dem Nichts sind sie plötzlich da und du bist umgeben von schwarz-weißen Delfinen, die elegant und wendig um dich herumschwimmen, dich aufmerksam und neugierig beobachten.

Ist man zwischendurch aufgetaucht hat sich einem ein sehr witziges Spektakel geboten, denn aus jedem Schnorchel kamen die unterschiedlichsten Lieder und Geräusche - das war unsere Anweisung um die Aufmerksamkeit und das Interesse der Delfine zu erlangen. Ich habe es mit Jodeln und Mozart probiert und hatte das Gefühl, dass es funktioniert. 😉

Mehrmals wurden wir von Delfinen umschwommen, die so nah waren, dass man ihnen sogar in die Augen schauen konnte; einer hat Nico sogar gestreift.

Sieht man sie im Wasser nicht, kann man sie dennoch hören, wenn sie ihr charakteristisches Quietschen und Singen von sich geben.

Obwohl es eine eher touristisch angelegte Tour ist, sind es dennoch die Delfine, die sich frei dazu entscheiden mit den Menschen in Interaktion zu treten. Sie werden weder gefüttert, noch mit Sendern ausgestattet und ihr Lebensraum nicht menschlich beeinflusst. Genauso gut könnten sie beim Anblick der Boote davonschwimmen. Durch ihre Neugier und Intelligenz tun sie das aber nicht und gewähren uns Menschen somit ein unvergessliches Erlebnis!

Nico hat schon seit Wochen mit leuchtenden Augen von dem Delfinschwimmen geredet, es geplant und davon geträumt. Es hat definitiv seine und auch meine Erwartungen übertroffen! 

Es herrscht große Aufregung
So nahe dran!! 😀
Dusky dolphins um mich herum
❤️
Hüpf


Als ob der Tag nicht schon perfekt genug gewesen wäre haben wir in der sonnigen Abendstimmung einen traumhaft schönen Spaziergang entlang der Küste gemacht.

Und am Weg höre ich auf einmal ein Rascheln und plötzlich guckt da eine neugierige Babykatze aus dem Gebüsch heraus. So ganz ohne Mama waren sie doch ein bisschen zu feige um sich von uns streicheln zu lassen...

Die frische Luft mit Geruch nach Meer, Wald und Wiese und die weitläufige Landschaft hat uns ein großes Gefühl der Freiheit gegeben und man konnte so richtig gut durchatmen.

Spaziergang in Kaikuora, Ostküste
Küste Kaikuora
Berge, Küste und Wiese. Alles auf einmal in Kaikuora
Küste von Kaikuora
Babykatze an der Küste
Nico 😊

Unser Wohnmobil. Voll ausgestattet mit Küche, Klo und Bett
Aussicht vom Campingplatz Kaikuora
Nico mit unserem Freund Tio


Fazit nach 10 Tagen NZ 🇳🇿: Es ist schon wieder eine komplett neue und andere Welt in die man hier eintaucht. Der Schwerpunkt in Neuseeland liegt definitiv in Natur und Tierwelt, die einen daran erinnert wie schön unser Planet an vielen Fleckchen (noch) ist. 

Antworten (2)

Claudia
Wieder so ein toller, lebendiger Bericht und wunderbare Fotos! Danke! Die Delfine! Toll! Ich liebe sie auch, auch die Geräusche..... weiterhin tolle Erlebnisse und super Berichte für uns.... nur aus Neugierde: Was sind das für „Spiegeleier“ auf der veganen Frühstücksplatte? 😘😘

Rosmarie
Danke, liebe Claudia! Die waren aus Cashews und Tofu, Kurkuma (gelbe Farbe) und Kala-Namak-Salz für den Eigeschmack. 😊