Veröffentlicht: 13.09.2016
Nachdem ich die ersten drei Tage in Bangkok verbracht habe, hatte ich genug von der großen, hektischen Stadt und hab mich am Samstag früh um 8:00 Richtung Koh Chang aufgemacht. Ich wollte ans Meer, Sonne, Strand, Palmen.. Lesen, in einer Hängematte liegen, mit dem Roller die Insel erkunden, nichts tun.
Die kleine Katastrophe, die natürlich keine ist - ich nenne sie nur so, weil das was jetzt kommt etwas anders gelaufen ist als oben beschrieben - begann bereits im Bus.. Ich bekam einen Platz zugewiesen und saß, wie nicht anders zu erwarten, direkt am furchtbar stinkenden Klo. Mein Halstuch um Nasen und Mund gewickelt, machten wir uns auf, auf die angekündigt max. 4-stündige Busfahrt, die tatsächlich 6,5 Stunden dauerte. Was solls, ich hab doch Zeit. 😊 Am Busbahnhof in Trat angekommen folgte ich einem Mann, der was von Pier nuschelte und wartete dann darauf dort hingebracht zu werden. Mit zwei anderen Thais stieg ich auf die Ladefläche des Trucks. Dieser brachte und allerdings nicht zum Pier, sondern zu einer Art Zwischenstation, an der wir dann nochmal 45 min saßen. Unwissend wie es weitergehen würde. Aber ohne Zeitproblem ist auch das vollkommen entspannt. Nach dem nächsten Truck ging es direkt aufs Boot auf die Insel und von dort mit einem Sammeltruck zur Unterkunft - 9 Stunden insgesamt. Ich hatte für die erste Nacht eine Unterkunft gebucht, da ich nicht wusste, wann genau ich ankommen würde und da ich am nächsten Tag in eins von vier Hippie-Hostels umziehen wollte, die man nicht vorher buchen konnte. Nach einem sehr guten grünen Curry in einer offenen Küche an der Straße und einer 1-stündigen Massagen bin ich ziemlich schnell einfach ins Bett gefallen. Am nächsten Morgen machte ich mich mit allem bepackt dann auf in Richtung der Hostels. Der Taxi-Truck Fahrer sagte mir, dass diese nur über den Strand zu erreichen wären. Ich solle am Strand nach links laufen. Nach ca. 15 Minuten Fußmarsch bemerkte ich, dass das wohl genau die falsche Richtung war und lief nochmal 30 min in die andere. Das erste Hostel war geschlossen, wegen Umbau, aber ich konnte theoretisch bleiben - allein. Das zweite sah von außen schon irgendwie komisch aus das dritte, mein Favorit, war urig. d
Die Räume, die den Berghang hochgebaut sind, waren klein, feucht und stinkend und ich hätte mind. drei Nächte bleiben müssen - außer mir gab es auch hier keine Gäste. Das vierte habe ich gar nicht erst erreicht, weil das bei Flut nun mal nicht geht. Inzwischen war es Mittag, mir war warm und ich musste mich kurz mal sammeln um zu überlegen, was ich jetzt mache. Nach einer kleinen Weile fand ich ein kleines Hotel - laut Beschreibung am tollsten Strand - für 350 Bath (ca. 9€) und beschloss dort hinzufahren. Ich bekam meine eigene kleine Hütte, ging duschen und setzte mich erstmal kurz auf die Terrasse. Nach ca. 2 Std und dem dringenden Bedürfnis an den Strand zu wollen, stellte ich fest, dass diese große, verwinkelte Anlage an einer Steilküste lag und es somit keinen Strand gab. Es gab aber eine Treppe, die direkt ins Wasser führte - die Wellen schlugen mit ordentlich Kraft an die Felswände. Muss ich noch mehr sagen? 😂 Somit beschloss ich auch diese Einrichtung wieder zu verlassen. Im Internet fand ich das supertolle Pajamas Hostel, dass ich vorher scheinbar irgendwie übersehen hatte und buchte 2 Nächte. Jetzt hatte ich aber noch die kommende Nacht in meiner Hütte vor mir. Hatte ich schon erwähnt, dass auch in diesem Hotel außer mir NIEMAND anwesend war? Es wurde also dunkel und ich hörte überall Geräusche. Ein bisschen wie in einem schlechten Horrorfilm. Wenn mich jemand versucht hätte zu kidnappen, es hätte keiner bemerkt - war ja niemand da. 😳 Zu gute letzt fing es dann auch noch an wie aus Eimern zu schütten. Ich hab die Nacht unbeschadet, aber mit wenig Schlaf überlebt und ließ mich am nächsten Morgen ins Pajamas fahren - so schön ist das hier. 😊 Ich schlafe mit zwei komischen Mädchen, die mit niemandem sprechen in einem Vierbett-Zimmer. So ist nachts wenigstens Ruhe.. 😁 Zum Glück gibt es hier aber noch andere Menschen. Mittags machte ich mich auf zum Wasserfall. Wunderschön!! Ich saß eine Weile einfach nur da und hab dem Wasser zugehört. Wie idyllisch. Dann machte ich mich zu Fuß auf den Weg zurück. Irgendwo an der Straße entdeckte ich ein Elephant Sanctury - eines, bei dem die Elefanten an sehr kurzen Ketten liegen. Da überkommt einen dann ganz plötzlich das Gefühl den Dompteuren ihre Gerte überzuziehen und die Elefanten alle mitzunehmen. 😕
Ich beschloss, mir am nächsten Tag einen Roller zu leihen und den Rest der Insel zu erkunden. Am Abend ging ich auf den Nachtmarkt am nächsten Strand und besorge mir etwas leckeres zu essen von Grill und Waffeleisen. Kurz darauf fing es leider auch schon an zu regnen... Inzwischen haben wir den nächsten Abend und es regnet immer noch - Hunde und Katzen!! Durchgehend! Ok, ca. 60 min tagsüber insgesamt nicht. Die nutzte ich für einen Mini-Spaziergang vor dem Hostel. Man wusste ja nicht, wann das wieder anfängt. Den Rest des Tages haben alle rumgehangen - gelesen, geschlafen, Löcher in die Luft gestarrt und gewartet, dass es endlich aufhören würde. Ich war grad mit Flip-Flops und einem riesigen Schirm auf der anderen Straßenseite etwas essen und mich nochmal massieren lassen. Als Belohnung dafür, dass ich heute so schön still gesessen habe. 😊 Morgen fahre ich kurzerhand zurück nach Bangkok, noch einen Tag Regen halte ich nicht aus. Und übermorgen geht's weiter nach Chiang Mai, da scheint wenigstens die Sonne, auch wenn es kein Meer gibt und Anja wartet auf mich.
Fazit: Koh Chang ist sicherlich eine schöne kleine Insel. Leider kann ich das nur bedingt beurteilen. 😁