Balis Norden

Auf geht’s zum Yoga- diesmal in „Yoga Barn“. Ich hatte schon einiges darüber gelesen, aber dass es so eine große (wirklich schön) angelegte Anlage ist, war mir nicht klar. Es ist das Gegenteil vom Ubud Yoga House, trotzdem gefällt es mir.

Die 90 min Yoga sind für den Morgen genau das Richtige. Da die Stunde aber länger ging, als erwartet, muss ich mich - als wir wieder zu Hause sind - ganz schön beeilen. Nasi reinziehen, Tee und Kaffee trinken und nebenbei duschen und packen… denn um 10 Uhr kommt Nyomen und holt uns ab, damit wir bei ihm zu Hause in Tejakulla 2 Tage verbringen können. Ich freue mich wie ein Schneekönig, als wir uns nach Jahren endlich wiedersehen.

Kurz besprechen wir die Route für den heutigen Tag und entscheiden uns dafür. Reisterassen Jatiluwih und den Wassertempel anzusehen auf der Fahrt in den Norden Balis.

Kurz bevor wir die Reisterassen erreichen, fängt es an zu regnen, und sowieso ist es bissl frisch, so dass ich meine, es sei an der Zeit, einen dicken Pullover auf Bali tragen zu müssen. Mit Schirmen bewaffnet schlendern wir durch die Terrassen, reden über Gott und die Welt, kommen aus dem Lachen und Staunen nicht mehr raus. Jatiluwih ist Balinesisch und heißt "wunderschön". Und wunderschön sind sie auch, die kunstvoll angelegten und in den Hang des Vulkans Gunung Batukaru gehauenen Reisterrassen. Meter für Meter der in rund 700 Metern Höhe gelegenen Reisfelder wurde in schweißtreibender Arbeit angelegt. Dafür mussten einst der Boden aufgeklopft und Kanäle wie auch Schleusen für das ausgefeilte Bewässerungssystem durch die hügelige Landschaft gezogen werden. Neben Reis wachsen beidseits des Weges auch Kakaobäume, Bohnen, Bananen, Chilisträucher und Zitronengras. In einer kleinen Hütte verkauft eine Frau Tee, wie setzen uns zu ihr, Nyomen und Franzi spielen Instrument und ich höre einfach nur zu😌.

Wir fahren weiter und halten bei der pittoresken Tempelanlage Pura Ulun Danu Bratan oder Pura Bratan - einer der bedeutendsten Wassertempel. Er liegt in den Bergen auf 1.200 m am Westufer des Bratan-Sees umgeben von einer grandiosen Landschaft und dem 2.020 m hohen Gunung Bratan im Hintergrund.

Der König von Mengwi lies 1663 den Tempel Pura Ulun Danu Bratan erbauen. Der Tempel ist Shiva als Schöpfer geweiht, hat in seinem Innern aber auch Buddha Statuen. Das Wasser des Vulkansee gilt als heilig und es werden ihm Heilkräfte zugesprochen. Der Bratan See wird sowohl zur Seelenreinigung als auch für Opferzeremonien für die balinesische Göttin der Seen, Flüsse und Wasser Dewi Danu genutzt. Es kommen viele Reisbauern aus ganz Bali hierher, um Darreichungen und Opfer zu bringen und um ausreichend Wasser für die Felder und um eine gute Ernte zu bitten. Das Wasser des Sees bewässert außerdem die zahlreichen Reisfelder in der ganzen Umgebung. Die Tempelanlage besteht aus mehreren Schreinen, die die Form von mehrstufigen Pagoden haben. Die Hauptattraktion sind die beiden Schreine, die sich auf zwei kleinen, miteinander verbundenen Inselchen befinden.

Kalt ist es auch- von einer Sekunde auf die nächste sind die Tempel  fast nicht mehr sehen, da Nebel über dem See ind damit auch über den Tempeln liegt. Ich wusste schon, warum ich den dicken Pullover noch immer trage.

Mein Hals schafft mich, es kratzt und ich habe das Gefühl, ich werde krank.

Vor dem Schlafen - wir sind endlich angekommen - nehme ich gleich eine Tablette und kann nur hoffen, dass es bei den Halsschmerzen bleibt- die Nacht verbringe ich schwitzend.

Aber auch hoffend, um 6.30 Uhr fit zu sein- wir wollen auf den Markt.

Keine Touristen- keine westlichen Gesichter - nur Einheimische befinden sich hier.