PeruGirl - Ein halbes Jahr unter Lamas
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Die ersten Tage

Veröffentlicht: 05.09.2016

"Jetzt bin ich eine von denjenigen. Eine von denjenigen, die mit einem Bagpackerrucksack, der fast größer und sogar fast schwerer (zumindest gefühlt ^^) ist als sie selbst, auf dem Flughafen sitzen und warten: Auf den nächsten Flug, auf das große Abenteuer und auf all die Dinge und Erlebnisse, die sie auf ihrem Weg erwarten werden."

Genau das sind meine Gedanken, als ich vor zwei Tagen nachts auf dem Flughafen in Lima sitze. Völlig fertig und übermüdet von der Reise und im Wissen, dass ich noch zehn Stunden bis zu meinem Anschlussflug nach Cusco haben werde, die ich irgendwie totzuschlagen habe, durchströmen mich gemischte Gefühle. Ich weiß, dass nun ganz bald einer meiner ganz großen Träume in Erfüllung gehen würde. Schon so lange habe ich mir gewünscht, nach dem Abi ins Ausland zu gehen, um einmal all den Alltag hinter sich zu lassen, neue Erfahrungen zu sammeln und eine neue Perspektive zu gewinnen. Und so sitze ich nun auf dem Flughafen in Lima und kann kaum glauben, dass es nun endlich soweit ist. Ich kann es ehrlich gesagt sogar eigentlich fast nicht erwarten, endlich anzufangen. Und dennoch ist das nicht alles. Plötzlich überkommt mich eine Angst, die ich kaum beschreiben kann. Angst vor dem, was da auf mich wartet: Angst vor dem völlig Neuen und vor allem vor der ganz anderen Welt, die mich noch überwältigen wird wie ich nun zwei Tage und mit einem bisschen mehr Wissen später sagen kann.

Durch den langen Aufenthalt hatte ich viel Zeit nachzudenken, doch im Nachhinein möchte ich das nicht missen! Ohne damit gerechnet zu haben, habe ich allein auf dem Hinweg einen Franzosen, zwei Engländer, einen Tschechen, einen Peruaner und zwei Amerikaner kennengelernt. -Menschen, die vielleicht einen anderen Plan haben und ein anderes Ziel hier in Peru verfolgen, doch es sind Menschen, mit denen man sich austauschen kann und die in einer gewisse Weise doch in der in der gleichen Situation stecken wie man selbst. Das tut nicht nur sehr gut, sondern man hat auch Connections für alle möglichen Orte auf der Welt, falls man doch mal in den weiteren Genuss des Reisens kommen sollte ;)

Inzwischen sind schon einige Stunden vergangen. Es ist Abend und ich sitze in einer Wohnung in Cusco auf über 3000 Meter Höhe mit drei anderen Freiwilligen, die wie ich die verrückte Idee hatten, ein paar Monate in einem total fremden Land zu verbringen. Ich spüre, wie ich langsam ankomme und das tut gut. Der Jetlag wird mir das Gefühl vermutlich heute Nacht zwar wieder zunichte machen, aber das ist in Ordnung. :D

Cusco ist einer der größten Städte Perus und liegt mitten in den Anden. Auch wenn ich wirklich noch nicht lange hier bin, haben wir uns schon oft gefragt, wieso irgendwann irgendjemand auf die Idee kam, mitten in den Anden eine Stadt mit knapp 350.000 Einwohnern zu gründen.^^ Doch es kam offensichtlich wie es kommen musste und so ist hier eine Stadt entstanden, die vollkommen von Bergen umgeben ist. Was wirklich schön aussieht, bedeutet aber leider auch, dass es - wie in den Bergen so üblich, trotz der Nähe zum Äquator sehr kalt wird. Was tagsüber doch sehr angenehme zwanzig Grad werden können, sind nachts dann leider doch nur knapp über 0 Grad - Temperaturen, sie sich in einer Wohnung ohne Heizung nur mit Pullis, Wolldecken und viel, viel Tee aushalten lassen. Doch da da ich die ersten Tage bisher überlebt habe, bin ich sehr zuversichtlich, dass ich mich weiterhin an die Kälte gewöhnen werde und nicht als Eisstatue ende. ;)

Wir haben zwar schon vieles in der Stadt gesehen, die voll mit der Geschichte der Inkas gefüllt ist und in der Taxi fahren quasi nichts kostet, dafür der Verkehr aber deutlich Nerven kostet, doch wenn morgen der Sprachkurs beginnt, stehen damit noch viele weitere Ausflüge an, auf die ich mich sehr freue. Peru hat einiges zu bieten und das weiß ich sogar, ohne dass ich mir ein Wort des Reiseführers, den ich eigentlich auf meiner langen Anreise lesen wollte, angeschaut habe.^^

Cusco ist erst der Anfang vieler Erlebnisse hier in Peru und das ist gut zu wissen.

Antworten (1)

Renate
Liebe Helena, danke für den ersten Bericht. Es hört sich wirklich spannend an.

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