Fountains Abbey, Brimham Rocks und Saltaire

Morgens fuhren wir nach Fountains Abbey und waren kurz vor der Öffnungszeit dort, so dass wir noch ohne Probleme einen Parkplatz bekamen.

Die berühmten Klosterruinen gehen auf eine Klostergründung von 1132 zurück. Eine Gruppe unzufriedener Mönche aus York suchte nach einem einfacheren und frommeren Leben und ließ sich in diesem Tal nieder.

Mit Hilfe der Arbeit der “Laienbrüder”, die auf den Anlagen des Klosters arbeiteten, wuchs der Wohlstand und so gehörte das Ordenshaus ab der Mitte des 12. Jahrhunderts zu den einflussreichsten des Landes.

Im 16. Jahrhundert dann bereiteten die Reformen Heinrichs VIII. dem Klosterleben ein Ende und die Anlage verfiel.

Heute kann man noch die beeindruckenden Ruinen der Kirche bewundern.

Das Gerippe der Fensterbögen ragt, obwohl es so fragil aussieht, immer noch empor und Teile der alten Gebäude der Klosteranlage sind ebenfalls erhalten.

Auf unserem Weg begleitete uns ein gut produzierter Audioguide, den man mit seinem eigenen Handy abspielen konnte.

Teile des Gemäuers wurden als Steinbruch für das Herrenhaus “Fountains Hall” verwendet, das teilweise ebenfalls zugänglich war.

Fountains Abbey gehört zusammen mit dem Studley Royal Water Garden zum UNESCO Weltkulturerbe.

Der Wassergarten und die Klosterruinen zogen schon im 19. Jahrhundert Touristen an, die durch die Parkanlagen schlenderten und die alten Gebäude besuchten.

Zu dem Gelände gehört auch ein Wildpark mit Rot-, Sika- und Damwild. Tatsächlich sahen wir auf unserem Weg auch einige Hirsche, die auf einer hohen Wiese grasten.

Am Ende unseres Rundwegs kamen wir noch am Chorister’s House (Ferienhaus) und der St. Mary’s Church vorbei.

Nachdem wir auf dem Gelände von Fountains Abbey deutlich mehr Zeit verbracht hatten, als ursprünglich gedacht, fuhren wir weiter zu den Brimham Rocks.

Die bizarren Felsformationen haben sich in der letzten Eiszeit ausgebildet.

Heute laden sie die vielen Besucher zum Klettern ein.

Auf dem Weg zum Visitor Centre kamen wir an vielen Felsen vorbei, auf denen Kinder und Jugendliche saßen oder versuchten, sie zu besteigen.

Als wir unseren Weg etwas weiter abseits des Parkplatzes fortsetzen, wurde es ruhiger und wir begegneten nur noch wenigen anderen.

Schließlich gingen wir weiter in eine schöne Heidelandschaft, in der nur noch vereinzelt Felsformationen zu sehen waren.

Nun begegneten wir fast niemandem mehr, genossen die schöne Aussicht und die Ruhe aber umso mehr.

Auf der Weiterfahrt ging es mal wieder durch sehr enge Straßen, auf denen kaum zwei normale Autos aneinander vorbeifahren konnten. Uns begegneten dann leider mehrere Traktoren mit Anhängern, ein Radlader und ein Mähdrescher. Nach viel Rangieren und nachdem wir Zuflucht auf einer Auffahrt fanden, schafften wir es aber schließlich, aneinander vorbei zu kommen.

Obwohl es inzwischen schon fast Abend war, legten wir noch einen Stopp in Saltaire ein.

Etwas außerhalb von Bradford hätte der reiche Tuchfabrikant Titus Salt ab 1851 ein Musterdorf für seine 3000 Arbeiter und ihre Familien errichten lassen.

Er nannte den Ort nach sich selbst und dem Flüsschen Aire, das durch die Region fließt.

Alle Gebäude wurden im Stil der italienischen Renaissance errichtet und bieten ein einheitliches Stadtbild, auch wenn jede Straße etwas anders gestaltet zu sein scheint.

Wir spazierten durch einige der Straßenzüge und sahen auch einige der Gemeinschaftsgebäude wie das Krankenhaus oder die alte Schule.

Auch an Arbeiter, die sich zur Ruhe setzten, wurde gedacht: Für sie gab es eigene Unterkünfte in einer Straße.