Tag 1: Über den Col des Ayes nach Saint Véran

Mehrere Schwärme Fliegen umgeben uns und wir fühlen uns ein wenig wie Kuhfladen. Die Pause im Anstieg auf den Col des Ayes verbringen wir daher im Gehen, obwohl wir die ersten 600 m HD oft über eine improvisierte Schotterpiste hochgefahren sind und zumindest ich meine Beine schon spüre. Es bringt aber nur bedingt etwas und an mir finden sogar zusätzlich Bremsen gefallen, die dann spontan auch stechen.

Dabei fing die erste Etappe doch sehr gemütlich bei einem schönen Frühstück und guter Laune an. 

Kurz nach dem Start um 8:30 allerdings geht es gleich sehr sportlich teilweise über steile Skipisten bergauf, die bereits die ersten Körner kosteten, allerdings gab es in der ersten längeren Abfahrt nach Briançon auch bereits ein paar nette Trails zum Warmwerden.

Zu Briançon selber kann ich nicht viel sagen, außer dass dort gerade ein Kletterweltcup stattfand und wir von da aus  den großen Anstieg auf den knapp 2500 m hohen Col des Ayes starteten. Das Strässchen wird bald gesperrt und auf eine staubige Piste geleitet, auf der uns sehr häufig dann Autos mit Ausflüglern überholen…

Wir verlassen den wenig gemütlichen Pausenplatz und fahren weiter in der Sonne und unsere beiden Kraxelexperten gewinnen Meter im Meter Vorsprung auf die Restgruppe.

Ich fühle mich so bedingt fit und bin auch schlapp und kämpfe mich hoch. Auch die Mittagspause 300 m HD unter dem Col hilft mir nicht wirklich.

Die letzten 300 m HD müssen dann geschoben (Sxhwyzerdütsch: gestossen) werden. Komischerweise komme ich dabei zu Kräften und komme gleich hinter dem „MTB und sonstige Sportarten Marathonler“ Josef aus Südtirol am Col an. Ich bin glücklich, freue mich und darf abklatschen 🙌 

Wir genießen die tolle Aussicht und fahren anfangs steil und eng ab. 

Mitten auf der Abfahrt hat überraschenderweise der Co Guide einen Platten den wir gemeinsam reparieren. Interessanterweise hat “der Dütsche” den passenden Schlauch dabei 😇

Die weitere Abfahrt ist sehr abwechslungsreich und wir kommen in Brunissard im Tal raus. Von dort shuttlen wir die Passstraße zum Col d‘izoard ein Stück hoch (Lebensgefahr für Radfahrer) um dann nochmal 160 m HD zum Ausgangspunkt des großen Trailfinales zu gelangen. 

Wir fahren über schmale Serpentinen, Waalwegen, schönen Flowtrails und am Ende auf sehr steilen mit Wurzeln und Felsen durchsetzten Trails hinab nach Chateau Ville-Vieille. Nicht alle fahren den letzten Abschnitt und einige Wanderer schauten etwas überrascht, als wir an ihnen  im steilen Felsgelände passieren. Leider gibt es davon keine Bilder…

Der Tag war sehr anstrengend mit 1740 m HD Auffahrt (Shuttle natürlich nicht mitgezählt) und dem mühsamen Anstieg.