Veröffentlicht: 10.07.2018
Mittwoch, 10. Juli, Haines. Nach einer langen Schönwetterperiode werden wir heute von Tröpfli auf Vernys Dach geweckt.
Aber beginnen wir von vorne.
2am in Skagway nach einer fantastisch schönen, erholsamen Überfahrt angekommen, stellen wir uns auf den Langzeit-Parkplatz am Ferry Terminal zum Pfusen. Wer denkt, dass die Kreuzfahrtschiffe einfach nur riesig sind, täuscht sich, die machen früh morgens auch einen riiiiiiiesen Meis wenn sie "landen". Wir hatten "Glück", es war genau der Tag, an dem VIER in den Hafen kommen. Also strömen wir mit tausenden Passagieren ins filmkulissenreife Skagway.
Kaffee und Bagel waren so lecker, alles wieder bestens und wir freuen uns über das extrem hübsche Dorf!
Als erstes informieren wir uns über den Chilkoot Trail. Dies ist der kürzere, aber steilere der beiden Landübergänge, welche die Goldgräber1898 auf dem Weg nach Dawson City und zum Klondike River benutzten. Nur zu gerne würden wir das Abenteuer wagen.
Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns dagegen, wir tragen beide nicht gerne viel (> 20 kg trotz Träger), 4/5 Tage bei Regen und Schnee in den höhergelegenen Passagen, wir denken, dass gibt eher eine Durchhalteübung statt Spass zu machen. Aber reizen tut es immer noch. Wir besuchen das Museum welches die Entbehrungen der "Stampeders" eindrücklich zeigt und entscheiden uns für einen Kayak Ausflug und eine Wanderung ins Denver Valley.
Wir fahren mit dem alten Whitehorse Pass Zug bis nach Fraser BC, direkt über der Grenze in Kanada. Die Zugfahrt über all die uralten Brücken war eindrücklich. Das 🛶 war total witzig, nur kentern willst nicht bei dem kalten Wasser!
Nach leckerem Food in der Skagway Brewing Company (essen tun wir übrigens immer fantastisch, auswärts wie im Verny :) geht’s zurück auf unseren Campground, der eher an einen Parkplatz erinnert, aber er hat full Hookup, was wir wie Verny zwischendurch sehr schätzen. Am nächsten Tag gehen wir auf die organisierte Wanderung. Ok, das haben wir nun mal gesehen, ist nicht ganz unseres. 8 Familienmitglieder die von einem Kreuzfahrtschiff kommen und noch nie gewandert sind...
Der Dyea Campground, ohne Hookup, war fantastisch, dort lebt es sich ruhig und gemütlich. Nur Feuer machen dürfen wir nicht da es zu lange nicht geregnet hat 🙃 das gibt’s wohl 1x in 100 Jahren.
Wir suchen ja immer noch nach der besten Lösung, wie wir Haines doch noch besuchen können. Die Lady am Fährenterminal sagt uns, dass es genau morgen, Sonntag noch Platz hat für uns und Verny!
Die Fahrt nach Haines dauert 45minuten. Haines ist wieder komplett anders, die grossen Kreuzfahrtschiffe verirren sich eher nicht nach Haines, was dem Dorf einen komplett anderen Charakter gibt. Lebensmittel, Funktionsbekleidung und Fischer-Läden statt Tansanit, Uhren, indigene "Kunst" und Souvenirs (klingelt da was?).
Das vom Guide in Skagway empfohlene Restaurant Fireweed war perfekt. Cooles Lokal mit sehr leckerem Halibut, Sockeye Salmon, Curry Couscous und Spinat mit Ricotta überbacken lecker!
Marcel googelt sich die Finger wund bis er eine schöne und anstrengende Gipfelwanderung für uns findet. Der Mt Riley. Erneut mitten durch den Regenwald über all die unzähligen Wurzeln kämpfen wir uns auf den Gipfel und zurück. Hier macht uns weniger der Grizzly nervös als die knarrenden Bäume (tönt wie im Gruselfilm). Die 360 Grad Sicht oben ist ein Traum.
Am Abend schauen wir noch einem Adler zu, wie er einen Lachs fischt und ihn dann von Baum zu Baum mitträgt um ihn nicht teilen zu müssen...
Skagway, Dyea und der Goldrush 1898: