On Tour again
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Von Baabe nach Greifswald

Veröffentlicht: 05.07.2024

Dieser Tag hatte es in sich. Wir wussten, dass wir mit ziemlicher Sicherheit nass werden würden,  da spätestens ab Mittag eine breite Regenfront von West nach Ost übers Land ziehen sollte. Es bestand eine kleine Hoffnung, wenigstens die Gleiwitzer Fähre noch trocken zu erreichen. Dass das nicht geklappt hat, lag an mehreren Dingen. Zum einen waren wir bei stürmischen Gegenwind deutlich zu langsam. Zudem hatten wir nicht realisiert,  dass wir am Anfang der Strecke eine kleine Fähre nutzen mussten. Die Betriebszeit der Fähre begann aber erst um 09.00 Uhr. Wir waren aber schon 20 Minuten früher da, da wir uns extra mit der Abfahrt beeilt hatten. Zum Anderen kam die Regenfront deutlich früher als erwartet. Also rein in die Regenkluft und munter Richtung Süden gestrampelt, bei hügeligen Gelände, extrem starken Gegenwind und von Minute zu Minute stärker werdenden Regen. Etwa 5 km vor der Fähre kam uns eine Radfahrgruppe entgegen, von denen uns einer etwas zurief, was ich nicht genau verstand, ich meinte aber das Wort "zu" verstanden zu haben. Mit böser Vorahnung habe ich an der nächsten Stelle, wo es einigermaßen regengeschützt war, angehalten und bei Google nach aktuellen Informationen zur Fähre gesucht. Da stand dann tatsächlich,  dass die Fähre wegen Sturms den Betrieb für heute eingestellt hatte. Also hieß das umplanen. Da wir unsere Unterkunft in Greifswald schon gebucht hatten, blieb uns nichts anderes übrig als nach Stralsund zu fahren und von dort mit der Bahn nach Greifswald. Das hieß auch, weiter gegen den stürmischen Westwind mit Dauerregen. Als wir endlich am Stralsunder Bahnhof angekommen waren, hörte der Regen auf und es kam sogar die Sonne raus. Einen kurzen Gedanken, noch mit dem Fahrrad nach Greifswald zu fahren, haben wir rasch in Anbetracht der durchnässten Kleidung verworfen. In Greifswald angekommen das nächste Chaos. Ich bemerkte beim Aussteigen, dass mein Hinterrad platt war - das allererste Mal während wohl schon bald 10000 km Fahrradtour. Wir wollten es versuchsweise wieder aufpumpen, um zu sehen, ob es die Luft hält. Leider war die Luftpumpe, die ich auf allen Fahrradtouren mit hatte (und nie gebraucht habe) defekt. Da wir ja Gott sei Dank in Greifswald waren und nicht irgendwo in der Pampa, ist Dietrich mit seinem Fahrrad zum nächsten Baumarkt gefahren und hat eine Luftpumpe gekauft. In der Zwischenzeit hatte mir ein netter Radfahrer seine Pumpe geliehen und ich hatte versucht, den Reifen aufzupumpen– vergeblich. Damit war klar dass wir reparieren mussten. Also zunächst der Versuch das Loch zu lokalisieren und zu flicken. Ersteres ist uns tatsächlich gelungen, das Flicken scheiterte aber dann, dass die Vulkanisiermasse aus dem Flickzeug eingetrocknet war. Aber kein Problem, ich hatte ja einen Ersatzschlauch mit. Flugs das Hinterrad ausgebaut und den alten Schlauch entfernt. Das nächste Problem – das Ventil von meinem Ersatzschlauch passte nicht durch das Loch in der Felge. Also bin ich dann noch einmal mit Dietrichs Fahrrad zum Baumarkt gefahren und habe sowohl neues Flickzeug als auch einen neuen Schlauch gekauft. Es war dann noch extrem mühsam, mit der neu gekauften Pumpe den Reifen wirklich gut aufzupumpen. Es hat aber dann gereicht um unser Hotel zu erreichen. Jetzt ist erst einmal Trocknungs-Management angesagt.

P.S. Bilder vom Regen gibt es nicht

 


 

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