Bali ☺️ Okt. 2022

2.30 Uhr - der Wecker klingelt…der frühe Vogel wäre begeistert.

Abwaschen, letztes Gepäck reinquetschen, dann geht’s los.

Am Flughafen angekommen stellen wir fest, dass ich ziemlich viel Gepäck habe für nur Handgepäck.

Aber nun ist es nicht mehr zu ändern, ich hoffe einfach auf einen Mitarbeit am Schalter, der ein Auge zudrückt.

Er hat mehr als zwei Augen, die er zudrückt- Nicht nur, dass er uns geduldig dabei zuschaut, wie wir erst jetzt alle notwendigen Apps herunterladen und alles ausfüllen (wir wussten wirklich nicht, dass man sich an zwei Stellen online registrieren muss für Bali jetzt nach oder während der Pandemie), nein, er stellt auch fest, dass mein Handgepäck viel zu schwer ist, und dass Franzi nicht neben mir sitzen kann, weil ich für meinen Sitz wegen der Beinfreiheit mehr bezahlt habe… Das verstehen wir natürlich alles, wir diskutieren auch nicht,und sind daher mehr als überrascht, als er mein Gepäck durchwinkt, und FranzI neben mich platziert - alles umsonst 😌 er verdient wirklich den Preis für den besten Mitarbeiter am Berliner Flughafen!

12.30h Flug fangen an, sich nach den ersten 7h ziemlich lang anzufühlen. Da kommt die Ablenkung in Form von Leute begucken ganz recht. Alle 1-2h kommt aus dem hinteren Teil des Flugzeugs im schnellen Schritt ein Muskelpaket von Mann nach vorn zu uns gesprintet, schmeißt sich hektisch auf dem Boden und macht push-ups als gäbe es keinen Morgen. Dann ist er - so schnell wie er gekommen ist- wieder weg.

Übertroffen wird er nur von unserer Dancing Queen. Sie ist vielleicht 60 Jahre alt und tanzt, was das Zeug hält. Kein Hüftschwung ist vor ihr sicher…und als der Push-up-Performer wieder loslegt, feuern sie und ihre Hüften ihn gnadenlos an.

Wir wissen nicht, was das soll, aber es amüsiert uns und lässt uns vergessen, wie lange wir noch in diesem Eisenteufel sitzen müssen.

Wir fliegen fast nur im Dunkeln, schlafen können wir dennoch nicht. Das mag unterschiedliche Gründe haben, aber bei Franzi sicher, weil sie ständig an Nasi denken muss und es essen will. Sie will Reis und hofft auf eine leckere Nasi-Mahlzeit in Singapur. Ich ziehe ihr den Zahn, indem ich darauf verweise, dass es in Singapur in Terminal 1 einfach mal so gut wie nix zu Essen gibt nachts…sie will mir jedoch nicht glauben und hofft weiter.

Ankunft morgens um 4.00 Uhr in Singapur und wir finden weder Nasi noch anderes Essen und landen bei Starbucks 🧐.

Die Grundlage im Magen benötigen wir auch, denn der kurze Flug nach Bali ist holprig ohne Ende.

Ich schlafe schnell ein, wache auf, weil mir mein Herz fast aus der Brust springt. Offensichtlich habe ich genau von dieser Situation geträumt, dass ich aufwache und alles neblig ist ( innen und außen) und wir abstürzen (nur dass wir in der Realität nicht abstürzen). Ich beschließe, wach zu bleiben,was man von Franzi nicht sagen kann. Sie schläft nun auch endlich mal - und wird sich auch in den kommenden Stunden kaum auf den Beinen halten können und immer wieder einpennen.

Nach dem Gesundsheitscheck, dem Bezahlen des Visums, der Immigration und dem Zoll sind wir endlich angekommen. Mit einem Fahrer machen wir uns auf den Weg in das ca 2-3h entfernte Ubud. Franzi ist wie gesagt nicht mehr in der Lage, irgendetwas wahrzunehmen, so müde und schlecht ist ihr. Und ich? Ich genieße den Anblick Balis. Endlich nach der ersten Reise 2018 wieder hier zu sein, fühlt sich einfach nur toll an.

Die Sonne scheint, es ist 11 Uhr, als wie endlich in Richtung Ubud aufbrechen. Nach einem kurzen Nasi Goreng Zwischenstopp( ich liebe es und will es ehelichen ) geht’s weiter.

Die Green Sala Villa am (bergigen) Rand von Ubud liegt inmitten von Reisfeldern, es ist ruhig, die Begrüßung herzlich (https://www.booking.com/Share-D6RjR0).

23 Euro pro Person für das Zimmer inklusive Frühstück für 3 Nächte - da lassen wir es uns gut gehen und es ist egal, dass es zum Bad hin keine Tür oder so gibt. Im Grunde sind Zimmer und Bad ein großer Raum - wir lernen uns besser kennen, als uns lieb ist 😄.

Ich sitze auf der Terrasse, als das Mädchen von Gegenuber das Gespräch mit mir sucht. Sie kommt aus Israel, ist 23 Jahre alt und das erste mal allein unterwegs. Wir essen zu dritt zu Abend und laden sie gern ein, den kommenden Tag - den ersten richtigen Tag hier- mit uns zu verbringen. Auf dem Plan steht; Yoga, Frühstück und dann mal sehen.

Beim Yoga zögert sie, es liegt aber nur an der Uhrzeit😌. Nun erstmal: gute Nacht!

6.20Uhr … und wir sitzen im Auto auf dem Weg zum Ubud Yoga House.

Wie 2018 schon mag ich diesen Ort sehr, da er inmitten von Reisfeldern gelegen ist, und man auch nur bis zur Hauptstraße mit dem Auto kommt, die restlichen 15 Minuten müssen gelaufen werden. Franzi nimmst aus dem Staunen nicht mehr heraus- und ich ich verliebe mich wieder in Bali- das Grün, das definitiv anders ist, die Menschen… Bali hat etwas Magisches.

Im Yoga House angekommen quatschen wir erst mit der Besitzerin, die über die immer früher einsetzende Regenzeit klagt- der Klimawandel, der Täter allen Übels wird schnell ausfindig gemacht.

Die Yogastunde ist wundervoll, wie in den meisten Gebäuden hier gibt es auch an diesem Ort keine Wände. Besonders in der Mediation und der Endentspannung bekommen wir die Geräusche der Tropen haut- und ohrnah mit. Schöner kann der Tag nicht starten.

Ein paar Schritte durch die Reisfelder und einem Cappuccino später lassen wir uns wieder nach Hause fahren, duschen und essen … Nasi zum Frühstück. Im Auto schlägt Ogik uns vor, an einer Wasserrzermonie später teilzunehmen. Gönnen wir uns. Aber erstmal: Monkey Forest. Oder auch: Sacred Monkey Forest Sanctuary bzw. Mandala Suci Wenara Wana .

Den Heiligstatus haben die Tiere auf Bali der Gottheit Hanuman zu verdanken. Im Hinduismus wird diese mit einem menschlichen Körper dargestellt, welcher jedoch ein Affengesicht und einen langen Schwanz trägt. Dadurch wird Hanuman auch als Affengott bezeichnet. Hier sind die Javaneraffen, auch als Langschwanzmakaken bezeichnet, auf einem über 12 Hektar großen Waldgebiet zuhause. Der Monkey Forest Ubud versteht sich als heilige Städte mit dem Bildungsauftrag, das Zusammenleben von Mensch und Natur in Harmonie zu fördern.

Die Affen sind faszinierend , aber ich halte mich aus dieses Mal fest an die Anweisungen: keinen direkten Augenkontakt, kein Schmuck oder keine Wasserflasche, genügend Abstand halten, nichts essen oder trinken währenddessen.

Ich schaue einem in den Bäumen spielendem Affen ganz gespannt zu, als er mir plötzlich auf den Fuß scheisst! 😮‍💨…

Vielleicht bringt es ja auch Glück!

Wir fahren zum Tirta Empel in Ubud.

Das Wasser ist heilig („amritha“) und es gibt insgesamt 15 Fontänen durch das es in die Wasserbecken des Tempels rauscht. Den beiden Pools – einer für Männer und einer für Frauen – werden heilende Fähigkeiten zugesprochen, sowohl für Körper als auch Geist.

Das Baderitual für den Tirta Empul Tempel ist exakt vorgegeben und es ist am besten, sich von einem einheimischen Führer einweisen zu lassen.

Grob gesagt wechselt man von seinen tempelgerechten Sachen in der Umkleide in einen grünen Bade-Sarong. Mit dem kann man bedenkenlos ins Wasser steigen.

Bevor wir jedoch das Badebecken betreten können, müssen wir ein kleines Opferschälchen dalassen und kniend Wünsche im Gebet äußern.

Wir gehen weiter zu den Fontänen und werden vorher informiert: Man betet an allen Fontänen bis auf den letzten drei, die für Beerdigungszeremonien vorbehalten sind.

Dabei hält man seine Hände so, dass man das Wasser auffangen kann und dann damit das Gesicht drei Mal hineinhält und anschließend das Wasser drei Mal über den Kopf wirft. Danach tritt man direkt in den Wasserstrahl. Am Ende nicht abtrocknen!

Also in der Theorie, in der Praxis habe ich einige Schwierigkeiten, mit den komplexen Vorgang zu merken . Franzis Schwierigkeiten bestehen schon allein darin, überhaupt ins Wasser zu gehen, da es wahnsinnig kalt ist. Aber mit etwas Zuckerbrot schafft sie es dann doch hinein.

Wir sind komplett nass, haben aber den Einblick in das Ritual sehr genossen. Spontan fahren wir alle noch essen, zwar durchnässt, aber für ein Nasi Goreng muss auch das sein.

Und nachdem Made sich bei uns zu Hause behelfsmäßig - aber mit viel Leidenschaft und Taschentüchern - um unsere Flugtierinvasion im Zimmer gekümmert hat, schmeissen wir das balinesische Fernsehen an, und lassen den Tag ausklingen. Leider gibt es im Fernsehen zu viel Pizza - Werbung, so dass ich Hunger bekomme. Es ist mittlerweile 21:30 Uhr und wir spielen inspiriert von der Werbung bei der App Grab rum. Bei Grab food befüllen wir aus Spaß den Warenkorb mit leckeren veganen und wirklich gesunden Bürgern, und Waffeln, und Shakes, und sind wahnsinnig überrascht, als die Bestellung plötzlich aufgegeben wurde, ohne dass wir es wirklich wollten. Keine Ahnung, was da in der App passiert ist, aber innerhalb der nächsten Stunde erwarten wir nun also Burger und Co.

Ja, das Essen war wirklich gut, aber mir ist so schlecht, und wir beschließen für den nächsten Morgen auf unser Nasi Goreng zu verzichten und für die erste Hälfte des Tages des nächsten Tages nur von Säften zu leben😌