On The Road To Thailandonesien
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vakantio.de/ontheroadtothailandonesien

Der Winter naht

Veröffentlicht: 20.01.2019

Hallöle ihr Lieben!
Wow, gut 2 Wochen habe ich nichts von mir hören lassen. So viel zum Thema: Ich schreibe wieder regelmäßiger. Huiuiui, da weiß ich gar nicht so genau wo ich anfangen soll. Vermutlich am besten einfach am Anfang, oder?
Also....
Nachdem ich drei Tage in Bangkok verbracht habe um einfach erstmal wieder in Thailand anzukommen, habe ich direkt einen Nachtbus nach Chiang Mai gebucht. Also bin ich quasi ohne Umwege direkt in den Norden gestartet mittels Nachtbus. Dank Nachtbus durfte ich die ersten 4 Tage in Chiang Mai meine Zimmerdecke bewundern, da ich wirklich krank geworden bin. Ich lag dementsprechend wirklich nur mit Fieber im Bett und habe vor mich hin gedöst um schnellstens wieder gesund zu werden - das hat auch geklappt (ich bin wieder fit wie ein Turnschuh). Nachdem ich mich wieder einigermaßen fit gefühlt habe, habe ich ein wenig die Altstadt erkundet und bin einfach nur am Kanal langspaziert, denn das hatte etwas total friedliches. Schließlich habe ich sogar Pedro (den brasilianischen Backpacker) wiedergetroffen, und wir haben uns überlegt uns den Sonnenaufgang vom „Wat Phra Doi Sutep“ (Tempel) anzuschauen. Also sind wir gegen 6 Uhr morgens mittels Scooter in den Nationalpark hoch zum Tempel gefahren, denn von dort aus hatte man einen wunderbaren Blick über Chiang Mai. Und dieser ohnehin schon epische Moment wurde noch wertvoller als ich genau dort die Nachricht gelesen habe, dass ich von nun an zweifache Tante bin. Wow, das war ein ganz schön schöner Moment. Eine kleine süße Noemi wartet von nun an zu Hause und verzaubert alle um sie herum (und sogar schon mich, obwohl ich so weit weg bin). Dementsprechend waren die nächsten Tage auch etwas härter und ich hätte ehrlich gesagt sehr gerne einen Flug nach Hause gebucht, einfach weil ich die kleine Maus in den Arm nehmen und gerne „Hallo“ sagen wollte und auch immer noch möchte. Doch bevor ich voreilig meine Reise abbreche, dachte ich mir, dass vielleicht ein Ortswechsel mich ein bisschen von den Heimweh-Gedanken abbringt. Also habe ich relativ spontan einfach einen Bus nach Pai gebucht, was eine wunderschöne kleine Stadt mitten in den Bergen ist. Die Fahrt dorthin war einfach nur fantastisch, da man einen Weg mit 762 Kurven vor sich hat. Ich saß ganz vorne im Bus und hatte wirklich Spaß (und habe dementsprechend gegrinst wie ein Honigkuchenpferd), während sich die anderen teilweise bei jeder Kurve verkrampft panisch am Sitz festgekrallt haben. Das hat es für mich ehrlich gesagt sogar noch lustiger gemacht. Pai ist wirklich sehr gemütlich und wirklich eine Stadt zum Wohlfühlen. Jedoch auch zum Frieren am Abend. Durch die Berge wird es abends wirklich sehr kalt. Nachts werden bis zu 15 Grad und am Tag sind dann trotzdem 30 Grad. Ja, ich weiß, für euch sind die 15 Grad momentan überhaupt gar nicht kalt. Mein Körper hat sich nur mittlerweile schon sehr an die angenehmen 30 Grad gewöhnt, sodass ich das Gefühl habe der Winter ist angebrochen. Das ist dann also dieses Jahr mein Winter, in dem ich sogar friere wie zu Hause, obwohl ich in Asien bin. So war ich echt gezwungen mir eine Strickjacke zu kaufen, weil ich (unvorbereitet wie ich war) mit kurzer Hose und kurzem Top auf den Nachtmarkt gegangen bin und nach einer Stunde Laufen eine Dauergänsehaut hatte. Aber da es hier in Pai eh überall so schöne Alternative Läden gibt, war das auch nicht so schlimm. Und da es nachts verhältnismäßig so kalt wird, gibt es unglaublich flauschige Decken (ähnlich wie eine Daunendecke) und ich wusste echt nicht, dass eine dicke warme kuschelige Decke meine Schlafqualität so beeinflussen kann. Aber so kann man sich richtig einkuscheln, und ähnlich wie im Winter zu Hause nur die Nasenspitze raushalten. Ja, so gut und tief habe ich lange nicht mehr geschlafen. Was eine Decke alles bewirken kann. :)
Auch nachdem ich eine Wanderung den ganzen Tag über zum Wasserfall gemacht habe, habe ich geschlafen wie ein Baby. Gewandert bin ich ungefähr 7 Stunden, wobei ich beim Rückweg vor allem ziemlich schnell laufen musste, weil ich nicht im Dunkeln im Dschungel sein wollte. Abends war ich dann dementsprechend ziemlich geschafft und bin innerhalb von 2 Minuten eingeschlafen, obwohl ich eigentlich nur „kurz mal die Füße hochlegen“ wollte. Am nächsten Tag wollte mir das Universum anscheinend ein kleines Zeichen geben. Denn lustigerweise habe ich in einem kleinen Café ein Mädchen kennengelernt, das Noemi heißt. Ich war so überrascht und dachte wirklich, dass das nicht sein kann. Aber doch, so ist es. Vielleicht hat mir dadurch die kleine Noemi auch indirekt ein Zeichen gegeben (oder es war einfach nur ein wirklich erstaunlicher Zufall). Jedenfalls habe ich die nächsten Tage mit Noemi und noch zwei anderen Mädels (Pia und Michelle) verbracht. Mit den dreien habe ich dann sogar noch zusammen eine Tagestour unternommen. Dort haben wir direkt am Morgen die „Hot Springs“ besucht, was einfach nur ein Traum war. Denn selbst wenn die Sonne schon aufgegangen ist, ist es gegen 10 Uhr trotzdem noch frisch. Also waren die Hot Springs genau das Richtige. Wie eine riesengroße Badewanne in der Natur. Herrlich! Nach gut einer Stunde waren wir alle ganz Badewannen-verschrumpelt und der Tourguide hatte vielleicht auch keine Lust mehr uns im Wasser planschen zu sehen, sodass es weiterging zur berühmten „Bamboo Bridge“. Das war auch einfach nur wunderschön, da man einen sehr sehr langen Bambus-Steg langlaufen konnte und von den Bergen umgeben war. Anschließend haben wir uns noch einen Wasserfall (welcher nicht allzu spektakulär war), die Memorial Bridge und den Pai Canyon angeschaut. Der Pai Canyon war dann unser letzter Halt, sodass wir uns dort den Sonnenuntergang angeschaut haben. Das war wirklich schon sehr beeindruckend. Abends sind wir dann noch über den Nachtmarkt spaziert und ich kann wirklich sagen, dass das bis jetzt der beste Nachtmarkt war. Denn es gibt so gutes, verrücktes, billiges Street-Food (von dem man übrigens nicht krank wird, falls ihr das jetzt denkt), sodass wir uns alle mit den verschiedensten Sachen die Bäuche vollgeschlagen haben. Denn alles wird meist in Mini-Portionen verkauft, damit man auch wirklich alles probieren kann. Trotzdem bin ich gefühlt fast geplatzt, aber das hat sich gelohnt, da das Essen einfach nur super ist. So sind wir später alle glücklich und vollgestopft mit etwas Magenschmerzen ins Bettchen gefallen. Die nächsten Tage habe ich ansonsten relativ ruhig zusammen mit Noemi verbracht. Wir haben uns immer mal wieder spezielle Orte rausgesucht und ansonsten einfach in den Tag hineingelebt. So haben wir uns für einen Tag ein Fahrrad gemietet und wollten zu einem sehr berühmten Café fahren, ohne daran gedacht zu haben, dass es in Pai bergig ist. Jaha, wir haben uns ganz schön abgestrampelt, aber die Anfeuerungsversuche von Wildfremden haben uns Kraft gegeben und so haben wir uns den Eiskaffee am Ende wirklich verdient. Die Rückfahrt war dafür umso besser, da es dann für uns ganz entspannt bergab ging.  Und ja, jetzt bin ich tatasächlich schon eine ganze Woche in Pai, es fühlt sich aber gar nicht so lange an. Ich verstehe jetzt was all die Backpacker meinen, wenn sie mir gesagt haben, dass man in Pai ewig bleiben kann. Denn diese Atmosphäre habe ich so noch an keinem anderen Ort erlebt. An sich ist Pai zwar ein kleines Städtchen, aber es gibt trotzdem so viel zu sehen. Es gibt so viele süße alternative Läden oder Cafés, sodass man alle 10 Meter am liebsten noch einen Eiskaffee trinken möchte, um diese schöne Atmosphäre zu genießen. Trotzdem verlasse ich Pai vorerst und kehre nach Chiang Mai zurück, weil ich dort versuchen möchte mein Visum 7 Tage zu verlängern. Denn offiziell müsste ich am 1. Februar ausreisen. Ich möchte aber am liebsten das chinesische Neujahr hier in Chiang Mai verbringen, welches aber am 5. Februar stattfindet. Also versuche ich in der Botschaft in Chiang Mai eine Verlängerung zu bekommen. Mal schauen, wie das funktioniert. Ich habe nämlich ehrlich gesagt keine Ahnung davon. Der Norden an sich gefällt mir hier in Thailand sehr sehr gut und ich kann absolut nachvollziehen, wieso dieser von allen empfohlen wird. Mal schauen, was ich die nächsten Tage so anstelle. Verrückt aber, dass jetzt schon fast die Hälfte vorbei ist. Jetzt bin ich schon fast 3 Monate weg und es fühlt sich tatsächlich überhaupt nicht so an. 

Allerliebste Grüße aus den thailändischen Bergen und fühlt euch ordentlich umärmelt und auf die kalte Nase gestupst. :)

Antworten (1)

Eberhard
Danke für Deine sehr ausführlichen Berichte. Man könnte meinen, man wäre auch unterwegs.