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Dolomiten / Südtirol

Veröffentlicht: 13.09.2023

5. September 23  Sillianerhütte > Dreizinnenhütte

Herrlicher Morgen mit Nebelmeer und bei uns in der Höhe schon recht warm. Nach etwa einem stündigen Marsch, benützte ich die Seilbahn um nach Sexten im Tal zu erreichen. Hier musste ich mein Portemonaie mit Barem auffüllen, da noch lange nicht alle Hütten mit Zahlungen mit Karten möglich ist. Im Gegensatz zu Slovenien wo dies möglich ist. So nun beginnt der Aufstieg  von ca. 1400 Höhenmeter zur Dreizinnenhütte. Zuerst durch den Wald noch angenehm kühl aber später wurde das Gelände offen und es wurde heiss. Ich staunte nicht schlecht als mir immer mehr Leute entgegen kamen, fand dann heraus, dass diese Hütte ein beliebtes Tages Ausflugsziel ist. Da die vergangenen Unwetter einen Teil des Wanderweges weg gespült haben waren Arbeiter daran einen Neuen zu Bauen! Oben angelangt, staunte ich ein Zweites Mal ob den vielen Leuten in dieser Hütte übernachten. Der Wirt sagte mir heute seien es etwa 140 Personen und es hatte noch vereinzelt Betten frei. Gewaltig was da oben abläuft in der Küche usw.  Das dritte Mal staunte ich über die drei Zinnen selbst, wie diese so da stehen!  Ist ein richtiges Naturereignis! Das Essen war gut und das Bier auch. Gut geschlafen habe ich trotz der vielen Leute.

6. September 23  Dreizinnenhütte > Dürrensteinhütte Plätzwiese

Es ist auch hier auf 2400 müM so, am Morgen beim ersten Blick aus dem Fenster einfach nur blauer Himmel. Welch Glück ich doch habe mit dem Wetter! Die drei Zinnen, ein wunderbares Motiv für Fotos bei aufgehender Sonne man kann sich fast nicht satt sehen. Die Tour geht aber weiter und so steige ich nach dem Frühstück den Weg hinunter bis zur Strasse im Tal, welche nach Cortina d‘Ampezzo führt in der Nähe beim Dürrensee. Herrliche klare Bäche begleiteten mich beim Abstieg, so entschloss ich mich kurzerhand meine Füsse zu Baden in einem der Bäche. Welche Wohltat! Unten angekommen gönnte ich mir eine kleine Zwischenverpflegung. Der happige Aufstieg von ca. 800 Höhenmeter zum Strudelkopfsattel bei der Mittagssonne hatte es in sich. Sehr steil und zum Teil ausgesetzter Weg verlangte alles von mir. Etwa auf 3/4 der Strecke überholte ich ein älterer Wanderer, und merkte sofort, etwas stimmt mit ihm nicht. Ich sprach ihn an und er sagte mir er müsse kämpfen und athmete sehr kurz und oberflächlich. Er sagte weiter, er gehöre zu einer Gruppe aus Deutschland und die anderen warten oben auf ihn. Sehr komisch dachte ich! Nach einigem hin und her gab er mir seinen Rucksack und so begleitete ich ihn bis zum Strudelkopfsattel, wo die anderen wie tote Hunde am Schatten einer Kriegsruine lagen, ausgenommen die Leiterin und ein Begleiter hielten Ausschau auf den Nachzügler. Ist auch eine Form von Gruppenkultur dachte ich. Die Gruppe hatte ein anderes Ziel als ich und so zog ich von dannen meinen Weg. Bei der Dürrenhütte angekommen, wurde ich das erste Mal schroff abgewiesen und vorgeworfen, ich hätte doch tel. Sollen, habe ich doch, sagte ich aber es gieng ja niemand ans Telefon! Der Wirt hatte vielleicht einen schlechten Tag. Etwa 20 Min. entfernt fand ich dann ein Zimmer in einem schönen Hotel, also machte ich kein schlechten Handel! Kleider waschen richtig duschen gutes gediegenes Essen waren dann meine Vorteile. Abend gerettet!! Ich probierte noch in der Seekofelhütte zu reservieren aber leider vergebens.

7. September 23. Plätzwiese > Seekofelhütte

Kleider trocken, schönes Wetter, reichhaltiges Frühstück so beginnt dieser Tag mit allem was man sich wünscht. Nach kurzem flachen Stück beginnt der Weg steil zu steigen und ich gewinne sehr rasch an Höhe. Beim Blick zurück sieht man die drei Zinnen wieder und beim vorwärts Blick eröffnen sich neue Landschaften. Kurze ausgesetzte Stellen sind zu überwinden, sogar ein Geröllkegel muss umwandert werden. Kaum auf der anderen Seite des Kegels beginnt es mehrmals zu rumpeln und es kullerten recht grosse Steine diesen Kegel hinunter mit viel Staub hinterher. Da traf ich zwei junge Schweizer an, mit denen ich dann eine Zeitlang gemeinsam wanderte. Obschon wir das gleiche Ziel hatten gingen wir verschiedene Wege. Jetzt führt der Weg über eine Terrassenförmigen Hang hinauf alles Karst Gestein was sehr mühsam zu bewältigen war. Weiter zieht sich der Weg nun über einen langen Grat und die Hütte erst kurz vorher zu erblicken. Die erste Handlung bei der Ankunft war, zu fragen ob für mich ein Schlafplatz vorhanden ist! Hatte Glück und konnte sogar in einem 7 Bett Zimmer als erster das Bett aussuchen! Die Hütte war voll, also beschloss ich, mich zu waschen und im Zimmer einzurichten. Mit den beiden Schweizern konnte ich wieder einmal jassen ( Bieter) und habe schlussendlich doch noch gewonnen. In dieser Hütte hatte es wieder einmal Steh WCs an die ich mich jetzt auch gewöhnt habe! 

 

8. September 23.  Seekofelhütte > Welsberg St. Martin

Auch auf dieser Hütte gibt es eine schöne Morgenstimmung zu Bestaunen. Wie gewohnt packen frühstücken und dann los marschieren. Der Weg führt zum Pragser Wildsee. Dieser Abschnitt ist steil und zum Teil auch ausgesetzt, das heisst mit Drahtseilen versehene Passagen wo ein bisschen kraxeln angesagt ist. Etwa eine halbe Stunde vor dem See staunte ich erneut, wie viele Leute in die Seekofelhütte aufsteigen. Ganze Gruppen von bis zu 20 Personen stiegen da hoch. Ob die alle übernachten weiss ich ja nicht. Sehr schön am Pragsersee der eingebettet ist zwischen bewaldeten Bergen. Ein richtiger Besucher Magnet der Scharen von Besuchern anzieht. Die Seekofelhütte ist in 2 1/2 Stunden erreichbar, was ich eher als sportlich anschaue. Der Weg zieht sich mehr und mehr durch Wälder und vorbei an Bauernhöfen ins Tal hinunter. Es wurde immer heisser und heisser! In Welsberg, der tiefste Punkt dieser Etappe, probierte ich ein Zimmer in St. Martin zu erhalten, was der Frau im Touristenbüreau auch nicht gelang. Für mich war der Weg in der Nähe der Strasse entlang nicht attraktiv genug und erst noch bei dieser Hitze! So entschloss ich mich in Welsberg zu bleiben und morgen früh mit dem Bus nach St. Martin zu fahren. 


9. September 23  Welsberg > Antholz Mittertal

Mit dem Bus angekommen, musste ich mich zuerst orientieren wo der Weg beginnt. Das war nicht ganz leicht, weilda Schilder waren „Privatweg Durchgang verboten“! Dank dem GPS fand ich dann die Lösung. Der Weg führte über eine Almstrasse über welche Holz zu Tale gefahren wurde und Kühe von der Alm ins Tal gefahren. Zum Teil bleiben die Rinder noch eine Woche oben. Der aufstieg zur Grüblscharte ist steil und lang. Von diesem Punkt aus siehst du zurück und vorwärts ganz weit unten,zum neuen Ziel, das ist Antholz Mittertal wo im selben Tal (Antholz Obertal) die bekannten Biathlon Rennen stattfinden. 2026 finden dort die Biathlon Wettkämpfe, anlässlich der Olympiade, statt. Mich erwartet im Tal ein sehr feudales Hotel, wo ich wieder Kleider waschen und ausgiebige Körperpflege machen konnte. 

10. September 23. Antholz Mittertal > Rieserfernerhütte 

Sonntag Morgen, wieder schönes Wetter zog ich los nur wissend das ca. 1500 hm zu bewältigen waren.aber nicht wie steil! Unten am Anfang war es gemütlich, ging durch den Wald und war noch kühl. Da kam mir ein Wanderer entgegen und wer war es? Es war Jürgen den ich vom Karnischen Höhenweg her kannte. Sehr herzliche und freudige Begegnung. Er wollte eigentlich am Samstag heim, aber das Wetter habe ihn noch auf die Rieserfernerhütte getrieben, so fahre er halt erst jetzt nach Hause. Der Weg schlängelte sich jetzt ob der Waldgrenze hinauf und wurde steiler und zum Teil ausgesetzt. Damit die Hütte von der Seite  zugänglich ist haben die Leute Treppen aus Holzstämmen an die Felswand gebaut! Zum Teil konnte man sich an zusätzlichen Seilen halten. Der Kunstweg dauerte eine gute halbe Stunde, ich musste immer denken, wie haben die das Material da hinauf transportiert und mit welchen Mitteln haben sie den gebaut? Auf jeden Fall kam ich sicher hinauf! 3 Leute waren wir die übernachteten und ear sehr gemütlich. In den Zimmern waren Brünneli zum sich waschen, nur das WC war auf dem Gang. Ich hatte sogar ein Zimmer für mich alleine.

11. September 23. Riserfernerhütte > Ahornach

Frühzeitig erwacht machte ich mich auf den Weg um den Sonnenaufgang zu erleben. Kaum oben, ging das Schauspiel los und es entstanden schöne Fotos. Rechtzeitig zum Frühstück zurück traf ich ein reichhaltiges Morgenessen an auf 2800 müM! Das braucht es auch für die heutige Etappe sie soll über 20 km sein. Was ich gestern alles hochgestiegen bin geht es heute alles wieder hinunter. Zu Beginn führt der Weg durch felsiges, steiniges Gebiet wo ich mich prompt verirrte. Dank dem GPS fand ich den Weg aber sofort wieder. Nun durchquerte ich Almgebiet und Wald bis ich im Tal auf die Hauptstrasse kam. Dort traf ich die Guardia di Finanza an, die Übungen mit ihren Suchhunden machten. War noch sehr interessant mit den 3 Polizisten zu sprechen. Jetzt waren ein paar Kilometer auf der Hauptstrasse zu bewältigen bevor  ein Aufstieg zu dem Höhenweg, der nach Ahornach führte. Ein wunderbarer Weg durch Almen und Wälder, wo ich übers Tal die Rieserfernerhütte noch einmal sehen konnte. In einem Natur- Kräuterhotel übernachtete ich wo ich noch die Kräutersauna benützen konnte. Kleider waschen usw. hatte auch noch platz. Herrliches Nachtesse ( Gordonbleu aus Selleriescheiben und Brie).

12. September 23   Ahornach > Chemnitzerhütte

Nach einem feudalen Frühstücksbuffet zog ich los. Zuerst etwa 5 km. herrlichen Waldweg bevor ich zur Speickbodenbahn kam, mit der ich einige Höhenmeter überwinden konnte! Das gönnte ich mir, denn das war wieder eine längere Etappe. Der Weg führte hier wieder sehr viel über den Bergkamm auf und ab über Stock und Stein. Unterwegs schöne Begegnungen mit allerhand Leuten. Auch der Blick zurück hatte es in sich, denn ich konnte die 3 Zinnen und den Dürrenstein sehen, wo ich vor ein paar Tagen auch war! Am Schluss der Etappe wurde es noch happig, denn es waren wieder klettern durch grosse Felsbrocken und zum Teil mit Drahtseilen versehene Wegpassagen zu bewältigen. Zum Schluss noch einen kurzen steilen Aufstieg zu bewältigen bevor ich sehr herzlich von den Hüttenwirte-Familie empfangen wurde. Sehr tollen Abend mit den Leuten erlebt, denn es hatte eine Gruppe aus Chemnitz da, die uns viel geschichtliches erzählten. Herzliche Atmosphäre während des ganzen Aufenthalts. Etliche Leute kamen auch vom Tal um etwas zu Essen und trinken nach dem Feierabend, denn mit dem Auto kann man nahe an die Hütte fahren.

13. September 23  Chemnitzerhütte > Pfunders

Für heute war Regen angesagt, das heisst, den Regenschutz zu Oberst griffbereit packen. Nach dem Frühstück gab es einen Abstieg zum Neves Stausee zu gehen und man staune, noch bei gutem Wetter. Beim Gegenaufstieg änderte das Wetter zusehend und kam noch trocken in der Edelrauthütte an. Aber kaum da fing der vorhergesagte Regen an. Jetzt in den sauren Apfel beissen, Regenkleider überstreifen und los geht es wieder Bergab durch den Regen. Da der Weg sehr rutschig war brauchte ich beide Hände um mit den Stöcken zu gehen und mich im Gleichgewicht zu halten. Ich war weit und breit der einzige der unterwegs ist, dachte ich. Um die Mittagszeit in einer Almwirtschaft traf ich auf etliche Wanderer die auch auf einer Regentour sich dort stärkten. Kaum wieder unterwegs fing es erneut wieder zu regnen an und diesmal ohne Unterbruch bis ins Dorf Pfunders wo ich übernachtete. Eigentlich wäre der Weg kürzer gewesen, aber weil auf dem Höhenweg in Dun das Rifugio geschlossen ist, muss man etwa 6 km. ins Tal hinunter steigen zum übernachten. Im Gasthaus Brugger war ich dann wieder am trockenen und konnte mich gut erholen.

14. September 23. Pfunders > Pfitscherjochhaus

Heute Morgen kein Regen mehr aber auch nicht einfach Sonne wie ich mich gewohnt bin. Einmal in Dun angekommen führte der Weg mich durch Almen wo die Rinder und Kühe noch am weiden waren war ein schöner Anblick und die Sonne schien auch noch dazu. Weiter Bergauf war das mit der Sonne dann auch vorbei und es wurde immer windiger. Bei der letzten Alm konnte ich mich mit einem Apfelschorle und Apfelstrudel verköstigen bevor es sehr steil zur Gliederschsrte auf ca. 2600 müM. hinauf führte. Ganz Mutterseelenallein stieg ich hinauf und auf der Anderen Seite den steilen Weg wieder hinunter. Hier eröffnete sich ein Blick auf noch vorhandene Gletscher die leider auch sehr geschrumpft sind. Der Weg zog sich jetzt nicht mehr so steil zu den Weiden hinunter, aber hier konnte ich auch sehen wie starke Regenfälle dem Wanderweg zugesetzt hatte. Von 2600m bis auf 1700m alles hinunter bevor es wieder 500hm bergauf zu Pfitscherjochhütte anstieg. Im oberen Teil dieser Strecke kam dann Wind auf und so stark, dass ich die Windjacke anziehen musste. Ganz überraschend stand ich dann vor einer grossen Hütte die neben einer alten zerfallenen Militäranlage steht. Wunderbare Zimmer schöne Dusche mit warmem Wasser und einem warmen Radiator, so wie saubere neuere WC Anlagen machten mit dem guten Essen diesen Aufenthalt unvergesslich. Dass das meine letzte Übernachtung auf italienischem Boden war merkte ich erst am nächsten Morgen beim weiter wandern.


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