Veröffentlicht: 21.07.2019
Nach 7 Tagen in den Hauptstädten Finnlands und Estlands wird es Zeit für Natur!
Uns ist wieder aufgefallen was für ein Unterschied zwischen dem Leben in der Stadt und außerhalb besteht. Gerade für uns im Urlaub.
Klar genießt man die Annehmlichkeiten der Großstadt mit all ihren Angeboten an Restaurants, Sehenswürdigkeiten und so weiter. Aber uns ist auch erneut bewusst geworden dass das Leben in der Stadt viel hektischer und getriebener ist.
Die Leute achten weniger auf einander und die Anonymität ist deutlich spürbar.
Also waren wir froh als wir die Stadtgrenze von Tallinn, Richtung Westen verlassen haben und gespannt auf das was uns erwartet.
Eine Stadt ist ja nicht immer repräsentativ für den Zustand eines Landes und der Gesellschaft. Die Abspaltung Estlands von der ehem. Sowjet Union ist zwar 30 Jahre her, aber wir haben in Tallinn schon festgestellt dass viele Russen im Land sind und eine Art Parallelgesellschaft pflegen. Das geht aber auch von beiden Seiten aus. Mal sehen wie es anderenorts aussieht.
Unser erster Halt ist ein Wasserfall in Keila-Joa.
Ein wirklich schönes Plätzchen und gut für einen Spaziergang. Henry hatte aber einfach mal so gar keinen Bock und hat zicken gemacht. Er wollte sein eigenes Ding durchziehen. Wenn man ihn dann gelassen hat, kam dabei ein Flachköpper Par excellence raus.
Großes Geschrei und die Einsicht dass der Spaziergang für diesen Tag nicht das richtige ist hat uns dann wenige Kilometer weiter zu unserem Schlafplatz gebracht.
Die estnische Försterei (RMK) hat im ganzen Land schöne Zeltplätze und Wanderwege zur freien Nutzung und netterweise auch ne App dafür eingerichtet.
Wir nehmen das Angebot dankend in Anspruch und freuen uns über einen schönen Stellplatz, direkt am Meer.
Wir haben hier auch unseren ersten richtigen Strandtag verbracht und das perfekte Wetter genossen.
Am nächsten Tag ging’s weiter zum nächsten RMK-Stellplatz, in Peraküla
Auf dem Weg dahin haben wir an nem netten Café angehalten, frisches Brot und andere selbstgemachte Leckereien eingekauft.
Den Rest des Tages haben wir am Strand gechillt. Annika und ich waren das erste Mal in der Ostsee baden und Henry freundet sich immer mehr mit dem Meer an. Abends wurde der Stellplatz auf einmal brechend voll. Wir haben uns gefragt warum und sind dann darauf gekommen das Freitag ist. Wochentage haben für uns mittlerweile keine Bedeutung mehr. Auch eine schöne Erkenntnis.
Die Estländer die uns bisher begegneten sind eher abweisend uns gegenüber. Wir wissen noch nicht ob es daran liegt dass wir Deutsche sind oder ob sie- wie die Finnen- ein eher zurückhaltendes Volk sind. Wir werden das weiter beobachten...
...wir lassen uns davon auf jeden Fall nicht stressen und genießen die wunderbare Abendsonne.
Am 20. Juli durfte ich meinen 33. Geburtstag feiern. Nach dem aufstehen hat mich direkt ein wunderbar gedeckter Tisch überrascht. Dazu gab es leckeren Maria Catharina-Kuchen. Den hatten wir tags zuvor in dem Café gekauft. Es gibt sogar eine Sage zu dem Kuchen, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Nach dem Frühstück bei besten Wetter wollten wir zu Strand. Die Vorbereitung hat gerade mal 1 std in Anspruch genommen um dann nach 15 min wieder vom Strand weg zu gehen, weil Henry zu müde ist :)
Wir wussten uns zu helfen, haben das Kind in die Kraxe gepackt und ne kleine Wanderung gemacht. Wie es sich an einem Geburtstag mit Schnapszahl gehört hatten wir ordentlichen Weinschorle im Gepäck. So ließ es sich entspannt wandern.
Anschließend dann nochmal zum Strand uns abends lecker essen. Das alles bei bestem Wetter. Schöner konnte ich mir den Tag nicht vorstellen.
Vielen Dank auch für die ganzen Glückwünsche. Es hat mich sehr gefreut wie viele an mich gedacht haben!
Ole