Kultur Pur

Es ist früh, ich bin müde und habe Muskelkater. Gestern Abend war ich beim Bodypump nur unter Asiaten. Der Trainer entschied sich, nur jedes 70. Wort auf Englisch zu übersetzen, ich konnte mich also im Sehverstehen üben . Eine andere Teilnehmerin kümmerte sich aber immer wieder rührend um mich und wir sind heute um 19:00 Uhr beim Yoga verabredet.

Nun aber erstmal in die Stadt. Für 26 Cent pro Person nehmen wir den Bus, der auf Klimaanlage verzichtet und dafür mit offener Tür und offenen Fenstern fährt.

Wir steigen in der Nähe des Treffpunkts ( wie gestern aus) und entscheiden uns, am Street Stand Reis zum Frühstück mitzunehmen und der SeePromenade zu essen. Gesagt, fast komplett getan, an der Promenade warten Unmengen an (ich schätze) Japaner, die zu einer Bootstour aufbrechen wollen. Wir ergattern uns einen Platz und genießen das warme Frühstück für circa ein Euro pro Person.

Mit dem Express „boot“ geht’s zum Großen Palast - man kündigt sich mit einem lauten Pfeifen bei jeder Station an, wer mit will, muss raufhopsen .Auch hier wird mir der guten alten Rolle kassiert. Vorsintflutlich und schön zugleich.

Im großen Palast führt uns Pennie lange rum. Side note: ein Tuch, wie in den Tempeln, reicht nicht aus, um die Schultern zu bedecken. Man benötigt ein shirt. Pennie leiht mir ihre Jacke, die ich vollschwitze. Nach dem Rundgang im Palast und dem Durchnässen der Jacke nimmt sie sie gern wieder zurück und trägt sie dann selbst ☺️ wir teilen unseren Schweiß, yummy.

Im Palast - also auf den ganzen Areal - kommen wir ob des des Prunks und der Schönheit aus dem Staunen nicht mehr raus und lernen viel. Zum Beispiel:

• - zeige deine Füßen nie zu Budda. Mama Marika sitzt Ausersehen falsch und wird sofort von der Aufsicht ermahnt
• - Mönche essen nur 2x am Tag ( zwischen Sonnenaufgang und Mittag)
• - Und tausend andere Punkte: hier ein Link zum Nachlesen

https://www.thailand-reiseinfo.net/bangkok/sehenswuerdigkeiten/koenigspalast-bangkok-grand-palace

Mit dem Tuktuk - die Fahrt ist ganz wunderbar (eng)- geht’s zum Wat Po. Hier lerne ich, dass ich, da an einem Dienstag geboren, der Farbe Pink angehöre und der liegende Budda mein Budda wäre. Und wie soll es anders sein, der liegende Buddha ist der größte Budda im wat Po und der drittgrößte in Thailand. Zu seinen Füßen ist ein Kreis gezeichnet, der den Kreislauf (108x) aus Leben und Wiedergeburt darstellt. 108- eine wichtige Zahl. Ausm Yoga zb bekannt, da man eigentlich 108 Sonnengrüsse am Morgen machen ( wenn man die nötige Kraft und Zeit hat) sollte.

Wir schwächeln und kehren im Anschluss in eine Garküche ein. Pennie berichtet mir, dass ihr Bruder heller als sie sei, und Dollar heiße. In der Schule wurde sie wegen ihrer dunklen und des Namens ( Pennie als weniger wert als Dollar) gehänselt. Um weißer zu werden, schrubbte ihre Oma sie stets ab. Oma war aber auch diejenige, die ihr das Falten der Lotusblüte beibrachte- dies zeigte Pennie uns im großen Palast. Die Blüte, sofern offen gefaltet, steht für einen offenen Geist/ Open Mind einer Person.

Unser letzte Station ist der Wat Arun. Die einzigartige Architektur vom Wat Arun unterscheidet sich deutlich von den anderen Tempelanlagen Bangkoks. Die Tempeltürme, welche sich nach oben hin verschlanken, werden als Prang bezeichnet.

Darüber hinaus wird die Fassade des Tempels von Mosaiken aus chinesischem Porzellan und Muscheln geziert. Hierfür wurden etwa 1 Millionen Teile verbaut, welche unzählige Blumenmuster bilden.

Einer Legende nach war beim Bau des Tempels nicht genügend Porzellan vorhanden, um die gesamte Fassade zu bedecken. Um den Wat Arun fertigstellen zu können, soll der König die Bevölkerung daher aufgerufen haben, Porzellanscherben an den Tempel zu spenden

Den Mittelpunkt des Tempels bildet der zentrale Tempelturm, welcher Phra Prang genannt wird. Die Angaben zu seiner Höhe unterscheiden sich je nach Quelle stark. Meist ist von 67 Metern die Rede, einige Quellen sprechen jedoch von einer Höhe mit mehr als 80 Metern.

An den Seiten des Phra Prang führen steile Treppen nach oben, welche die vier Ebenen verbinden, auf denen der Tempelturm umrundet werden kann.

Geziert werden die einzelnen Ebenen von mystischen Wesen, welche eine tragende Funktion in der Tempelfassade haben. So wird die zweite Ebene von Dämonen getragen, die dritte Ebene von Affen und die oberste Ebene von überirdischen Wesen.

Auf den vier Seiten der zweiten Ebene werden jeweils in einem Mondop wichtige Stationen im Leben des Buddha abgebildet.

Wir haben es geschafft - unsere Köpfe können kaum noch arbeiten, die Hitze schlägt unerbittlich zu. Dankend, on Herzen dankend, verabschieden wir Pennie.

Bangkok, ganz ehrlich, ich mag dich.

Es ist laut, eine frische Brise weht uns um die Ohren (wenn man am Wasser ist, … sonst schwitze ich alles aus). Es ist so unglaublich heiß. Die Straßen sind überfüllt, aber sauber. Alles ist zuviel, und gleichsam sehr beeindruckend und wunderschön ☺️♥️