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Melbourne (Australien Teil 14)

Veröffentlicht: 02.11.2018

Bevor es nach Melbourne ging, waren wir noch eine Nacht in Flinders auf der Mornington Peninsula. Beim Abendspaziergang sahen wir dann die ersten Kaninchen in Australien, die - zumindest der Mathematik Aufgaben zur Exponentialfunktion zufolge - eine echte Plage seit ihrer Einführung durch die Siedler sein sollen.



Für die Fahrt nach Melbourne nahmen wir eine "landschaftlich schöne Route", die uns allerdings nicht sehr beeindruckte, was vielleicht auch am eher schlechten Wetter lag. Vom Aussichtspunkt "Arthurs Seat" (der sich beim Navi eher anhörte wie die Automarke eines gewissen Arturs) konnten wir Melbournes Skyline nur sehr schemenhaft erkennen.


St. Kilda

Mehr davon sehen konnten wir dann bei unserem Zwischenstopp im Vorort St. Kilda, der wegen seines Strandes und des Freizeitparks "Luna Park" bekannt ist.


Luna Park


Der war leider am Freitag Vormittag noch geschlossen, so dass wir ihn nur von außen ansehen konnten. Wir fuhren dann in die Innenstadt, wo wir unseren Mietwagen abgaben. Da wir zunächst vergessen hatten, zu tanken, mussten wir noch einmal losfahren und ich durfte auch noch Melbournes spezielle Rechtsabbieger Regel ausprobieren: Sind auf der Kreuzung Straßenbahngleise, fährt man dafür nicht rechts, sondern zunächst ganz nach links. Dort wartet man ab, bis kein Verkehr mehr auf der Kreuzung ist und fährt dann quer über die Straße nach rechts. Glücklicherweise war jeweils ein anderes Auto vor  mir, dem ich hinterher fahren konnte.


 Blick aus unserem Hotelzimmer


Als erstes sahen wir uns das Parlamentsgebäude bei einer Führung an. Unsere Führerin, die schauspielerische Qualitäten besaß, gestaltete die Führung sehr lebhaft und erklärte uns einiges zur Geschichte und den Gesetzen der Demokratie Australiens.



Da wir gerade in der Nähe waren, sahen wir uns noch die katholische St. Patricks Kathedrale an, eine der größten neugotischen Kirchen Australiens.

St. Patrick's

Abends fuhren wir mit dem Fahrstuhl in 40 Sekunden in den 88. Stock des Eureka Towers, dem mit 297,3 Metern höchsten Gebäude Melbournes. Dort sahen wir uns die Stadt und den Sonnenuntergang von oben an.


Der Name "Eureka" soll an den im Goldrausch geprägten Ausruf bei einem Fund ("Ich habe es gefunden") erinnern. Deshalb sind die obersten Stockwerke auch teilweise vergoldet.

Bei einem Gläschen Sekt warteten wir ab, bis es ganz dunkel war, um auch noch das Lichtermeer bei Nacht sehen zu können.



Am nächsten Morgen hatten wir einen Stadtrundgang bei den "Melbourne Greeters" gebucht. Dabei zeigen Einwohner ehrenamtlich Touristen ihre Stadt und die Orte, die sie besonders gern mögen. Wir wurden von Heather, einer sehr freundlichen Dame mit einer Vorliebe für moderne Kunst, durch die Stadt begleitet.


St. Paul's Cathedral


Dabei sahen wir St. Paul's Cathedral, die anglikanische Kathedrale Melbournes, und erfuhren, dass der Architekt niemals selbst in Australien war. Die Türme der Kirche wurden erst 40 Jahre nach dem Rest gebaut und haben deshalb eine andere Farbe.




In der Nationalgalerie mussten wir uns auf den Rücken legen, um eine Decke aus Buntglas anzusehen. Diese wurde von einem Maler gestaltet, der zuvor noch nie mit Glas gearbeitet hatte, und für diese Arbeit extra in Europa lernte. Mit hohen Stahlsäulen erinnert der Raum an einen Wald.



In der Innenstadt schlenderten wir durch einige Einkaufspassagen aus dem 19. Jahrhundert, die früher verhinderten, dass die Röcke der Damen allzu sehr vom Staub der Straße beim Einkaufsbummel beschmutzt wurden.



Zum Abschluss sahen wir eine überdimensionale Taschenuhr in der Central Station, die ein Mal in der Stunde "Waltzing  Matilda" spielt und dabei wippende Vögel ausfährt.


Queen Victoria Market


Von dort aus war es nicht mehr weit bis zum Queen Victoria Market, einem riesigen Freiluftmarkt mit Delikatessen, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Kleidung und allerlei anderem. Als wir dort mittags eine Kleinigkeit aßen, trafen wir überraschend ehemalige Schülerinnen, die gerade durch Australien reisen.


Docklands


Mit der historischen Tram fuhren wir ins neue Hafenviertel, den Docklands. Dort kann man moderne Architektur und Kunst mit Wasserblick sehen.



Mit der Tram fuhren wir auf die andere Seite der Innenstadt und stärkten uns erst einmal in einem sehr kleinen kolumbianischen Kaffee  In Melbourne leben mehr als 140 verschiedene Nationalitäten zusammen. Heather hatte uns morgens noch erklärt, dass sie eigentlich gar nicht sagen könnte, welche Speisen "typisch australisch" seien...


East Melbourne

Frisch gestärkt ging es weiter in einen östlichen Stadtteil Melbournes, in dem viele Villen aus viktorianischer Zeit in frisch renoviertem Zustand zu sehen waren.



Abends spazierten wir noch entlang des Ufers des Yarra Rivers und sahen uns die Feuershow vor dem Crown Casino an. Straßen und Bars waren voller gut gekleideter Menschen. Am Nachmittag war ein Pferderennen, da am Dienstag der "Cup Day" in Melbourne stattfinden sollte, der hier ein arbeitsfreier Tag ist (wegen eines Pferderennens!).

Wie in englischen Filmen liefen die Damen mit Hüten oder anderen interessanten Gebilden auf dem Kopf herum. Die meisten waren schon deutlich angetrunken und schwankten ihres Weges.



Im Casino, das wir erstaunlicherweise betreten konnten, ohne unsere Ausweise vorzuzeigen, floss dann auch der Champagner und drängten sich die Menschen. Es reihte sich ein Saal an den nächsten und wir waren erstaunt, wie riesig das Casino war - und dabei haben wir uns  nur eine Etage angesehen.



Wir forderten unser Glück aber nicht heraus, sondern sahen nur dem Getümmel zu.

Zeitgenossen des Goldrauschs im 19. Jahrhundert, der Melbourne reich und groß machte, sagten, dass die Suche nach Gold ähnlich wie das Glücksspiel sei.



Am nächsten Morgen sahen  wir uns die "Old Treasury" an, die eigentlich zur Aufbewahrung des Goldes gebaut wurde. Bis zu ihrer Fertigstellung war der Goldrausch aber wieder vorbei, so dass die großen Lagerräume im Keller nie diese  Zweck dienten. Dafür informiert heute dort ein Museum über die Geschichte der Stadt und die Goldgräber. 


Old Treasury


Anschließend sahen wir uns den beeindruckenden kuppelförmigen Lesesaal in der Staatsbibliothek an. Dort informierte auch eine Ausstellung über den berühmten australischen Gesetzlosen Ned Kelly, der hier beinahe als Volksheld gilt  Er trat für gewöhnlich in einer Rüstung mit Helm auf, die heute Teil der Ausstellung ist.


Staatsbibliothek


Eigentlich wollten wir uns dann das "Royal Exhibition Building" bei einer Tour ansehen. Da dort gerade Examen geschrieben werden, war aber nur ein sehr kleiner Teil zugänglich, so dass wir auf die Führung verzichteten und mit dem Außenanblick Vorlieb nahmen.



So hatten wir Zeit, um gemütlich Essen zu gehen und durch die Stadt zu bummeln. In einer Chocolaterie gönnten wir uns dann eine heiße belgische Schokolade.



Am Abend sahen wir dann das Musical "School of Rock" im Her Majesty's Theatre.











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