Peru-Cusco
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Abenteuer Dschungel

Veröffentlicht: 16.11.2019

Nach einer relativ ruhigen Woche, mit einem kurzen Krankenhaus Aufenthalt und einigen Übelkeitsattacken, entschloss ich mich gegen aller Ratschläge doch nach Tambopata mitzufahren. Wann geht man denn so schnell wieder in den Dschungel?! Also auf ging es 12 Stunden Busfahren, nächster Stopp: „Puerto Maldonado“ die letzte richtige Stadt bevor der Dschungel beginnt. Dort früh angekommen fühlte ich mich endlich wieder besser und entschied mit den anderen noch etwas essen zu gehen. Ein sehr tolles und vor allem leckeres Frühstück/Mittagessen gönnten wir uns. Dann ging es auch schon los, mit der großen Nussschale ab über den Fluss, (keine Ahnung mehr wie dieser hieß, aber er Mündet wie alle anderen auch im Amazonas) vorbei an Palmen, Bananenbäume und sehr, sehr viel Natur. Nach einer halben Stunde kamen wir dann bei unserer Unterkunft für die nächsten 2 Nächte an. Da kann man nicht mehr viel sagen außer „WOW“.


Einfach wie im Paradis und ringsherum nichts außer dem Riesen großen Regenwald, Tambopata ist nämlich ein Naturreservat im Amazonas Regenwald. Der einzige unangenehme Punkt, ich hab glaube ich noch nie so heftig und viel Geschwitzt, wie in den 4 Tagen dort. Kaum angekommen ging das volle Touri-Programm auch schon los. 
Tambopata ist für eine ganz besondere Sachen bekannt, die Hängebrücke über den Dschungel. Und ich bin bekannt für meine Höhenangst, super Kombi aber ich dachte es wird schon nicht so schlimm. Tja als ich dann davor stand... Sagen wir es mal so, ich hatte definitiv nicht mitbedacht, dass zum einen man erst einen 30 Meter hohen Turm erklimmen muss und das wir uns in Südamerika befinden wo die Bauweise sehr fragwürdig ist. Einfach perfekt um mir die Angst zu nehmen! Als ich dann wie durch ein Wunder fast oben auf dem Turm war, bemerkte ich wie die ganze Konstruktion bei jeder Bewegung wackelte. Ab diesem Punkt dachte ich mir nur „Vergesst es mich kriegen dort keine zehn Pferde rauf!!!“. Leider hatte ich da die Rechnung ohne unseren Guide gemacht. Blöd gelaufen. Also lief ich wie auf rohen Eiern die letzten Treppen hinauf, nur um mich Auge in Auge mit einer sehr fragwürdigen Holzleiter wiederzufinden in 30 Meter Höhe. Da kam definitiv ganz viel Freude bei mir auf. Naja mit der Hilfe von unserem mega coolen Guide und sehr langsamen Schritten überquerte ich die Brücke und war echt sehr stolz auf mich, nicht ohnmächtig geworden zu sein. Glückliche darüber auf der anderen Seite angekommen zu sein, fragte ich mich nun wo denn die Leiter nach unten war. Überraschung, Überraschung da war keine, denn es war nicht nur eine Brücke sondern verdammte drei Hängebrücken. Ungefähr ab diesem Moment war geistig bei mir nicht mehr viel los, wie ein Zombie lief ich einfach den anderen hinter her, da half auch der wunderschöne Ausblick absolut nichts. Um der ganzen Sache das Sahnehäubchen aufzusetzen, ging die letzte Hängebrücke auch noch bergauf. Mein T-shirt war klitschnass und meine Nerven lagen blank, ich wollte einfach nur noch runter. Auf wundersame Weise erreichte ich den Turm wo man wieder runter laufen konnte. Während die anderen noch mit der Zipline fuhren, wofür ich sie definitiv alle als komplett lebensmüde abstempelte, lief ich schon mal langsam runter. Die Freude die mich überkam als ich endlich wieder festen Boden unter meinen Füßen hatte, lässt sich definitiv nicht in Worte fassen. Als wir uns dann eine Minute auf dem Rückweg Richtung Unterkunft befanden, entschied sich mein Körper mein tolles Essen wieder zu Tage zu befördern. Also übergab ich mich rekordverdächtig mitten im Dschungel. Sehen wir es positiv ein Teil von mir wird immer im Dschungel bleiben.

Nachdem ich mich dann von dem Schreck erholt hatte, ging es weiter im Programm. Mit dem Kajak ein bisschen über den Fluss paddeln, die ersten fünf Minuten war alles schön doch bei der Hitze der man dort ausgesetzt ist wird alles schnell sehr anstrengend. Angekommen bei der Affeninsel, freute ich mich schon mega darauf kleine Kapuzineräffchen zu sehen. Leider war das Glück nicht mit uns und die Affeninsel wurde an diesem Tag nicht ihrem Namen gerecht. Das Highlight des ersten Tages war aber definitiv die Nacht-Boot-Fahrt, bei welcher wir Kaimane aus nächster Nähe sehen konnten. Einfach nur mega cool. Nach einem langen aufregendem Tag ging es dann auch ins Bett, denn der Wecker sollte um 4:30 Uhr wieder klingeln. Hoffend und betend, dass man keine ungebetenen Nachtgäste hat, wie zum Beispiel eine Tarantel, gingen wir schlafen. 
Am nächsten Morgen ging es frisch und munter wie wir waren auf einen 3 km langen Fußmarsch mitten durch den Dschungel, und das lässt einen definitiv Sprachlos werden. Am Ende der Wanderung fuhren wir dann noch mit einem Boot über einen See der sich aufgrund vom wachsen der Palmen vom Fluss abgetrennt hat. Dort konnten wir eine ganze Menge Otter sehen und einen auch beim Essen beobachten, was die kleinen niedlichen Tiere dann ganz schnell zu Bestien mutieren lässt, aber irgendwie war es auch niedlich wie er dem Fisch den Kopf abgerissen hat. Die Bootsfahrt war eigentlich ganz schön, aber nach 2 Stunden mitten in der prasselnden Mittagssonne, waren wir dann alle aber trotzdem froh im Schatten der Bäume wieder angekommen zu sein.

Zurück bei unserer Unterkunft hatten wir den restlichen Tag Freizeit, also ließen wir uns in die Hängematten fallen und baumelten in der Nachmittagssonne etwas. Am späten Abend gab es dann nämlich noch eine Nachtwanderung. Die Tarantel am Baum vor unserer Hütten zu begrüßen hätten mir dann vorm schlafengehen doch ersparten bleiben können. Nachdem ich dann noch eine kleine Fledermaus aus unserem Zimmer befreit hatte, traten wir dann die zweite und somit leider schon letzte Nacht im Dschungel an. Um 4 Uhr morgens ging es dann aufs Boot auf zu den Papagei- und Lorifelsen. Tausende Vögel die an einem Fels das Salz ableckten, war auf jeden fall sehr farbenfroh. Auf dem Rückweg sahen wir dann noch ein Faultier was echt mega witzig war. 
Nach einem missglückten Angel Versuch, dafür aber mit sehr viel Spaß und einem Bootsfahrer der sich ein Hanfblatt aufs Bein tätowiert hatte. Der Abschluss unserer Dschungeltour war der Besuch bei einer einheimischen Familie. Eines der mit interessantesten Erlebnisse meiner ganzen Reise in Südamerika. Die Einfachheit ihres Lebensstils und auch das optische auftreten von der Familie war etwas was ich zuvor nur in Filmen gesehen hatte. Wir wurden auch gleich mit der typischen Gesichtsbemalung geschmückt und in die Kunst des Feuer machen und Bogenschießens eingewiesen. 

Nach den ganzen Erlebnissen ging es dann beim Sonnenuntergang mit dem Boot zurück zum Busterminal, wo wir dann dem Dschungel Lebewohl sagen mussten. Mein Abenteuer im Amazonas Regenwald wird mir auf jeden fall noch eine ganze Zeit im Gedächtnis bleiben und ich würde jeder Zeit wieder dorthin, zurück in das absolute Paradies.


Weiter Infos folgen...   






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