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#89 Fazit Portugal

Veröffentlicht: 19.03.2022

18. Februar - 11. März 2022: Portugal


Bevor wir mal wieder eine Landesgrenze überqueren, wollen wir hier jede/r ein Fazit über Portugal schreiben. Wir haben es unabhängig voneinander geschrieben, ohne den Inhalt des anderen zu wissen. Hier also unsere Fazits unseres dritten Reiselandes außerhalb Deutschlands:

Unsere Reise macht super Bock, auch wenn dieses Bier nicht so gut schmeckt.

J. Mein Fazit zu Portugal:

Wir waren 3 Wochen in Portugal, hätten aber noch viel länger bleiben können. Die Landschaft ist wunderschön. Mein Highlight waren die Steilküsten im Südwesten des Landes. Aber auch überall anders gibt es oft Berge und Meer sehr nah beieinander, z.B. im Nationalpark Arrabida. Beeindruckend waren für mich auch die hohen Wellen, (wobei sie hier ja sogar noch viel höher werden können) und der Surfwettbewerb, den wir in Peniche sehen durften. Neben den bekannten Städten Lissabon und Porto, sind auch Coimbra und Sintra (nicht der Stadt, aber der Umgebung mit magischer Landschaft, Schlössern und Burgen wegen) sehr schön. Leider hatten wir nach 10 Tagen besten Sommerwetters eher durchwachseneres und kühleres Wetter, sodass wir auf viele geplante Wanderungen verzichten mussten und weshalb wir unseren Aufenthalt auch etwas verkürzt haben. Es gibt sicherlich bessere Reisezeiten für dieses wunderbare Land. Wobei die Wetterprognosen oft noch deutlich schlechter und regnerischer waren, als es dann tatsächlich war.

Landschaftlich sind mir noch zwei Dinge besonders aufgefallen:

Erstens: Die unglaubliche Anzahl an Störchen. Während in Deutschland oft für einzelne Nistplätze die Anzahl der dort lebenden Störche bzw. Storchkinder gezählt wird (meistens etwa 0-3) und jeder weiß wo es ein Storchennest zu sehen gibt, drängen sich hier manchmal sogar 10 Nester auf einem Baum oder Strommast. An einigen Landstraßen ist auf jeder Straßenlaterne jeweils ein Nest zu finden und auch mitten in der Stadt drängten sich die Storchennester auf den Dächern manchmal so dicht aneinander, dass die Nester zusammenzuwachsen schienen.

Zweites: Die vielen Eukalyptusbäume. Den Geruch dieser riesigen Bäume finde ich sehr beruhigend und sie erinnern mich sehr an gute Zeiten in Australien. Ich hatte nicht erwartet diese Bäume irgendwo in Europa anzutreffen. Hier sind diese Bäume leider eine Plage, sie wachsen schnell, brennen schnell und ihr Öl, das durch die Wurzeln ausströmt, behindert andere Pflanzen. Ich hab mich trotzdem über sie gefreut.

Worüber ich mich jedes Mal auch sehr gefreut habe, sind die Pastel de Nata, unglaublich leckere und recht bekannte Puddingtörtchen.

Und zum Schluss zum Verkehr: Wir hatten ja versucht die Mautstraßen zu umfahren und das hat, bis auf zwei Aufnahmen, auch gut geklappt. Die Straßen auf denen keine Maut verlangt wird, sind allerdings oft kleine, sich windende Straßen, die durch jedes kleine Dorf führen. Wir sind also im wahrsten Sinne des Wortes über die Dörfer gefahren und konnten so einen etwas besseren Eindruck in die Lebensweise und Kultur der Menschen erhaschen. Hier haben wir auch die portugiesische Art der Verkehrsberuhigung entdeckt, meiner Meinung nach, bisher die beste: Am Eingang fast jeden Ortes (manchmal zusätzlich auch noch in der Mitte oder am Ende) gibt es eine Ampel mit Geschwindigkeitsmessung. Wenn man auch nur 52km/h fährt, springt sie auf rot und das zu schnell gefahrene Auto muss ganz anhalten, bevor sie direkt darauf wieder auf grün springt und die Fahrt, dann meist langsamer fortgesetzt werden kann. Natürlich kennen alle Fahrer diese Ampeln, sie werden auch mit großen Schildern angekündigt, und so fahren alle peinlich genau 50. Wenn doch mal jemand zu schnell fährt und an der roten Ampel wartet, wissen auch gleich alle anderen wer mal wieder zu ungeduldig war. Ich finde, wir sollten solche Ampeln auch in Deutschland einführen. Blinkende, rote Smileys und den Hinweis auf einer kleinen LED Tafel, wie schnell man gerade fährt, hat, glaube ich, noch nie jemanden so richtig interessiert; und die Hubbel, die es in Frankreich und Spanien überall gibt und oft alle Autos kurzzeitig auf 20km/h reduzieren, aber auch alle Insassen kräftig durchschütteln und bestimmt nicht gut für die Stoßdämpfer sind, bekommen im autoverliebten Deutschland sicherlich keine große Zustimmung.

Natürlich konnten wir in unserer kurzen Zeit im Land nicht mal ansatzweise alles sehen und kennenlernen. Wir haben aber festgestellt, dass nicht nur die berühmte Küste Portugals, sondern auch der Rest des Landes mit seinen vielen kleinen Dörfern und Burgen und der wunderschönen, meist bergigen Landschaft, viel zu bieten hat. Auf unserer Fahrt von Porto nach Zentralspanien konnten wir noch einen kleinen Blick auf das Inland Portugals werfen: Auch hier ist es wunderschön, mit riesigen Felsen, Gebirgen und weiten Wäldern. Ich freu mich schon auf unsere nächste Reise hierhin.

einer meiner geliebten Eukalyptusbäume in Bordeira...
... ganz schön groß

F. Über das Problem mit der Ungewissheit beim Freistehen habe ich mich schon im Beitrag #76 etwas ausgelassen. Nach 3 Wochen Portugal kann ich nun sagen, dass das Freistehen auch in Portugal prima funktioniert, sofern man sich aus den Nationalparks fernhält und nicht auf Parkplätzen übernachtet, auf denen das stehen für Wohnmobile ausdrücklich verboten ist. Letztere gibt es besonders in der Algarve und allgemein an der Küste häufig. Das Freistehen ist somit möglich aber nicht immer ganz einfach in Portugal, da die Infrastruktur für offizielle Stellplätze noch absolut ausbaufähig ist.

Ich kann auch verstehen warum die Regeln zum Freistehen in Portugal stark verschärft wurden. Denn die Natur an der Küste lädt einfach dazu ein sich an einem der unzähligen wunderschönen und oft einsamen Orte an der Küste für ein paar Tage hinzustellen und einfach die weißen Strände oder weite Sicht von den hohen Klippen zu genießen. Nur leider gibt es immer wieder ein paar Idioten die sich nicht an den einfachsten Regeln halten können. Sprich, nur in der Natur mit dem Camper zu übernachten, wenn dieser auch dafür ausgelegt ist. Wer also kein Mülleimer, keinen Tank für Abwasser oder keine Toilette an Bord hat, sollte sich aus der Natur fernhalten!

Neben der absolut wunderschönen Natur hat Portugal eine Menge große Kirchen, Klöster und Burgen und man könnte sicher ein Jahr jeden Tag eines der drei anschauen und hätte nicht alle gesehen. Auf den Teller kommt sehr viel Fisch, wobei die berühmte Landesspeise (Bacalhau - gesalzener Trockenfisch) ausschließlich importiert wird (früher aus Kanada und heute aus Skandinavien). Die kleinen Backwaren sind besonders lecker und auch das Brot ist deutlich besser als in Spanien.

Im Straßenverkehr haben viele Portugiesen die Ruhe weg und es kam häufig vor, dass wo 100km/h oder 120km/h erlaubt waren, fast alle 90km/h gefahren sind. Versucht man in Portugal die Mautstaßen zu meiden, bekommt man sehr viel von der Natur zu sehen und ist häufig auf sehr schlechten und langsamen Straßen unterwegs. Besonders beliebt sind im Portugal Fußgängerbedarfsampeln, die die Geschwindigkeit der Autos messen und auf rot schalten, sofern man zu schnell unterwegs ist. Es reichen oft schon zwei oder drei km/h zu viel.

Was mir besonders am Reisen in Portugal gefallen hat, dass die meisten Portugiesen sehr gut Englisch sprechen. Endlich konnte ich mit meinen beschränkten Sprachkenntnissen auch mal wieder ein wenig aktiv kommunizieren.

eine typische Nicht-Maut-Straße, natürlich zweispurig (Gegenverkehr)
eins der vielen Kirchen, Klöster und Burgen: der Nationalpalast von Mafra, die größte Schloss- und Klosteranlage Portugals (haben wir nur kurz von außen angesehen und daher bisher im Blog ausgelassen)

Tag 146 – Gesamttour 9.885 km


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