Oregon, Washington State & Vancouver Island
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Vancouver Island - Port Alberni-Lake Cowichan-Duncan

Veröffentlicht: 24.08.2019

Donnerstag 12.7.

Vor 9 Uhr sitze ich schon im Auto und fahre zum MacMillan State Park, in dem riesige alte Bäume stehen. Die ältesten sind um die 800 Jahre alt, der höchste ist 76 Meter hoch. Der Wald ist schön und ruhig, wenig Besucher um diese frühe Stunde! 


MacMillan State Park




Der Wald erinnert an die zahllosen anderen Wälder, die wir an der Küste von Oregon gesehen haben. Nach einer Stunde guter Waldluft fahre ich weiter Richtung Süden. 



Da nirgendwo erkennbar war, ob die Straße, die durch die Hügel zum Lake Cowichan führt, wirklich asphaltiert ist oder nicht, entscheide ich mich dann doch für die Fahrt über den Highway 19 und erreiche schon vor 12.00h mittags mein Tagesziel. 

Lake Cowichan

Es ist etwas blöd, am Lake Cowichan einen ruhigen Platz zu finden, vorzugsweise noch mit Toilette. Entweder es steht der Wald bis ans Wasser und selbiges ist unzugänglich, oder aber es sind Privatgrundstücke. Ich fahre bis Halfmoon Bay und wieder zurück und finde dann neben einem Campingplatz einen öffentlichen Badeplatz. Leider sind hier am See auch die Campingplätze mit Schranken versehen, so dass man – anders als in den USA – nicht einfach den Zugang nehmen kann. Mein blauer Beach Chair erweist sich einmal mehr als genial und ich sitze rund 2 Stunden in der Sonne und lese. Der Badeplatz hier füllt sich jedoch mit sehr laut quatschenden Müttern und ihren noch lauter kreischenden und heulenden Kleinkindern und ich fahre um 14.30h dort weg.

Entlang des Nordufers komme ich zu einem Ort, der den lustigen Namen Youbou trägt. Hier endet die offizielle Straße. Hätte ich vorhin den Weg durch die Hügel genommen, wäre ich hier rausgekommen. Allerdings hört die Asphaltierung ein paar Meter weiter auf und es steht hier ein Schild, dass die nächsten 100 km keine Schilder oder Pflege der Straße erfolgen und ich sehe schon 30 Meter weiter die ersten großen Löcher in der Straße. Also war die Entscheidung für Hwy 19 vorhin goldrichtig. Hier wäre ich mit meinem Auto nicht weitergekommen. Ich finde zwischen Wohnhäusern in Youbou einen öffentlichen Zugang zu einem Badeplatz mit Steg und klappe einmal mehr meinen blauen Stuhl im Schatten einer riesigen Pinie aus.

Am Lake Cowichan

Ab 16.00h kommt die Sonne nochmals raus und ich fahre um 18.00h los nach Duncan, wo ich heute übernachten will. Der Weg von 40km ist kein Thema. Ich fahre auf einer Straße, die auch den allseits präsenten log trucks, den LKWs mit Tonnen geschälter langer Baumstämme, als Straße dient. 

Die Wunden, die man hier in die Wälder an den Hängen geschlagen hat, sind riesig und Umweltaktivisten haben die Straßenschilder, die offiziell vor den log trucks warnen mit eigenen Parolen überklebt. 


Dass es hier überhaupt diese Warnschilder gibt, ist schon paradox. Diese log trucks sind meist mit einer affenartigen Geschwindigkeit, deutlich über der erlaubten Grenze, unterwegs, was sicher nicht der Sinn der Warnschilder sein kann.



Ich verfahre mich kurz und finde dann aber um 19.00h das sog. „Rosedale Manor“. Auf Google Street View ist das noble Nachbarhaus abgebildet, mein „Manor“ (Herrenhaus) ist die schäbige Bude daneben. Das einstöckige Haus mit Holzschindeln und abblätternder Farbe an den Balkons hat vier Eingänge. Am sogenannten Haupteingang gibt es eine Liste mit Wohnungen und deren Telefonnummern. Daneben eine Telefontastatur mit Gegensprechanlage. Nur welche Wohnung habe ich? Meine Online-Reservierung bei booking.com sagt dazu nichts. Es gibt zwei Telefonnummern für „möblierte Apartments“, deren 12stellige Telefonnummer ich für eine Viertelstunde abwechselnd in die Telefontastatur neben dem Klingelbrett eingebe, ohne, dass sich auch nur ein Hauch einer Reaktion ergibt.

Rosedale Manor...

Glücklicherweise kommen kurz darauf andere Leute an, die hier wohnen und bieten mir an, mich ins Haus zu lassen. Na gut, notfalls schlafe ich eben im Flur. Im Hauseingang gibt es ein Münztelefon! Der nette Kanadier wirft zwei Quarter ein und wählt eine der Nummern, die draußen für die furnished apartments standen. So komme ich nach gut 30 Minuten Sucherei wenigstens mit der Verwaltung in Kontakt, die meint, dass ich 30 Minuten vorher hätte anrufen müssen und dass booking.com das nie jemandem mitteilt und sie von denen auch nicht meine email-Adresse erhalten habe. Aha…!

Nun warte ich also nochmals eine Viertelstunde bis die Putzfrau mit dem Wohnungsschlüssel kommt und mir eine große Ferienwohnung öffnet. Bei der Abrechnung mit der Kreditkarte will sie 200 Dollar, ich habe aber eine Bestätigung für 100$ und sie meint nun, booking.com hätte mich für 2 Nächte eingebucht. Gut, daß ich den Ausdruck der Buchungsbestätigung dabei habe, wo selbst für Nicht-Deutsch-Verstehende die Daten und der Preis unzweifelhaft lesbar sind. Also zahle ich nun 100 Dollar und sie bringt mir noch eine Flasche Wein. Wir verstehen uns : - )

Um 20.00h hocke ich dann endlich beim Abendessen um die Ecke bei Boston Pizza und gönne mir ein großes Bier. Gut, dass der Weg zum Haus nicht weit ist. Richtig fahrtüchtig bin ich jetzt nicht mehr. Die Wohnung hat eine Mini-Terrasse, auf der ich bis zum Dunkelwerden noch sitze und den Wein ausgiebig „teste“. Bin früh im Bett.

Fahrtstrecke: 240 km

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